Aktuelles vom Rollstuhlbasketball im Deutschen Behindertensportverband
Deutsche Damen ziehen als Gruppenzweite ins Viertelfinale ein
Die deutsche Damenauswahl zieht bei den Rollstuhlbasketball-Weltmeisterschaften als Gruppenzweiter ins Viertelfinale von Dubai ein. Im abschließenden Gruppenspiel bezwangen die ING-Korbjägerinnen die Konkurrenz aus Japan mit 61:52 (16:11/34:26/51:35) und treffen nun in der K.o.-Runde auf Australien.
Gruppenspiel #1: Topfavorit noch zu stark für deutsche Damenauswahl 45:60-Niederlage gegen Titelverteidiger Niederlande
Im World Trade Center von Dubai unterlag Deutschland dem Titelverteidiger und großen Favoriten Niederlande nach einer starken ersten Halbzeit am Ende mit 45:60 (12:11/23:27/35:46) und hatte in Katharina Lang ihre Topscorerin der Partie. „Wir sind stark gestartet, haben sehr gut verteidigt und vor allem die etatmäßigen niederländischen Topscorerinnen sehr gut im Griff“, so Bundestrainer Dirk Passiwan nach der Begegnung gegen den großen europäischen Rivalen der letzten Jahrzehnte. Passiwan beschrieb damit exakt den Spielverlauf, der die ING-Korbjägerinnen mit 12:9 (10.) und nach einem Dreier von Rückkehrerin Mareike Miller mit 17:14 (13.) in Front sah.
Erst ein 9:0-Lauf der Niederländerinnen nach dem Seitenwechsel sollte letztendlich die Spielentscheidung zugunsten des amtierenden Weltmeisters und Paralympic Champions bringen. Von dem 23:36 (25.) konnte sich die deutsche Auswahl zwar mental wieder erholen, doch zu einer Wende in der Partie reichte es nicht mehr. Vor allem die beiden Centerinnen Bo Kramer und Mariska Beijer, die am Ende 47 Punkte markierten, waren immer wieder die zentralen Figuren im Angriffsspiel des Titelverteidigers. „Wir kommen den Niederländerinnen Schritt für Schritt näher und entwickeln uns weiter“, so Bundestrainer Passiwan weiter.
Deutschland Damen: Katharina Lang (19/1, ING Skywheelers), Mareike Miller (11/1, BG Baskets Hamburg), Maya Lindholm (4, BG Baskets Hamburg), Catharina Weiß (4, RSV Lahn-Dill), Svenja Mayer (2, RSV Bayreuth), Amanda Fanariotis (2, RSKV Tübingen), Anne Patzwald (2, BG Baskets Hamburg), Lena Knippelmeyer (1, Hot Rolling Bears Essen), Lisa Bergenthal (RBC Köln 99ers), Annabel Breuer (Doneck Dolphins Trier), Svenja Erni (n.e., Doneck Dolphins Trier), Marie Kier (n.e., RSB Thuringia Bulls).
Gruppenspiel #2: Mareike Miller überragt bei WM-Erfolg über Thailand
Mit einem Kantersieg über Thailand hat sich die deutsche Damen-Nationalmannschaft für die Auftaktniederlage bei den Weltmeisterschaften in Dubai revanchiert. Am Sonntagnachmittag schlug Deutschland in Spiel zwei den Außenseiter aus Südostasien auch in dieser Höhe verdient mit 81:30 (19:9/39:17/63:28). Überragende Spielerin war dabei Rückkehrerin Mareike Miller, die in nur 25 Minuten Spielzeit stolze 43 Punkte markieren konnte.
„Wir wollten von Beginn an hoch verteidigen und viel Druck auf die thailändische Offensive ausüben, was uns sehr gut gelungen ist. Dadurch waren wir in der Lage frühzeitig viel zu rotieren und so allen Spielerinnen viel Einsatzzeit zu geben“, freute sich Bundestrainer Dirk Passiwan über den souveränen Auftritt seiner Mannschaft, bei dem alle Spielerinnen zum Einsatz kamen und sich mindestens acht Minuten auf dem WM-Parkett freupräsentieren konnten. Aber auch der Trierer Trainer fand trotz des Kantersieges ein Haar in der Suppe, denn vor allem im zweiten Viertel und zu Beginn des dritten Spielabschnittes, ließ die Konzentration aufgrund der souveränen Führung etwas nach: „Gut war, dass wir in den letzten 17 Minuten noch einmal die Zügel anziehen und so dominant und druckvoll die Partie nach Hause bringen konnten“.
Deutschland Damen: Mareike Miller (43, BG Baskets Hamburg), Katharina Lang (8, ING Skywheelers), Svenja Mayer (7/1, RSV Bayreuth), Amanda Fanariotis (5, RSKV Tübingen), Svenja Erni (4, Doneck Dolphins Trier), Maya Lindholm (4, BG Baskets Hamburg), Catharina Weiß (4, RSV Lahn-Dill), Lisa Bergenthal (2, RBC Köln 99ers), Annabel Breuer (2, Doneck Dolphins Trier), Anne Patzwald (2, BG Baskets Hamburg), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls), Lena Knippelmeyer (Hot Rolling Bears Essen).
Gruppenspiel #3: Algerien chancenlos gegen deutsche Damenauswahl
Die deutsche Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaft der Damen hat in ihrem dritten WM-Spiel den zweiten Sieg eingefahren. Nach dem Kantersieg des Vortags über Thailand hatte am Montag auch Gegner Algerien keine Chance gegen die Korbjägerinnen, die die Nordafrikanerinnen souverän mit 97:20 (32:6/53:8/77:14) bezwangen. Mit diesem Erfolg steht Deutschland bereits mit einem Bein im Viertelfinale der Weltmeisterschaften in Dubai.
Von Beginn an war der Klassenunterschied zwischen den beiden Teams deutlich zu erkennen. Die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Passiwan begann druckvoll und ließ die Offensive der Algerierinnen kaum zur Entfaltung kommen. Das Ergebnis dieses Kräfteverhältnisses im World Trade Center von Dubai war das 16:0 nach nur fünf Spielminuten, ehe der Kontrahent durch Kheira Zairi überhaupt zu seinen ersten Punkten kam. Bereits zur Halbzeit deutete sich beim 53:8-Zwischenstand der spätere Kantersieg an.
Bundestrainer Passiwan, der die Partie erneut dazu nutzte allen seinen Spielerinnen Einsatzzeiten bei diesen Weltmeisterschaften zu geben, zeigte sich nach der Partie zufrieden: „Wir sind wieder gut ins Spiel gekommen, konnten den Druck fast über 40 Minuten aufrechterhalten und mit zahlreichen Line-ups viel rotieren. Katharina Lang haben wir diesmal deutlich besser ins Spiel bringen können, auch wenn Algerien natürlich kein Gradmesser war. Nun konzentrieren wir uns auf das wichtige Spiel morgen“. Für die deutschen Damen geht es dabei weiter Schlag auf Schlag. Bereits am Dienstag wartet um 10:15 Uhr (MESZ) im vierten und vorletzten Gruppenspiel mit den USA ein Topteam auf die Vertretung aus Deutschland.
Deutschland: Katharina Lang (31, ING Skywheelers), Mareike Miller (24, BG Baskets Hamburg), Lisa Bergenthal (8, RBC Köln 99ers), Lena Knippelmeyer (8, Hot Rolling Bears Essen), Anne Patzwald (7, BG Baskets Hamburg), Amanda Fanariotis (6, RSKV Tübingen), Maya Lindholm (5, BG Baskets Hamburg), Catharina Weiß (5, RSV Lahn-Dill), Svenja Erni (2, Doneck Dolphins Trier), Annabel Breuer (1, Doneck Dolphins Trier), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls), Svenja Mayer (RSV Bayreuth).
Gruppenspiel #4: Deutsche Damen landet wichtigen WM-Erfolg über USA
Die deutsche Damenauswahl hat bei den Weltmeisterschaften in Dubai vorzeitig das Ticket für das Viertelfinale gebucht. Mit einem bärenstarken ersten Halbzeit legten die Korbjägerinnen den Grundstein für den verdienten 62:58-Erfolg (19:12/35:12/41:27) über die viermaligen Paralympics-Siegerinnen aus den USA. Damit steht Deutschland vorzeitig in der K.o.-Runde der Welttitelkämpfe in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die Partie im World Trade Center von Dubai hatte dabei zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten. In Durchgang eins startete das deutsche Team furios, führte früh mit 14:6 (6.) und ließ sich auch vom zwischenzeitlichen 14:12-Anschluss (8.) der US-Girls nicht aus dem Konzept bringen. Was bis zur Halbzeit folgte war eine Demontage der Nordamerikanerinnen, die in den verbleibenden zwölf Spielminuten bis zum 35:12-Halbzeitstand keinen einzigen Korberfolg mehr verbuchen konnten.
„Das war sicher unsere beste Halbzeit bei dieser WM“, freute sich Passiwan nach der Schlusssirene mit angeschlagener Stimme: „Wir haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, haben Druck auf die US-Schützen ausgeübt und selbst einen starken Zug zum Korb. Am Ende war es dann ein hart erkämpfter Arbeitssieg, bei dem ich neben den beiden Topscorerinnen heute vor allem unsere Lowpointer hervorheben muss. Was Anne Patzwald, Annabel Breuer und Catharina Weiß heute geleistet haben, war sensationell“.
Passiwan bezog sich dabei auf das dritte Viertel, denn aus der Kabine kam das US-Team mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Deutschland dagegen verteidigte in diesem Abschnitt nicht mehr so konsequent, während sich nun ihrerseits die USA in einen Rausch spielte. Aus der 35:12-Pausenführung wurde so ein 37:21 (27.) und wenig später das 42:35 (34.). Doch zwei Auszeiten holten das DBS-Team in den Schlussminuten zurück ins Spiel. Katharina Lang und Mareike Miller erzielten wichtige Punkte und auch von der Freiwurflinie zeigte sich Deutschland nervenstark.
Der Lohn des Erfolges über das Weltklasseteam USA sind nun zwei Tage verdiente Pause, ehe mit Japan am Freitag um 14:30 Uhr MESZ der letzte Gruppengegner in der Vorrunde wartet.
Deutschland: Katharina Lang (27, ING Skywheelers), Mareike Miller (21, BG Baskets Hamburg), Anne Patzwald (4, BG Baskets Hamburg), Svenja Mayer (3, RSV Bayreuth), Catharina Weiß (3, RSV Lahn-Dill), Annabel Breuer (2, Doneck Dolphins Trier), Maya Lindholm (2, BG Baskets Hamburg), Lisa Bergenthal (n.e., RBC Köln 99ers), Svenja Erni (n.e., Doneck Dolphins Trier), Amanda Fanariotis (n.e., RSKV Tübingen),Marie Kier (n.e., RSB Thuringia Bulls), Lena Knippelmeyer (n.e., Hot Rolling Bears Essen).
Gruppenspiel #5: Sieg im letzten Gruppenspiel
Auch in das fünfte Gruppenspiel binnen sieben Tagen startete die deutsche Damenauswahl konzentriert und entschlossen. Lowpointerin Catharina Weiß erzielte das frühe 10:3 (4.), ehe das Team aus Fernost erst Mitte des Auftaktviertels so richtig in Takt kam. Doch selbst der 22:21-Anschluss (15.) durch Topscorerin Mari Amimotto ließ das DBS-Team kalt, dass noch vor dem Pausentee auf 31:23 (10.) durch Deutschlands beste Schützin Katharina Lang konterte.
Die Vorentscheidung sollte dann bereits kurz nach dem Seitenwechsel fallen, als die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Passiwan aus einem 34:26 schnell das 47:29 (26.) durch Amanda Fanariotis machte. Erst in der Schlussphase der Partie kamen die Japanerinnen dann dank ihrer guten Moral zu einer deutlichen Ergebniskorrektur, die den Ausgang der WM-Partie aber zu keiner Phase in Frage stellte.
„Wir wussten, dass uns heute über fast 40 Minuten eine Press-Verteidigung erwarten würde, dennoch hatten wir damit mehr Probleme als erhofft“, fielen Bundestrainer Passiwan trotz des Erfolges einige Fehler ins Auge, der aber in Bezug auf die Verletzung von Leistungsträgerin Mareike Miller auch Entwarnung geben konnte: „Dass wir fast 30 Minuten auf Mareike verzichtet haben, war eine reine Vorsichtsmaßnahme nach ihrem kapitalen Sturz gleich zu Anfang des Spiels. Für das Viertelfinale morgen wird sie wieder dabei sein können.“ In diesem trifft das Team Germany nun auf nicht zu unterschätzende Australierinnen.
Deutschland: Katharina Lang (29, ING Skywheelers), Maya Lindholm (11, BG Baskets Hamburg), Annabel Breuer (6, Doneck Dolphins Trier), Amanda Fanariotis (4, RSKV Tübingen), Svenja Mayer (4, RSV Bayreuth), Catharina Weiß (4, RSV Lahn-Dill), Mareike Miller (2, BG Baskets Hamburg), Lena Knippelmeyer (1, Hot Rolling Bears Essen), Anne Patzwald (BG Baskets Hamburg), Lisa Bergenthal (RBC Köln 99ers), Marie Kier (RSB Thuringia Bulls), Svenja Erni (n.e., Doneck Dolphins Trier).
Weitere Infos zum Turnier mit Spielplänen, Ergebnissen und mehr gibt's auf der Seite des Veranstalters.
Alle Spiele der Rollstuhlbasketball-WM werden auf dem YouTube-Kanal vom IWBF übertragen.
Text: Andreas Joneck / DRS