Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband

„Inklusion heißt: Respektvolles Miteinanderleben“

Tag der Menschen mit Behinderung: Inklusives Leben als Selbstverständlichkeit im Alltag
Friedhelm Julius Beucher
Friedhelm Julius Beucher

Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) e.V., Friedhelm Julius Beucher, erinnert zum Welttag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember an die Bedeutung des inklusiven Sports – und macht auch darauf aufmerksam, dass Barrierefreiheit noch längst nicht in allen Sportstätten verwirklicht ist. „Wir müssen alle lernen, inklusives Leben als Selbstverständlichkeit im Alltag zu sehen.“

Friedhelm Julius Beucher: „Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen gilt weltweit. Aber sie muss mit Leben erfüllt werden. Sie muss im Alltag gelebte Wirklichkeit werden. Auch in Deutschland. Dazu wollen wir uns an diesem Tag, am Tag der Menschen mit Behinderung, erneut verpflichten.

Im Sport sind wir weit voran. Darauf können wir durchaus stolz sein. Aber auch der Behindertensport hat Rückstände und Schwächen. Die müssen wir aufholen. Die Barrierefreiheit ist längst nicht in allen Sportstätten verwirklicht. Hier haben viele Kommunen noch manches zu tun. Und gute Ideen von Architekten, Bauleuten und Handwerkern sind immer gefragt.

Ein neudeutsches Schlagwort heißt „Inklusion“. Viele Politiker und Journalisten benutzen es. Oft gedankenlos. Denn sie wissen genau so wenig wie die meisten Menschen in der Öffentlichkeit, was es bedeutet. Inklusion, so hat ein behinderter Tischtennisspieler treffend formuliert, ist die Kunst des Zusammenlebens sehr verschiedener Menschen. Inklusion bedeutet: Gleichwertigkeit unterschiedlicher Menschen. Inklusion heißt: Respektvolles Miteinanderleben.

Dieses Bewusstsein und das Wissen darüber zu verbreiten, ist eine zentrale Aufgabe, die wir uns im Behindertensport gestellt haben. Noch einmal: Wir sind schon ein gutes Stück vorangekommen und für viele ein Vorbild. Aber wir müssen alle lernen, inklusives Leben als Selbstverständlichkeit im Alltag zu sehen und nicht als Ausnahme. Dafür gibt es keine fertigen Konzepte, sondern verlangt sind Experimentierfreude und Lernbereitschaft. Im Deutschen Behindertensportverband haben wir die Grundlagen gelegt. Darauf lässt sich aufbauen.“