Aktuelles vom Para Radsport im Deutschen Behindertensportverband

Para Radsport: Die eigene Bestmarke knacken

Michael Teuber © Christian Teuber

Der fünfmalige Paralympics-Sieger Michael Teuber wird im Rahmen des Bahnradsport-Weltcups im Berliner Velodrom am 30. November einen Stunden-Weltrekordversuch unternehmen. „Ich freue mich über diese Bühne für ein Para Radsport-Event und erhoffe mir eine gewisse Signalwirkung für andere Rennfahrer“, so der 50-Jährige, der der bisher der einzige deutsche Paralympics-Sieger auf der Bahn ist. 2004 in Athen siegte er in der 3000-Meter-Einerverfolgung.

Teuber hält in seiner Wettkampfklasse C1 selbst die Bestmarke. Am 8. Mai 2005 fuhr er auf der Radrennbahn in Augsburg 39,326 Kilometer in einer Stunde. „Diesmal möchte ich aber auf alle Fälle die 40-Kilometer-Marke knacken“, betont Teuber und fügt an: „Konkret werde ich einen härteren Gang fahren und die Marschtabelle auf eine höhere Kilometerleistung auslegen.“ Seine Ausdauerwerte seien besser als in seinen Dreißigern. „Die vielen Kilometer über die Jahre machen sich da sehr positiv bemerkbar", erklärt Teuber, der in dieser Saison bereits 17.000 Kilometer abgespult hat.

Auch unabhängig vom Weltrekordversuch war 2018 ein erfolgreiches Jahr. Der 50-Jährige gewann bei der Para Radsport-WM auf der Straße Gold im Zeitfahren – es war insgesamt sein 20. WM-Titel. Zusätzlich schnappte er sich den Gesamtweltcup in seiner Wettkampfklasse. „Ich bin ein Typ, der nie ruht und habe schon oft spezielle Herausforderungen gesucht – dieses Jahr ist es der Stunden-Weltrekord.“ Teuber, der seit einem Autounfall 1987 inkomplett querschnittgelähmt ist, bezwang bereits den Kilimandscharo (5900 Meter) und den 6300 Meter hohen Chimborazo in Ecuador.

Im Berliner Velodrom will er seine vor 13 Jahren aufgestellte Bestmarke knacken. Ernst wird es am Freitag, 30. November, zwischen 14.15 und 15.45 Uhr. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, Michael Teubers Stunden-Weltrekordversuch im Para Radsport in das Programm des Bahn-Weltcups zu integrieren. Ein starkes Zeichen für das Thema Inklusion“, sagt Martin Wolf, Generalsekretär im Bund Deutscher Radfahrer (BDR).