Aktuelles vom Para Radsport im Deutschen Behindertensportverband
Para Radsport: Auf DM-Titel folgt die WM-Premiere
Es war die letzte Station im Meisterschafts-Dreierpack im Para Radsport: Nach den Titelkämpfen auf der Bahn in Cottbus (Brandenburg) und beim Straßenrennen in Rheinbach (NRW) haben nun noch die deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren im bayrischen Schwanstetten stattgefunden. Dabei gab es sowohl Favoritensiege als auch Überraschungserfolge. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Für die größte Überraschung bei den deutschen Meisterschaften sorgte Marie Quellhorst vom BPRSV in Cottbus, die den Titel in der Klasse der Zweiradfahrerinnen gewann. Dabei verdrängte sie in der faktorisierten Wertung die in diesem Jahr für Furore sorgende Teamkollegin Vanessa Laws auf den zweiten Platz. Laws hatte unter anderem im Gesamtweltcup triumphiert sowie den deutschen Meistertitel im Straßenrennen gewonnen. Nun hatte im bayrischen Schwanstetten Quellhorst die Nase vorn. „Marie entwickelt sich sehr gut und hat ihre Fähigkeiten auf diesem Kurs ausspielen können als große und starke Athletin. Das ist ein sehr schönes Erfolgserlebnis für sie“, betont Bundestrainer Gregor Lang. Die Belohnung für Quellhorsts guten Leistungen in diesem Jahr ist die Nominierung zur WM im belgischen Ronse Ende August – es wird ihre Premiere.
Hauchdünn fiel die Entscheidung bei den Tandemfahrerinnen aus. Am Ende jubelte Leonie Walter mit 1,74 Sekunden Vorsprung vor Johanna Recktenwald. Zudem holten sich bei den Handbikerinnen Anne Vosgerau und bei den Dreiradfahrerinnen Angelika Dreock-Käser die Titel.
Das größte Starterfeld gab es in der Klasse der Zweiradfahrer. In der faktorisierten Wertung setzte sich Routinier und Zeitfahrspezialist Matthias Schindler auf einem für ihn bestens geeigneten Kurs souverän durch. Richtig spannend wurde es vor allem auf den Rängen dahinter: Lokalmatador Jakob Klinge auf Platz zwei, Michael Teuber als Dritter und Pierre Senska auf dem vierten Rang lagen in der Endabrechnung nur gut drei Sekunden auseinander. Einen Heimsieg feierte Tandemfahrer Julian Winter vom ausrichtenden RC Herpersdorf, der zahlreiche Teilnehmer auf den Rundkurs schickte. Bei den Handbikern unterstrich Johannes Hänle vom RSKV Tübingen seine starke Form und gewann mit knapp 21 Sekunden Vorsprung vor Daniel Ullmann. Darüber hinaus setzte sich in der Konkurrenz der Dreiradfahrer Paralympics-Teilnehmer Maximilian Jäger durch. Die Saison-Highlights folgen bei der Straßen-WM in Belgien (28. bis 31. August 2025) sowie Mitte Oktober auf der Paralympics-Bahn in Rio de Janeiro.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Text: Kevin Müller / DBS
