Aktuelles vom Para Eishockey im Deutschen Behindertensportverband
Para Eishockey: Ohne Trainer, aber mit viel Schwung ins WM-Jahr

Hinter der deutschen Para Eishockey-Nationalmannschaft liegt eine ganz besondere Länderspielpause. Es war die erste, seitdem sich die Wege des Teams und des langjährigen Cheftrainers Andreas Pokorny trennten. Obwohl es bislang noch keinen Nachfolger gibt, präsentierte sich das Team unter der Interimsleitung von Teammanager Michael Freitag und dem ehemaligen Nationalspieler Robert Pabst in bestechender Form und besiegte Norwegen in allen drei Partien (7:5, 8:0, 3:1).
„Wie die Mannschaft in diesen drei Tagen mitgezogen hat, war der Wahnsinn“, lobte Teammanager Michael Freitag seine Schützlinge nach dem Dreifacherfolg über die Norweger – die zuletzt so etwas wie ein Angstgegner für die deutsche Mannschaft waren. Bei der B-WM im vergangenen Jahr gewannen die Skandinavier das entscheidende Spiel um den Turniersieg mit 4:3 nach Overtime. Das Spiel um Platz sieben bei der A-WM entschieden sie ein Jahr zuvor sogar mit 6:1 zu ihren Gunsten. Dieses Mal hatte der Weltmeister von 2004 den Gastgebern in Füssen allerdings recht wenig entgegenzusetzen.
Wenngleich die Deutschen nervös in die erste Partie starteten und sich vier ihrer insgesamt fünf Gegentore im Unterzahlspiel einfingen, funktionierte die Offensive bereits hervorragend und sorgte mit sieben eigenen Treffern für den ersten Sieg des Wochenendes. In den folgenden Begegnungen klappte es dann auch besser mit der defensiven Stabilität – maßgeblich daran beteiligt war neben Kapitän Jan Malte Brelage auch Rückkehrer Sven Stumpe: „Sven hat ein wirklich sehr gutes Comeback gegeben“, lobte Freitag. Des Weiteren sorgte die Umstellung von zwei auf drei aktive Reihen für mehr Explosivität im deutschen Spiel: „Zuletzt haben wir immer nur mit zwei aktiven Reihen gespielt. Durch die dritte zusätzliche Reihe konnten wir nicht nur mehr Spielzeiten verteilen, sondern waren über das gesamte Spiel gesehen auch fitter“, sagte Freitag.
Trotz dieses überaus erfolgreichen Starts ins neue Jahr gilt es, die offene Trainerfrage schnellstmöglich zu klären: „Wir sind gewillt, zeitnah eine Lösung zu präsentieren“, so Freitag. Im Mai steht mit der A-WM in Buffalo in den USA nämlich bereits das nächste richtungsweisende Turnier an – auch im Hinblick auf die Paralympischen Winterspiele 2026 in Mailand & Cortina. Mit einer Platzierung unter den ersten Fünf würde sich die Mannschaft direkt für die Spiele qualifizieren – andernfalls müsste man den Umweg über ein Qualifikationsturnier gehen. Freitag ist optimistisch, dass es mit der direkten Qualifikation klappt: „Sollten wir ein Spiel in unserer Gruppe gewinnen, hätten wir bereits gute Karten.“ Die zu bezwingenden Gegner sind jedoch keine Laufkundschaft. Neben dem amtierenden Weltmeister aus Kanada trifft die deutsche Auswahl außerdem auf die Weltranglistenvierten und -fünften aus China und Südkorea.
Bis es so weit ist, hat der neue Trainer allerdings noch drei ganze Länderspielpausen mit insgesamt neun Testspielen, um die Mannschaft auf das Turnier vorzubereiten. Beim nächsten Lehrgang vom 20. bis zum 23. Februar trifft Deutschland dann dreimal auf Italien.