Aktuelles vom Para Radsport im Deutschen Behindertensportverband
Para Radsport-WM: Brachtendorf holt erste Medaille für Deutschland im Zeitfahren
Die Para Radsport-Weltmeisterschaften 2024 in Zürich (20-29. September) sind aus deutscher Sicht erfolgreich gestartet. Zweiradfahrerin Kerstin Brachtendorf fuhr an Wettkampftag zwei im Einzelzeitfahren auf den dritten Rang (47:35,08 Minuten) und damit zu WM-Bronze.
Brachtendorf (52) ging das Zeitfahr-Rennen der Startklasse C5 mutig an und präsentierte sich in der Schweiz in einer sehr starken Form. Begleitet von Bundestrainer Gregor Lang, der sie per Funk über die gesamte Strecke von 29,9 Kilometern mit 327 Höhenmetern motiviert und ihr Anweisungen gegeben hatte, fuhr die Zeitfahr-Weltmeisterin von 2022 erneut auf einen Medaillenrang: Brachtendorfs Zeit konnten nur die neue Weltmeisterin Sarah Storey aus Großbritannien (45:25,45) und die Zweitplatzierte Heidi Gaugain aus Frankreich (+1:36,78) unterbieten. „Diese Medaille bedeutet mir unglaublich viel und macht mich sehr stolz, damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte Brachtendorf, die nicht für die Paralympics 2024 nominiert war und sich nach einem Unfall körperlich und mental zurückkämpfen musste. „Ich kannte die Strecke gut und hatte sehr, sehr großen Respekt vor den heftigen Abfahrten und steilen Anstiegen. Auf dem letzten Abschnitt musste man zwölf Kilometer auf flacher Strecke drücken, das liegt mir normalerweise nicht so gut. Der Schlüssel für den Erfolg war, dass ich die Kombination aus Abfahrten und Anstiegen gut gemeistert habe und Gregor mich super unterstützt hat.“
Vierter Platz im Mixed Team Relay
Das WM-Auftaktrennen bestritten die deutschen Handbiker*innen Annika Zeyen, Johannes Herter und Vico Merklein (alle H3) bereits am Samstag. Im Mixed Team Relay fuhr das Trio auf einen starken vierten Platz und lag mit einer Endzeit von 25:05 Minuten gerade einmal fünf Sekunden hinter dem drittplatzierten Team aus Spanien, das sich die Bronzemedaille sicherte. „Wir hätten uns schon mehr erhofft, aber die Konkunrrenz ist einfach stark, da können wir aktuell nicht ganz vorne mitfahren“, sagte Bundestrainer Lang. „Trotzdem freue ich mich jetzt, dass wir gut in die WM gestartet sind und dank Kerstin auch gleich am zweiten Tag die erste Medaille geholt haben. Sie hat das fantastisch gemacht, trotz großem Respekt vor der Strecke. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr“, so Lang. Weiter geht es mit den Einzelzeitfahren am Montag und Dienstag.
Die Straßen-WM in Zürich ist ein inklusives Event. Auch die UCI Radsport-Weltmeisterschaften werden dort zeitgleich ausgetragen.
Das deutsche Aufgebot der Para Radsport-WM 2024:
Kerstin Brachtendorf (52 / Mending / BRSV Cottbus), Julia Dierkesmann (57 / Merzhausen / GC Nendorf), Angelika Dreock-Käser (48 / Bremervörde / BPRSV Cottbus), Andrea Eskau (53 / Apolda / USC Magdeburg), Johannes Herter (40 / Lemgo / RSV Tempoliema), Maximilian Jäger (24 / Bad Kissingen /BPRSV Cottbus), Vico Merklein (46 / Berlin / GC Nendorf), Manuel Scheichl (42 / Rottenmünster / BVS München), Pierre Senska (36 / Berlin / BPRSV Cottbus), Steffen Warias (39 / Allschwil / BSV München), Annika Zeyen (39 / Hennef / SSF Bonn)