Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Zwei Stimmen, ein Ziel: Thomas Böhme und McDonald’s Deutschland Franchise-Nehmer Steffen Stark über Rollstuhlbasketball als Bühne für Inklusion
Vom 9. bis 18. Oktober 2025 steht in Sarajevo die Europameisterschaft im Rollstuhlbasketball an. Das Ereignis bedeutet für die deutsche Nationalmannschaft nicht nur den sportlichen Höhepunkt des Jahres, sondern zugleich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026. Auf dieser großen Bühne zeigt sich: Rollstuhlbasketball ist schnell, taktisch und inklusiv.
„Träume kennen keine Grenzen.“
Thomas Böhme lebt diese Überzeugung jeden Tag. Als mehrfacher Paralympics-Teilnehmer, Kapitän des RSV Lahn-Dill und Nationalspieler gehört er zu den Besten der Welt. Die bevorstehende EM erfüllt ihn mit Vorfreude: „Am meisten freue ich mich darauf, mit dem Team zusammen zu sein – wir
verbringen viel Zeit miteinander, verstehen uns super und haben immer großen Spaß.“ Sportlich wartet eine große Herausforderung: Das Team hat es sich zum Ziel gesetzt, unter die Top Fünf zu kommen und sich so für die WM 2026 zu qualifizieren. Doch Böhme betont: „Auf dem Feld denke ich
nicht viel darüber nach, sondern konzentriere mich darauf, dass wir unser Potenzial abrufen.“
Als Co-Kapitän prägt Böhme die Nationalmannschaft nicht nur sportlich, sondern auch menschlich, gemeinsam mit Nico Dreimüller teilt er sich die Verantwortung. „Wir sind zwei Gegensätze: er ist präsenter, ich eher ruhiger. Ich versuche, in den richtigen Momenten die passenden Worte zu finden.“ Als besondere Stärke sieht er, Erfolge und Rückschläge gemeinsam anzunehmen: „Unser Team gewinnt und verliert als geeinte Mannschaft. Nach Niederlagen setzen wir uns zusammen, analysieren, was besser gemacht werden kann, und stärken uns gegenseitig.“ Dieser Zusammenhalt war ein entscheidender Faktor für den Gewinn der Bronzemedaille bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris, einem der bedeutsamsten Momente in der Karriere von Thomas Böhme. Vier Paralympics lang hatte er auf die Erfüllung dieses Traums gewartet. „Das hat mir gezeigt: Auch nach vielen Rückschlägen kann man mit dem Glauben an sich selbst und harter Arbeit alles erreichen.“
Diese Einstellung möchte er auch an die nächste Generation weitergeben und brachte im Mai 2025 das Kinderbuch „Tommy und das große Basketball-Abenteuer“ heraus. Seine Botschaft: „Kinder sollen erkennen, dass Träume keine Grenzen haben und dass sie mit der Unterstützung von Freunden und
Familie realisierbar sind“.
„Vielfalt macht uns stärker.“
Damit Träume wie die von Thomas Böhme wahr werden, braucht es Menschen wie Steffen Stark, Franchise-Nehmer von McDonald’s Deutschland und langjähriger Förderer des RSV Lahn-Dill. Für Stark ist Böhme „Capitano, Antreiber und Vorbild. Ein Spieler, der nie nachlässt und das Team wie auch die Zuschauer mitreißt.“ An sein erstes Rollstuhlbasketballspiel vor 16 Jahren erinnert sich Stark genau: „Ich war sofort gefesselt“. Besonders beeindruckt war er davon, wie schnell sich die Spieler und Spielerinnen nach einem Sturz selbstständig wieder aufrichteten und unabhängig vom Geschlechtin einer Mannschaft kämpften. „Das ist gelebte Vielfalt und Inklusion“, erklärt er.
Ob finanzielle Unterstützung oder Spielerpatenschaften – Starks Engagement für den Verein ist vielfältig und stellvertretend für viele Franchise-Nehmende von McDonald’s. „Ein inklusives Arbeitsumfeld, in dem sich alle willkommen fühlen, ist ein zentrales Anliegen von McDonald’s Deutschland. Denn Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion und somit Chancengleichheit unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Beeinträchtigung gehören zur Marken-DNA des Unternehmens“, so Stark. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Die Parallele zwischen Spielfeld und Starks Beruf ist offensichtlich: „Wie ein Trainer führe ich meine 300 Mitarbeitenden aus rund 72 Nationen, motiviere, unterstütze und schaffe ein Umfeld, in dem Vielfalt gelebt wird.“ In den Restaurants von Stark arbeiten 12 bis 15 schwerbehinderte Personen. McDonald’s ist seit 2023 Partner des DBS mit dem gemeinsamen Ziel, die Sichtbarkeit des Behindertensports zu erhöhen und Inklusion sowie gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.
Steffen Stark und Thomas Böhme – beide stehen für ein Engagement, das weit über den Sport hinausreicht. „Es wird viel über Inklusion gesprochen, aber sie ist erst dann wirklich erreicht, wenn wir genau das nicht mehr tun – wenn es selbstverständlich ist, dass Kinder mit und ohne Behinderung eine Schule besuchen, ohne dass es besonders hervorgehoben wird“, so Böhme. Rollstuhlbasketball leistet hierzu einen wertvollen Beitrag: Er baut Barrieren ab, macht Mut und eröffnet neue Chancen. Die EM in Sarajevo bietet nun die Gelegenheit, dieses Spektakel einem breiten Publikum zu zeigen
und die deutsche Nationalmannschaft bei ihrem Streben nach dem Sieg zu unterstützen.
