Aktuelles vom Para Eishockey im Deutschen Behindertensportverband
Para Eishockey: Letzter Spieltag in der Hauptstadt
Das letzte Wochenende der Deutschen Para-Eishockey Liga (DPEL) ließ schon im Vorfeld große Momente erkennen: drei Teams kämpften noch um die Deutsche Meisterschaft. Der Tabellenerste, die Weserstars Bremen (21 Punkte), die Ice Lions Langenhagen (20 Punkte) und die SG NRW (19 Punkte). Mit großer Spannung fieberten sowohl die Teams als auch die Organisatoren des ECC Preußen Berlin dem Spieltag am Glockenturm entgegen.
Schon die erste Begegnung sorgte für den ersten Paukenschlag. Schlusslicht SG Süd/Ost ging nach nur 8 Sekunden mit 1:0 durch Hugo Rädler in Führung. Nach Treffern von Bernhard Hering und Chris Groth stand es zur ersten Pause 2:1 für die SG. Die Ice Lions ließen dies nicht auf sich sitzen, kamen aus der Drittelpause konzentrierter zurück und glichen durch Torsten Elmer zum 2:2 aus. Die SG ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, verließ sich auf ihre Stärken und wollte das Spiel nach Hause bringen. Durch weitere Tore von Pilz und Hering erhöhten sie das Ergebnis noch vor der Pause zum späteren Endstand von 5:2 – der erste Sieg der SG nach einer langen Durststrecke.
Das nachfolgende Spiel, Weserstars Bremen gegen die SG NRW, konnte daher schon einen kleinen Vorentscheid auf den Titel geben. Die Partie wurde hart geführt und die Emotionen waren nicht nur auf dem Eis zu spüren. Die Stimmung wurde durch einen nicht gegeben Treffer für die SG NRW noch zusätzlich angeheizt. Schon nach wenigen Sekunden hätte es 1:0 für NRW stehen können, aber die Schiedsrichter entschieden anders. So kam es, dass die Weserstars nach 11 Minuten durch Jacob Wollf 1:0 in Führung gingen. Unbeirrt kam die SG NRW aus der Pause zurück. Marc Müller nahm sich ein Herz, erkämpfte sich die Scheibe und glich zum 1:1 aus. Acht Minuten später stand Christian Jaster dann einfach nur richtig. Sven Stumpe brachte den Puck vors Tor, welcher dann am Schlitten von der Nummer 12 abprallte und im Gehäuse von Klaus Brozka zappelte, 2:1 NRW. Bremen wollte dies nicht akzeptieren, nutzte eine Unachtsamkeit der Verteidigung aus und glich vor der Pause zum 2:2 aus. Die Entscheidung musste also im letzten Drittel fallen. Die Anspannung war in der ganzen Halle zu spüren. Spieler und Betreuer wurden noch konzentrierter. Kein Spieler wollte jetzt den entscheidenden Fehler machen. Im letzten Drittel, war es Sven Stumpe, der durch die Hereingabe von Ingo Kuhli-Lauenstein das Tor zur kurzen Führung der NRWler erzielte. Kurze Zeit später wurde es erneut dramatisch: Bremen schoss den Ausgleich zum 3:3. Doch dann drehten die Jungs von Rhein und Ruhr erst richtig auf. Der Siegeswille war ungebrochen und so gewann die SG NRW nach Toren von Kuhli-Lauenstein und Jaster am Ende mit 5:3.
Vor dem Duell zwischen SG NRW und SG Süd/Ost fragte die Liga sich, ob es NRW gegen die verstärkte SG Süd/Ost schaffe. NRW musste „nur“ gewinnen um den Titel in Händen zu halten. Die NRW-Mannschaft um Goalie Sven Prinstil ging gewohnt gelassen aufs Eis. Sie wollten nichts ändern an der bisherigen Spielweise und spielten die Partie von Anfang an konzentriert. Nach drei Minuten im ersten Drittel war es dann so weit: 1:0 für NRW. Weitere Treffer durch Kuhli-Lauenstein und Lucas Sklorz besiegelten den Pausenstand von 3:0. Der Titel war zum Greifen nah. Das wussten auch die Jungs aus dem Westen, ließen nichts anbrennen und gaben die Führung nicht mehr her. Auch die drei Treffer der Angry Birds (SG Süd/Ost) durch Hering und Uhlemann änderten nichts an der Überlegenheit der NRWler, die die Angry Birds mit 8:3 besiegten. Deutscher Meister ist somit die SG NRW mit 25 Punkten.
Im Spiel um die Vizemeisterschaft merkte man den Weserstars Bremen an, dass ihnen die Niederlage vom Vortag wehgetan hatte. Sie wollten unbedingt den zweiten Platz in der Liga für sich beanspruchen. Die Bremer Mannschaft ging zwar mit 3:0 in Führung, die Ice Lions bäumten sich jedoch mit Treffern von Dustin Rivard und Torsten Elmer noch einmal auf und verkürzten auf 3:2. Bremen mobilisierte noch einmal alle Kräfte und sorgte für klare Verhältnisse. Langenhagens Goalie Simon Kunst musste im zweiten Drittel gleich drei Mal hinter sich greifen. Im letzten Drittel des Spiels und der Saison traf nur noch Frank Rennhack. Bremen konnte das Spiel eindeutig für sich entscheiden und ist Vize-Meister in der Saison 2017/2018.