Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
„Weiterbildung Para Sport“: Neues Bildungsformat für Trainer*innen
Angehende Trainer*innen im Para Sport können sich dank der neuen "Weiterbildung Para Sport" des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) gezielter auf ihre Aufgaben vorbereiten. Aktuell läuft der erste Durchgang für Trainer*innen der Para Leichtathletik, des Para Schwimmens und des Para Skisports. Die nächste Weiterbildung wird voraussichtlich ab Herbst 2026 stattfinden.
Ein Großteil der für den DBS tätigen Trainer*innen kommt aus den olympischen Verbänden, hat dort Ausbildungen durchlaufen und Trainingslizenzen erworben. Beim Wechsel in eine DBS-Anstellung hatten sie zunächst wenig Kenntnisse zu den Besonderheiten des Para Sports und dem Coaching von Para Athlet*innen. Bisher wurde diese Lücke informell und durch Gespräche mit erfahrenen Kolleg*innen oder Vorgesetzten gefüllt. Das soll sich jetzt ändern: Mit der „Weiterbildung Para Sport“, wurde ein professionelles Format geschaffen, das die neuen DBS-Trainer*innen in kompakter Form auf ihre Aufgaben vorbereitet.
Die Weiterbildung steht auf drei Säulen:
a) einer sportartübergreifenden Einführung, in der die Struktur des DBS, seiner Landesverbände und Vereine, zentrale Motive des Para Sports wie Inklusion und Teilhabe, Chancengleichheit und Klassifikation sowie die verschiedenen Formen von Behinderung vorgestellt werden;
b) einer sportartspezifischen Ausbildung, in der für die einzelnen Sportarten die zentralen Bewegungstechniken und Trainingsübungen, angepasst an die jeweiligen Behinderungen, nicht zuletzt die verschiedenen Startklassen und das jeweilige Wettkampfsystem erläutert werden; und
c) Hospitationen bei erfahrenen Coaches, sogenannten Mentoren der eigenen Sportart im Rahmen des Heimtrainings oder zentraler Maßnahmen (Lehrgänge, Diagnostiken, Wettkämpfe).
In diesem Jahr fand die erste derartige Weiterbildung für die Sportarten Para Schwimmen, Para Leichtathletik und Para Skisport mit insgesamt 23 Teilnehmenden aus dem DBS und seinen Landesverbänden statt. Zwischen Februar und Juni wurden mehr als 20 Online-Seminare durchgeführt, bei der zahlreiche Referenten*innen Vorträge zu den verschiedensten Themen hielten: Von Technikausbildung bis Trainingsaufbau, von Ernährung bis Sporthygiene, von Funktionsbekleidung bis High-Tech-Geräte, von Anti-Doping bis Gewalt-Prävention sowie von Talentsuche bis Leistungssportförderung.
Die Weiterbildung verläuft allerdings nicht völlig einseitig: Auch für die Referent*innen waren die Treffen eine gute Gelegenheit ihre Arbeit zu reflektieren und sich des gemeinsamen Know-hows zu vergewissern. Auf diese Weise können die Identität und das Netzwerk der im Para Sport Tätigen gestärkt werden. Seit Juni hospitieren die Teilnehmenden bei Spitzentrainer*innen quer durch die Republik: Die jungen Kollegen gewinnen so wertvolle Einblicke ins Training und können auch schon eigenständige Betreuungsaufgaben übernehmen.
Mittlerweile haben zehn Para Schwimmtrainer*innen die Weiterbildung in allen Teilen durchlaufen, darüber hinaus die schriftliche und mündliche Prüfung erfolgreich absolviert und im Rahmen eines Leistungsdiagnostik-Lehrgangs am IAT in Leipzig ihr Zertifikat erhalten. Im Oktober und November werden die Para Leichtathletiktrainer*innen folgen.
Die nächste „Weiterbildung Para Sport“ ist ab Herbst 2026 für weitere Sportarten geplant – dann mit vielen Erkenntnissen aus der ersten Durchführung, um die Möglichkeiten im deutschen Para Sport bestmöglich auszuweiten.
