Aktuelles vom Rollstuhlbasketball im Deutschen Behindertensportverband
RSB Thuringia Bulls holen das Rollstuhlbasketball-Double

Nach dem Pokalgewinn schnappen sich die RSB Thuringia Bulls auch die deutsche Meisterschaft: Mit einem 2:0 in der Serie im „Best of Three“-Modus gegen Rekordmeister RSV Lahn-Dill feiern die Thüringer im heimischen „Bullenstall“ den siebten Titelgewinn. Auch nach der Hauptrunde hatten sie die Tabelle angeführt. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Nach dem 81:73-Auswärtsieg im ersten Spiel in Wetzlar war klar: Der RSV Lahn-Dill muss in Spiel zwei auf jeden Fall bei den Elxlebenern gewinnen, um ins Entscheidungsspiel um die Meisterschaft zu kommen. Schon im Pokal-Halbfinale waren die Wetzlarer den Bulls unterlegen – und so kam es dann auch in Spiel zwei der Finalserie.
Mit 96:61 behielten die Thuringia Bulls die Oberhand, wobei besonders der deutsche Nationalspieler Alex Halouski mit 32 Punkten kaum aufzuhalten war. Auf der Gegenseite hielten seine Nationalmannschafts-Teamkollegen Matthias Güntner (23 Punkte) und Thomas Böhme (19 Punkte) zwar dagegen, hatten nach einem 2:13 nach fünf Minuten aber schon eine schwere Hypothek zu tragen, wenngleich der Halbzeitstand von 47:41 aus RSV-Sicht versöhnlich klingt. Doch nach der Pause enteilten die Bullen wieder, nach 28 Minuten stand es 68:47.
So blieb Wetzlar mit der scheidenden Trainerin Janet Zeltinger die Vize-Meisterschaft und die Erkenntnis, sich immerhin ins Finale gekämpft zu haben. Schließlich hatte man Spiel eins im Derby gegen EuroCup2-Champion Rhine River Rhinos aus Wiesbaden verloren, dann die Serie aber noch gedreht.
Die Bulls, die gegen Hannover United zwei Halbfinalspiele für sich entschieden hatten, dann aber mit der Enttäuschung von Platz vier im Champions Cup Final Four Anfang Mai in die Final-Serie gegangen waren, freuten sich über den Titelgewinn: „Ich bin einfach nur erleichtert, dass sich das Team für die harte Arbeit belohnt hat“, sagt Trainer André Bienek der Thüringer Allgemeine.
In der neuen Saison, die nach der EM erst im November beginnt, werden beide Teams auf Aufsteiger RB Zwickau treffen, der sich im Final Four der RBBL 2 im Endspiel gegen die ING Skywheelers aus Frankfurt durchgesetzt hatte. Die BG Baskets Hamburg steigen in die zweite Liga ab.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Text: Nico Feißt / DBS