Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband

"Gemeinsam Barrieren abbauen"

Friedhelm Julius Beucher
Friedhelm Julius Beucher © picture alliance / DBS

Das Para Super-Jahr 2018 ist Geschichte. Für den Deutschen Behindertensportverband war es ein historisches Jahr, in dem der Para Sport in Deutschland so viel Aufmerksamkeit erlangt hat, wie wohl noch nie zuvor. Das lag nicht zuletzt an den herausragenden Erfolgen bei den Paralympics in PyeongChang sowie den sportlichen Großveranstaltungen hierzulande; der Rollstuhlbasketball-WM in Hamburg und der Para Leichtathletik-EM in Berlin. Deshalb blicken wir zufrieden und mit Stolz auf ein außergewöhnliches Jahr zurück.

Darauf ausruhen werden wir uns allerdings nicht. Wenn fast jeder zweite Mensch mit Behinderung nie Sport treibt, dann können und dürfen wir uns nicht zurücklehnen. Es ist eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft und insbesondere für die deutsche Sportlandschaft, mehr Menschen mit Behinderung zum Sport zu bringen. Für dieses große Ziel des gesamten Deutschen Behindertensportverbandes mit all seinen Untergliederungen müssen alle an einem Strang ziehen. Gemeinsam mit unseren 17 Landes- und zwei Fachverbänden wollen wir zudem den Nachwuchs begeistern, in der Breite und in der Spitze.

Eine entscheidende Rolle spielt da auch die Deutsche Paralympische Mannschaft. Unsere Top-Athletinnen und -Athleten sind die Leuchttürme, zu denen Jungen und Mädchen mit Behinderung aufblicken, denen sie nacheifern. Ihre Lebensleistungen faszinieren Menschen mit und ohne Behinderung, ihre sportlichen Highlights animieren den Nachwuchs.

Deshalb ist es so wichtig, dass sie noch mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt werden. Anlässe dafür gibt es auch in 2019 wieder genügend. Bei über 30 Welt- und Europameisterschaften in 28 Sportarten kämpfen deutsche Athletinnen und Athleten weltweit um Spitzenplatzierungen und Bestleistungen. Das schafft Aufmerksamkeit und fordert immer wieder Respekt für den Sport von Menschen Behinderung ein.

Doch Aufmerksamkeit allein reicht nicht aus. Unüberwindbare Hürden sind in der Praxis viel zu häufig noch Sportstätten, die nicht barrierefrei  sind und somit das wohnortnahe Sporttreiben für Menschen mit Behinderung einschränken. Ein bedeutendes Thema, das gerade auch im Jahr 2019 angepackt werden muss. Denn in 2019 jährt sich die Ratifizierung des Übereinkommens der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch den Deutschen Bundestag zum zehnten Mal. Am 26. März 2009 wurde die UN-Behindertenrechtskonvention unterzeichnet. Seitdem hat sich zweifelsfrei einiges getan. Dennoch muss sich noch vieles mehr ändern, damit eine gleichberechtigte Teilhabe in der Gesellschaft Wirklichkeit wird. Barrieren müssen abgebaut werden: Im öffentlichen Raum, in Sportstätten – und auch in den Köpfen. Darüber dürfen wir nicht nur reden, sondern müssen handeln und Änderungen einfordern.

Für 2019 wünschen wir alles Gute und viel Erfolg – und zwar unseren 560.000 Mitgliedern aus 6300 Vereinen, unseren Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainern, Betreuerinnen und Betreuern sowie den unzähligen ehrenamtlich Tätigen, die sich von Kiel bis Kempten und von Aachen bis Cottbus für die Belange von Sportlern mit Behinderung vorbildlich engagieren. Ihnen und Euch allen gilt unser großer Dank. Gemeinsam wollen wir auch künftig stark sein.