Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Online-Wahl zum Sport-Stipendiaten 2019 gestartet
Ab sofort kann unter www.sportstipendiat.de der Sport-Stipendiat 2019 gewählt werden. Mit der Auszeichnung ehrt die Deutsche Sporthilfe auch in diesem Jahr wieder einen Athleten, dem die Kombination aus Spitzensport und Studium in besonderer Art und Weise gelingt. Fünf Top-Sportlerinnen und -Sportler stehen bis zum 18. August 2019 zur Wahl, darunter auch zwei Athleten der deutschen paralympischen Mannschaft:
- Anna-Lena Forster, , Paralympicssiegerin, Weltmeisterin 2018 im Ski alpin und Psychologiestudentin
- Johannes Floors, Paralympicssieger, dreifacher Europameister 2018 in der Leichtathletik und Maschinenbau-Student
- Jana Bitsch, WM-Zweite 2018 im Karate und Masterstudentin Sportmanagement
- Kea Kühnel, Gesamtweltcup-Dritte in der Saison 2018/2019 im Ski Freestyle und Studentin „Accounting, Auditing and Taxation" sowie Sinologie
- Johannes Weißenfeld, Weltmeister im Deutschland-Achter und Student der Humanmedizin
Kriterien bei der Wahl zum Sport-Stipendiat des Jahres sind die sportliche Leistung sowie Erfolge und Fortschritte im Studium, die in der Zeit von Mai 2018 bis April 2019 erzielt wurden. Bewerben konnten sich alle Stipendiaten, die von der Sporthilfe gefördert werden. Eine Jury aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien hat aus über 100 Bewerbungen vorab die fünf Top-Athleten ausgewählt, die in der Online-Wahl gegeneinander antreten.
Anna-Lena Forster:
Anna-Lena, zweifache Paralympicssiegerin 2018, sitzt von Geburt an im Rollstuhl. Bei der Para-Ski-alpin-WM gewann sie vergangenen Winter Gold, Silber und zweimal Bronze. Die 24-Jährige studiert an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Psychologie im Bachelor. Wegen der vielen sportbedingten Fehlzeiten muss sie Seminare über mehrere Semester strecken und befindet sich aktuell im neunten Fachsemester. „So schön die vielen Termine nach den Paralympics 2018 waren, so schwierig war es auch, alle mit dem Studium unter einen Hut zu bekommen. Da ich das Modul „Allgemeine Psychologie“ bestehen musste, konzentrierte ich mich auch vor allem darauf – und war nach einer 1,7 sehr erleichtert!“
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Johannes Floors:
Johannes, doppelt unterschenkelamputiert, gewann 2018 bei der Para-EM in Berlin Gold über 200m, 400m und mit der 4x100m-Staffel, Silber über 100m. In die aktuelle Wettkampfsaison startete der Rio-Paralympicssieger und vierfache Weltmeister mit neuen Weltrekordzeiten über 100m (10,66 Sek.) und 200m (21,22 Sek.). Der 24-Jährige studiert an der Rheinischen Fachhochschule Köln Maschinenbau, mit einem aktuellen Notendurchschnitt von 1,4: „Neben einem vollen Stundenplan mit 30 Semesterwochenstunden, täglichen Trainingseinheiten, Wettkämpfen und Trainingslagern müssen wir zusätzlich in Projektteams praxisorientierte Projekte durchführen, z.B. über zwei Monate hinweg eine Zweikolbenwasserpumpe konzipieren, konstruieren und gegen auftretenden Belastungen dimensionieren.“
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Jana Bitsch:
Jana gewann 2018 bei der Karate-WM Silber in der Gewichtsklasse bis 55 kg, zudem holte sie bei der EM im Frühjahr 2019 mit dem deutschen Team Bronze und erreichte auch bei den European Games im Juni in Minsk den dritten Platz. Die 28-Jährige studiert im Master Sportmanagement an der HS Schmalkalden in Thüringen. Für den Abschluss fehlt ihr nur noch die Masterarbeit, mit der sie diesen Sommer beginnt: „Ich habe alle schriftlichen und mündlichen Prüfungen in Regelstudienzeit abgelegt – auch, um den Kopf für die Olympia-Qualifikation freizuhaben. Wegen des Sports verbringe ich viel Zeit im Auto und habe mir daher den Lernstoff aufs Handy gesprochen und ihn auf den Fahrten zum Training gehört.“
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Kea Kühnel:
Kea, Ski-Freestyle-Fahrerin aus Bremerhaven, hat sich als Nordlicht trotz vieler Hürden fest im internationalen Ski-Freestyle-Zirkus etabliert – mit ihrer Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang avancierte sie zu Bremens erster Winter-Olympionikin überhaupt. Die Saison 2018/19 schloss sie auf Rang 3 der Gesamtwertung im Big-Air-Weltcup ab. Die 28-Jährige studiert „Accounting, Auditing and Taxation“ an der Universität Innsbruck und parallel dazu im Bachelor Sinologie an der Ludwigs-Maximilian-Universität in München. „Es ist eine Wahnsinns-Aufgabe, neben der Skikarriere zwei Studiengänge in zwei verschiedenen Städten zu bewältigen. Aber es macht Spaß und ich werde immer ehrgeiziger, was sich auch in meiner sportlichen Karriere widerspiegelt.“
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Johannes Weißenfeld:
Johannes, Welt- und Europameister mit dem Deutschland-Achter, sitzt seit 2017 im Paradeboot des Deutschen Ruderverbands – inzwischen die dritte Saison in Folge. Der 24-Jährige studiert an der Ruhr-Universität-Bochum Humanmedizin und befindet sich im sechsten Fachsemester. Im Sommer 2018 bestand er das Physikum – zur Prüfung flog er direkt aus dem Trainingslager in Österreich ein, wo sich das Team Deutschland-Achter auf die WM wenige Wochen später vorbereitete. „Während ich das volle Trainingspensum durchzog, lernte ich täglich noch sechs bis acht Stunden, um mein Physikum im zweiten Anlauf zu bestehen. Es gab keine Zeit um zu regenerieren oder zu entspannen. Es war die härteste Zeit während meiner Leistungssport-Karriere, sowohl physisch als auch psychisch.“
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