Aktuelles vom Goalball im Deutschen Behindertensportverband
Tests und WM-Auslosung: Viele Erkenntnisse für die Goalballer
Mit vielen Erkenntnissen im Gepäck sind Deutschlands Goalballer aus Portugal zurückgekehrt. Dort fand nicht nur ein internationales Turnier statt, sondern es wurden auch die Gruppen für die Weltmeisterschaft im Dezember ausgelost und die WM-Halle konnte besichtigt werden. Beim Turnier zeigten sich sowohl gute Ansätze als auch vorhandene Schwachstellen, entsprechend wechselhaft waren die Ergebnisse gegen die europäische Konkurrenz.
Ein Ausrufezeichen setzte das deutsche Team von Bundestrainer Stefan Weil und Co-Trainer Reno Tiede beim Duell mit der Ukraine, gegen die es bei den Paralympics in Tokio vor gut einem Jahr noch eine deutliche Niederlage zu verkraften gab. Ohne die ausgefallenen Paralympics-Teilnehmer Michael Dennis und Fabian Diehm gewann Deutschland in einem spektakulären Spiel mit 11:9 in der Besetzung mit Oliver Hörauf, Thomas Steiger und Philipp Tauscher. Neben diesem Trio gehörten mit Nils Emig und Daniel Arendar auch zwei Neulinge zum deutschen Aufgebot, die in den anderen drei Partien viel Spielzeit erhielten. „Sie haben ihre Sache gut gemacht und viele positive Ansätze gezeigt, haben aber auch gemerkt, dass die internationale Bühne noch eine andere Hausnummer als die Bundesliga ist“, berichtet Stefan Weil, der das Turnier vor allem dazu genutzt hat, viel zu testen und auszuprobieren. „Wir haben bewusst immer wieder Wechsel vorgenommen und auch Positionen getauscht.“
Die weiteren Ergebnisse lauteten: 10:9-Sieg gegen Großbritannien sowie zwei Niederlagen gegen Portugal (5:9) und Frankreich (11:13). „Wir haben viele Eindrücke gesammelt, einiges war schon richtig gut, in anderen Bereichen haben wir aber auch Arbeit aufgezeigt bekommen. Vor allem die Defensive war zu instabil. Da müssen und werden wir noch nachlegen, um auf WM-Niveau zu kommen“, betont Bundestrainer Weil, der seine Spieler bereits am Wochenende zum nächsten Lehrgang in Kienbaum versammelt. Vom 6. bis 9. Oktober steigt dann der hochkarätig besetzte Berlin-Cup in der Hauptstadt als WM-Generalprobe, es folgen noch einige weitere Lehrgänge, um bestens vorbereitet nach Portugal zu reisen. Schließlich geht’s bei den Weltmeisterschaften vom 8. bis 17. Dezember neben Medaillen auch schon um die Vergabe der ersten Paralympics-Tickets.
Dafür muss Deutschland zunächst die Gruppenphase bestehen – und die hat es durchaus in sich. Im Rahmen des Turniers in Portugal wurden die Gegner ausgelost, auch Stefan Weil durfte bei der Ziehung mitwirken. Gespielt wird in zwei Achter-Gruppen, die besten vier Mannschaften ziehen ins Viertelfinale ein. Somit besteht bereits die Gruppenphase aus sieben Spielen, Deutschland trifft dabei auf folgende Teams: Paralympics-Sieger und Weltmeister Brasilien, die Paralympics-Teilnehmer Japan, Türkei, Belgien und Algerien sowie Kanada und Gastgeber Portugal. „Keine leichte Gruppe, doch wir haben es selbst in der Hand, den Einzug ins Viertelfinale zu schaffen – das ist unser Ziel“, sagt der Bundestrainer. Weitere Vorfreude ergab sich bei der Besichtigung der WM-Spielstätte: „Einerseits ist es eine richtig schöne Halle, andererseits haben wir erste Erkenntnisse erhalten zur Akustik und zur Bodenbeschaffenheit.“ Spätestens jetzt ist allen klar: Die Vorbereitung für die Weltmeisterschaften geht in die ganz heiße Phase.