Aktuelles vom Para Radsport im Deutschen Behindertensportverband
Hauchdünn zum historischen WM-Titel
Para Radsport: Michael Teuber gelingt mit nur zwei Sekunden Vorsprung die Titelverteidigung – Denise Schindler und Jana Majunke komplettieren den Medaillensatz in der Vormittags-Session
Am zweiten Tag der Para Radsport-Weltmeisterschaften im italienischen Maniago hat Paralympics-Sieger Michael Teuber seinen Titel hauchdünn verteidigt und einen historischen Erfolg gefeiert. In seiner insgesamt 21. Saison als Para Radsportler schnappte sich der 50-Jährige die zehnte WM-Goldmedaille im Zeitfahren seiner Startklasse. Neben Teuber durften auch Denise Schindler als Vize-Weltmeisterin und Jana Majunke als Dritte über Edelmetall jubeln.
Michael Teuber verspürte nach seinem herausragenden Triumph große Freude und blickte mit Stolz auf seine bisherige Karriere im Para Radsport zurück. „Der zehnte WM-Titel im Einzelzeitfahren ist ein Meilenstein für mich. Man schaut an solchen besonderen Tagen auf seine bisherige Karriere zurück und denkt ‚Wow’“, sagte Teuber nach einem spannenden Rennen und fügte an: „Es ist immer schwer, einen Titel zu verteidigen, denn alle sind scharf darauf und wollen schneller sein. Aus diesem Grund bin ich umso glücklicher, die WM-Titel in der Vergangenheit und heute eingefahren zu haben. Es ist etwas ganz Besonderes.“ Rechnet man seine WM-Titel auf der Bahn und aus den Straßenrennen hinzu, kommt der mehrfache Paralympics-Sieger sogar auf insgesamt 20 Medaillen bei Para Weltmeisterschaften – eine grandiose Leistung.
Dabei musste Teuber nach 19:27,43 Minuten in der Startklasse C1 um die Titelverteidigung zittern. Nur gut zwei Sekunden trennten ihn nach dem 13,6 Kilometer langen Kurs vom Kanadier Wilson Ross und gut acht Sekunden vom Spanier Ricardo Ten Argiles – viel spannender hätte der Wettkampf nicht sein können. Doch im Ziel durfte Michael Teuber über seinen Meilenstein jubeln.
In der ersten Session des heutigen Tages, in der Fahrerinnen und Fahrer der Disziplinen Zwei- und Dreirad starteten, lieferten auch die restlichen Starter der deutschen Mannschaft überzeugende Leistungen ab. Die 32-jährige Denise Schindler holte in der Startklasse C3 die Silbermedaille und war nach ungewohnt hoher Nervosität sehr zufrieden mit dem Ausgang ihres Rennens: „Das Zeitfahren lief wirklich super. Ich konnte mich ausbelasten und hatte sehr guten Druck auf den Pedalen. Ich konnte eine top Performance zeigen, was mich sehr glücklich macht.“
Jana Majunke machte als letzte deutsche Starterin in der ersten Session mit ihrem dritten Rang in der Dreirad-Startklasse T2 den Medaillensatz aus Gold, Silber und Bronze perfekt. Die aus Cottbus stammende Para Sportlerin war sehr glücklich, nachdem es sie durch eine Bodenunebenheit zu Beginn des Rennens fast ausgehebelt hätte. „Ich habe mich nach der kleinen Unsicherheit sehr gut gefangen und bin total zufrieden mit dem positiven Verlauf des Rennens.“
Mit Kerstin Brachtendorf (46 / Mendig / BPRSV Cottbus) als Vierte, Erich Winkler (50 / Neumarkt St. Veit (Bayern) / TV Geisenhausen) als Sechster und Pierre Senska (30 / Berlin / PSC Berlin) als Neunter landeten auch die weiteren Fahrerinnen und Fahrer des deutschen Teams in den Top 10 und sammelten somit wertvolle Punkte für die Startplätze bei den kommenden Paralympics 2020 in Tokio. Dreiradfahrer und Titelverteidiger Hans-Peter Durst musste das Zeitfahren hingegen aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen.
In der zweiten Session des Tages, die am heutigen Nachmittag startet, treten weitere deutsche Athleten aus den Disziplinen Tandem und Zweirad im Kampf gegen die Uhr an. Mit Tobias Vetter (36 / Gera / BSV München) ist unter anderem der Überraschungsweltmeister des Straßenrennens aus dem Vorjahr dabei.
Quelle: Niklas Klütsch