Aktuelles vom Goalball im Deutschen Behindertensportverband
Goalball: Zwei Auftaktniederlagen beim Qualifikationsturnier
Ihren Start beim Paralympics-Qualifikationsturnier, das im Rahmen der IBSA World Games ausgetragen wird, haben sich die deutschen Goalball-Teams anders vorgestellt. Zum Turnierauftakt mussten sowohl die Herren als auch die Damen zwei deutliche Niederlagen hinnehmen. Die Herren unterlagen Südkorea überraschend mit 3:8 und die Damen mussten sich den USA deutlich mit 0:10 geschlagen geben. Beide haben aber bereits am Montag die Chance auf Wiedergutmachung.
Zu viele Fehler: Überraschende Niederlage der deutschen Goalballer gegen Südkorea
Einen Fehlstart hingelegt haben die deutschen Goalballer bei den World Games in Birmingham (England). Beim Qualifikationsturnier für die Paralympics 2024 unterlag das Team von Trainer Stefan Weil Südkorea überraschend mit 3:8. Der Auftakt sei gründlich „in die Hose gegangen“, bilanziert Nationaltrainer Stefan Weil. Es habe vor allem an der fehlenden Variabilität in der Offensive und an der Zielgenauigkeit gehapert, teilweise sei seine Mannschaft auch zu kopflos gewesen. „Das passiert im Goalball manchmal“, meint Weil.
Besonders ärgerlich: Das deutsche Team servierte den Asiaten, die auf der internationalen Goalball-Bühne eher unbekannt sind, den Sieg fast auf dem Serviertablett. Gleich sechs Strafwürfe wurden gegen die DBS-Auswahl ausgesprochen. „Das sind einfach zu viele, auch wenn wir auf diesem Niveau ans Limit gehen müssen, denn mit halbgaren Würfen werden selten Tore erzielt“, meint Weil. „Das hat uns das Genick gebrochen.“ Mit vier verwandelten Strafwürfen bestraften die Südkoreaner die Nachlässigkeit der DBS-Mannschaft.
Die Auftaktniederlage will Weil schnell wieder abhaken. „Es ist, als würde man auf dem Arbeitsweg bereits in der Türschwelle stolpern. Aber es muss weitergehen. Wir haben genug Spiele, um den Einzug ins Viertelfinale klarzumachen“, meint er. „Dafür ist eine Leistungssteigerung notwendig.“ Um den Sprung unter die letzten Acht perfekt zu machen, müssen die deutschen Goalballer mindestens Platz vier in der Vorrunde belegen. Damit würde das Team auch die Chance auf ein Ticket für die Paralympics 2024 in Paris wahren. In den restlichen Gruppenspielen geht es gegen Finnland, Großbritannien, Ägypten, Litauen und Japan.
Das deutsche Goalball-Team der Herren:
Daniel Arendar (22/Heidelberg/BSS Ilvesheim), Felix Rogge (34/Chemnitz/Chemnitzer BC), Philipp Tauscher (22/Leipzig/SSV Königs Wusterhausen), Oliver Hörauf (26/Chemnitz/Chemnitzer BC), Rouven Schetelich (28/Chemnitz/Chemnitzer BC), Fabian Diehm (25/Lehrberg/RGC Rostock).
Bundestrainer: Stefan Weil (47, Marburg)
Co-Trainer: Reno Tiede (33, Rostock)
Deutsche Goalballerinen gegen Top-Favorit USA chancenlos
Ebenfalls ohne Punkte blieben die deutschen Goalballerinnen. Gegen den Weltranglisten-Zweiten USA verlor der klare Außenseiter mit 0:10. Bedingt durch den deutlichen Abstand wurde das Spiel in der zweiten Halbzeit abgebrochen. Für Bundestrainerin Jessica Bahr ist das kein Weltuntergang. „Es war das Spiel, das wir erwartet haben. Unser Minimalziel war, in die zweite Halbzeit zu kommen, denn wir wussten, dass wir gegen die USA nicht über die gesamte Spielzeit kommen werden“, sagt sie. „Wir waren nah dran, ein Tor zu erzielen. Das ist eine Entwicklung, die wir mitnehmen, denn das war in den vorherigen Begegnungen gegen die Amerikaner anders.“
In der Gruppe warten in den kommenden Tagen noch Duelle gegen Kanada, Brasilien, Ukraine und Finnland. Ein Aufeinandertreffen mit den Dänen wird es dagegen nicht geben. Die Goalballer aus dem Nachbarland können kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen keine spielfähige Mannschaft für die World Games stellen. Wie die Begegnungen der Dänen gewertet werden, ist noch unklar.
Das deutsche Goalball-Team der Damen:
Emily Reinke (19/Berlin/SSV BS Königs Wusterhausen), Sophie Kaudewitz (21/Nürnberg/BVSV Nürnberg), Charlotte Kaercher (32/Rostock/RGC Hansa), Pia Knaute (27/RGC Hansa/Rostock), Rauan Mardnli (22/Heidelberg/BSS Ilvesheim/Heidelberg), Jennifer Koch (20/Gunzenhausen/BVSV Nürnberg).
Cheftrainerin: Jessica Bahr (Nußloch)
Co-Trainer: Tobias Vestweber (Marburg)
Weitere Informationen zu den IBSA World Games sowie Spielplan und Ergebnisse gibt es auf der Veranstaltungs-Webseite.