Aktuelles aus dem Behindertensport
Nachruf Regina Isecke
Ehemalige Paralympics-Sportlerin öffnete den Tennissport für Menschen im Rollstuhl
Der Deutsche Behindertensportverband trauert um eine der erfolgreichsten deutschen Paralympics-Sportlerinnen in den 1980er und 1990er Jahren. Regina Isecke (62) verstarb am vergangenen Freitag, 26. Juni, an den Folgen einer schweren Krankheit. Isecke gewann unter anderem zweimal Paralympics-Gold (1980 und 1984) sowie jeweils einmal Silber (1976) und Bronze (1992) in den Sportarten Rohlstuhlbasketball und Rollstuhltennis. Darüber hinaus wurde sie mehrfache Welt-, Europa- und Deutsche Meisterin. Für ihre zahlreichen sportlichen Erfolge in verschiedenen Sportarten - neben Rollstuhlbasketball und Rollstuhltennis noch Kugelstoßen, Schwimmen oder Tischtennis - erhielt sie 1984 und 1993 das Silberne Lorbeerblatt des Bundespräsidenten.
Nach ihrer aktiven Karriere engagierte sich Regina Isecke besonders in der Nachwuchsförderung im Rollstuhltennis. Mit den Rollitennis-Camps entwickelte sie ein spezielles Förderprogramm für Kinder und Jugendliche im Rollstuhl und öffnete damit erstmals den Tennissport als Breitensport für „Rollikids“ in Deutschland.
Von 2011 an folgte die Zusammenarbeit zwischen der Gold-Kraemer-Stiftung und Regina Isecke. Unter ihrer Projektleitung hat die Stiftung drei bis vier Mal im Jahr talentierten Nachwuchssportlern sowie Neueinsteigern im Alter von 8 bis 27 Jahren die Rollitennis-Camps angeboten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen dabei aus verschiedenen Regionen Deutschlands. 2012 gewann Regina Isecke für die Stiftung mit dem Marienburger Sport-Club in Köln-Rodenkirchen den ersten rheinlandweiten offiziellen Standort für Rollitennis. Neben den Camps findet dort einmal im Jahr auch der Gold-Kraemer-Stiftung-Nachwuchs-Talentcup statt. Hieran nehmen auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene ohne Behinderung teil.
Mit Regina Isecke verliert der Deutsche Behindertensportverband eine engagierte Sportlerin, die den Weg für den inklusiven Tennissport in Deutschland ebnete. Durch ihre Persönlichkeit und ihren unermüdlichen Einsatz hat sie den Tennissport für Menschen mit Behinderung geöffnet.
Informationen: Peter Worms (Gold-Kraemer-Stiftung), Ergänzungen DBS