Aktuelles vom Deutschen Behindertensportverband
Premiere: DBS bildet A-Trainer*innen im Para Tischtennis aus
Seit diesem Monat läuft die erste A-Trainerausbildung unter dem Dach des Deutschen Behindertensportverbands (DBS). Den ersten Aufschlag macht die Abteilung Para Tischtennis. Insgesamt fünf Teilnehmer*innen sind für das Ausbildungsprogramm des DBS bei der Premiere angemeldet und hoffen darauf, nach dem Abschluss ihrer gut viermonatigen Ausbildung den A-Trainerschein im Para Tischtennis zu erhalten.
Initiator der ersten Trainerausbildung beim DBS ist Leistungssportreferent Bildung, Wolfgang Killing. „Mir ist gleich zu Beginn meiner Zeit beim DBS aufgefallen, dass es leider viel zu wenig Trainer*innen mit einer spezifischen Trainerausbildung für den Para Sport gibt.“ Also machte es sich der promovierte Sozial- und Sportwissenschaftler fortan zur Aufgabe, diese Lücke in der Ausbildung zu schließen.
Der Anfang wird nun seit diesem Monat im Bereich Para Tischtennis gemacht. Insgesamt fünf Teilnehmer*innen sind für den Pilotlehrgang angemeldet. Alle wiesen bereits eine gewisse Vorerfahrung im Tischtennis oder sogar Para Tischtennis auf, erklärt Killing. Denn um sich anmelden zu können, mussten alle mindestens eine Trainer-B-Lizenz im Tischtennis abgeschlossen haben. Diese soll nun um eine A-Lizenz im Para Sport-Bereich erweitert werden. Um das gewährleisten zu können, brauchte es jedoch erst einmal einen Lehrplan – für den aus der Leichtathletik kommenden Killing zunächst kein leichtes Unterfangen: „Glücklicherweise hat mir der Para Tischtennis-Bundestrainer Volker Ziegler sehr bei der Ausarbeitung des Lehrplans geholfen – genauso wie viele Mitarbeiter beim DBS.“
Resultat der Überlegungen war ein Ausbildungsplan mit insgesamt 150 Unterrichtseinheiten in den verschiedensten Teilbereichen. Dazu zählen auch Themen wie z. B. die medizinisch-physiologischen Grundlagen der Behinderungen, die pädagogische und kommunikative Rolle der Trainer*innen sowie die Kompetenzanalyse und -entwicklung. Im Mittelpunkt bleibt jedoch der Tischtennistisch. Killing: „Wir haben uns bei der Erstellung des Lehrplans an der A-Lizenz im Tischtennis orientiert, haben dabei allerdings immer die Besonderheiten bedacht, die der Para Sport mit sich bringt.“ Insgesamt 19 verschiedene Referent*innen werden die Teilnehmer*innen in den verschiedenen Fächern schulen. Um den Trainerschein zu erhalten, müssen die angehenden Para Tischtennistrainer*innen mehrere Hausarbeiten sowie eine schriftliche und eine mündliche Prüfung ablegen. „Ich bin guten Mutes, dass alle ihre A-Lizenz schaffen und anschließend bei unseren Landesverbänden sowie beim DBS für Fortschritt sorgen werden“, betont Killing.
Das Pilot-Projekt im Para Tischtennis soll der Startschuss für weitere Sportarten sein. So ist auch für Para Ski nordisch bereits eine A-Trainerausbildung geplant. Mit weiteren Sportfachverbänden befindet sich Killing im regen Austausch, um zu schauen, ob zukünftig auch Para Sport-Module in die Trainerausbildungen mit aufgenommen werden können: „Die Gespräche verlaufen größtenteils sehr positiv und zeigen, dass der Para Leistungssport enorm an Stellenwert gewonnen hat“, freut sich Killing.