Aktuelles vom Goalball im Deutschen Behindertensportverband

Goalball-Damen: Die Paralympics-Qualifikation im Blick

Die deutschen Goalball-Damen
Die deutschen Goalball-Damen © IBSA Goalball-EM Rostock 2019

Wenn vom 1. bis 7. Juli die IBSA International Qualifiers stattfinden, werden auch die deutschen Goalball-Damen um möglichst viele Siege kämpfen. Jeweils zwei Tickets für die Paralympics in Tokio 2020 werden ausgespielt – die beiden Finalisten bei den Damen und Herren sichern sich ihren Startplatz in Japan. Da die deutschen Herren bereits qualifiziert sind, werden sie nicht in den USA am Start sein. Bei den Damen treten gleich fünf Spielerinnen der SSG Blista Marburg die Reise an. 

Gespielt wird zunächst in einer Vorrunde. Insgesamt werden 13 Damenteams teilnehmen, eine Gruppe mit sechs Teams, die andere mit sieben. Die besten vier Mannschaften pro Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale, welches dann über Kreuz ausgespielt wird. Charlotte Hartz, Pia Knaute, Annkathrin Denker, Stefanie Behrens und Natascha Bretzke, die in der Liga alle das SSG-Trikot tragen, werden dabei den deutschen Kader stellen. Trainer Thomas Prokein erwartet eine schwere Gruppenphase: "Neben Gastgeber USA gehören auch China und Israel zu den Favoriten, auf die wir beide schon in der Vorrunde treffen."

Ziel sei ein Platz im oberen Mittelfeld. "Wir möchten uns als Team gut präsentieren. Sollten wir die ein oder andere Überraschung landen, nehmen wir diese natürlich gerne mit", sagt Prokein, der bereits seit 20 Jahren an der Seitenlinie bei den Damen steht. Neben China als Silbermedaillengewinner von den Paralympics in Rio 2016 China und Israel als EM-Dritten von 2017 treffen die deutschen Goalballerinnen in der Gruppe zunächst auf Südkorea, Spanien, Großbritannien und Australien. Der Auftakt ist am 2. Juli gegen Südkorea.


Interview mit Nationalspielerin Pia Knaute

Nach drei EM-Teilnahmen geht es erstmals zu einem Turnier mit Teams von der ganzen Welt. Wie groß ist die Vorfreude?
„Ich freue mich sehr auf Fort Wayne und besonders auf die Duelle mit Gegnerinnen außerhalb Europas. Mich macht das ,heiß' auf die Spiele, da man mit jedem neuen Gegner hinzulernen kann. Die Motivation bei mir persönlich ist hoch."

Worauf legt ihr als Team in Fort Wayne den Fokus?
"Wir möchten uns auf jeden neuen Gegner gut einstellen. Wir müssen in jedem Spiel von Beginn an konzentriert und konsequent agieren. Unsere gute Stimmung im Team wollen wir dabei nutzen, um unsere eigenen Stärken aufs Feld zu bringen."

Wie ist denn die Atmosphäre im Team im Hinblick auf die USA?
"Dass wir gerne und viel gemeinsam lachen, wissen alle, die uns kennen. Der Spaß kommt abseits des Feldes bei uns nicht zu kurz, was für uns auch wichtig ist, wenn wir so lange gemeinsam unterwegs sind. Beim letzten Lehrgang war die Stimmung gut: Wir sind voller Vorfreude."

Was sind die persönlichen Ziele?
"Ich möchte zeigen, dass ich in den zurückliegenden Monaten an meinen Schwächen gearbeitet habe, dass mein Offensivspiel variabler geworden ist und ich inzwischen auch stabiler in der Abwehr agiere. Eine gute Kommunikation ist dabei aber die Grundlage des Erfolgs. Jedoch ist es am Ende so, dass wir nur als Team bestehen können und der Erfolg als Mannschaft absolut im Mittelpunkt steht."

Beim Turnier in den USA werden zwei Startplätze für Tokio ausgespielt. Wie steht es um den Glauben in der Mannschaft, es den Männer gleichzutun und sich zu qualifizieren?
"Wir hatten leider keine optimale Vorbereitung, da wir immer wieder mit krankheits- oder verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatten. Natürlich wäre eine Qualifikation der absolute Hammer. Doch nach Fort Wayne haben wir bei der Heim-EM in Rostock auch noch die Chance auf einen Startplatz und die beiden stärksten Teams aus Europa, Türkei und Russland, sind bereits qualifiziert. Nach einer Regenerationspause werden wir alle wieder Vollgas geben, um dann in Rostock diesen Platz angreifen zu können und sagen zu können: Wir haben alles gegeben.“