Aktuelles aus dem Behindertensport

Deutsches Team auf Rang zwei der Medaillenwertung

Martina Willing (Gold) und Marianne Buggenhagen (Bronze)

Das  deutsche Team konnte am Nachmittag des dritten Wettkampftages 12 weitere Medaillen bei der Leichtathletik-EM in Swansea (Wales) gewinnen. Mit viermal Gold, sechsmal Silber und zweimal Bronze eroberte das deutsche Team den zweiten Platz in der Medaillenbewertung hinter Russland mit 59 Medaillen. Insgesamt sind es mittlerweile 34 Medaillen für Deutschland.

Zum Auftakt gewann Katrin Müller Rottgardt (TV Wattenscheid) über 200 Meter der stark sehbehinderten Athletinnen (T12) die Silbermedaille und stellte mit ihrem Guide Sebastian Fricke in 25,30 Sekunden einen neuen Deutschen Rekord auf. Die 200 Meter Strecke sollte den deutschen Athleten an diesem Tag noch weitere Medaille bescheren. Irmgard Bensusan (TSV Bayer 04 Leverkusen) gewann mit neuem Deutschen Rekord von 27,22 Sekunden die Silbermedaille in der Startklasse T44 und musste sich nur der Favorisierten Niederländerin van Rhijn knapp geschlagen geben. Einen Doppelsieg landeten dann anschließend Felix Streng und David Behre beide vom TSV Bayer 04 Leverkusen. Der 19 jährige Streng krönte damit seine erste Saison in der Nationalmannschaft mit einem Titel. David Behre konnte den Angriff des Niederländers Hertog abwehren und sicherte sich Silber. Claudia Nicoleitzik (TV Püttlingen) musste sich über 100 m in der Startklasse T36 diesmal überraschend der Russin Sakhibzadaeva geschlagen geben und gewann Silber. Niels Stein (PSC Berlin) erreichte in der Startklasse T35 über 100 Meter in 29,24 Sekunden das Ziel und wurde Vierter.

Im Kugelstoßen sicherten sich Frank Tinnemeier (T42 / TSV Bayer 04 Leverkusen) und Sebastian Dietz (F36 / LAV Bünde) jeweils die Silbermedaille. Trotz des Erfolges konnten die beiden Athleten von Alexander Hollenstein mit 12,51 Meter bzw. 13,29 Meter nicht voll überzeugen. Allerdings bewies Dietz Kämpferqualitäten und eroberte sich im fünften Versuch noch die zweite Position. Frank Tinnemeier konnte sein aktuelles Leistungsniveau nicht abrufen und verpasste die Chance, den ebenfalls schwächelnden Favoriten Aled Davies zu schlagen. Im Speerwurf der Frauen (Wurf sitzen F56/F55) sicherte sich Martina Willing mit 20,71 Metern den Titel. Marianne Buggenhagen (PSC Berlin) gewann mit der Saisonbestleistung von 16,35 Metern Bronze. Maike Hausberger (Postsportverein Trier) verfehlte im Speerwurf in der Startklasse T37 mit 19,77 Metern nur knapp ihre persönliche Bestleistung und belegte den 4. Platz.

Reinhold Bötzel, der einzige Hochspringer der Deutschen, entschied in der Startklasse der Armamputierten mit 1,80 Metern den Wettkampf für sich. Der 39jährige sprang bei schwierigen Bedingungen eine Saisonbestleistung und verwies den Spanier Perez auf den 2. Platz.

Über 800 Meter der Rollistuhlschnellfahrer in der Klasse T54 belegte das deutsche Duo Marc Schuh (TV Herkenrath) und Alhassane Baldé (SSF Bonn) die Plätze 3 und 5.  Bronzemedaillengewinner Marc Schuh war mit dem Rennen zufrieden. Alhaasane Balde hatte bei regennasser Bahn massive Probleme mit dem „Gripp“ und konnte nicht in die Medaillenvergabe eingreifen.

Im Weitsprung der oberschenkelamputierten Frauen sicherte sich Vanessa Low (TSV Bayer 04 Leverkusen) bei schwierigen Bedingungen mit guten 4,24 Metern den Titel. Weitspringer Sebastian Vogt (1. LAV Rostock) steigerte sich auf die neue deutsche Rekordweite von 6,44 Metern und belegte 6. Rang.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.paralympic.org/swansea-2014

Quelle: Jörg Frischmann