Aktuelles vom Para Eishockey im Deutschen Behindertensportverband
„Für unseren Sport war das ein Riesenerfolg“
Packende Duelle vor über 800 Zuschauern haben sich die Para Eishockey-Nationalmannschaften aus Deutschland und Norwegen im nordrhein-westfälischen Wiehl geliefert – und das deutsche Team freute sich über eine positive Entwicklung, einen Sieg zum Abschluss und Werbung für die Sportart Para Eishockey. Für beide Mannschaften war es ein wichtiges Kräftemessen auf dem Weg zur Weltmeisterschaft Ende Mai in Kanada.
Erstmals haben Länderspiele der deutschen Para Eishockey-Nationalmannschaft in NRW stattgefunden. Im oberbergischen Wiehl gab's beim Dreierpack gegen Norwegen eine 0:3-Niederlage, ein 2:2 nach Overtime und einen 6:4-Sieg zum Abschluss. „Wir haben an allen drei Tagen Werbung für unseren Sport betrieben und die Zuschauer haben gesehen, was Para Eishockey so attraktiv macht. Das war ein Riesenerfolg für den Standort Wiehl, für den Verein und für Para Eishockey insgesamt, ein toller und professioneller Rahmen“, resümiert Nationalspieler Ingo Kuhli-Lauenstein, neben Lucas Sklorz und Jano Bussmann einer von drei Lokalmatadoren des TuS Wiehl.
Beim 6:4-Spektakel trug sich auch Kuhli-Lauenstein in die Liste der sechs deutschen Torschützen ein. „Leider waren meine Familie und meine Freunde ausgerechnet beim dritten Spiel nicht mehr in der Halle“, sagt der 30-Jährige mit einem Zwinkern. Zudem trafen Hugo Rädler, Felix Schrader, Bernhard Hering, Frank Rennhack und Jörg Wedde zum umjubelten Sieg. „Das ist einfach gut fürs Gefühl, wenn man eine Dreier-Serie so beendet. Wir haben eine starke Leistung und viel Kampfgeist gezeigt und sind trotz eines 1:3-Rückstands wieder zurückgekommen“, berichtet Kuhli-Lauenstein.
Sehr einverstanden war daher auch Cheftrainer Andreas Pokorny. „Es war rundum ein richtig gelungenes Wochenende. Zuletzt hatten wir dreimal gegen Norwegen verloren, jetzt haben wir ein Unentschieden und einen Sieg geholt. Das war eine große Steigerung. Die Stimmung in der Mannschaft ist entsprechend gut und wir sind auf dem richtigen Weg“, erklärt der frühere Eishockey-Nationalspieler, der mit den Kölner Haien drei deutsche Meisterschaften feierte. Mit Blick auf die WM-Vorbereitung geht es Mitte April in Füssen mit zwei Länderspielen gegen Italien weiter (15. und 16. April), anschließend folgt ein erneutes Dreierpack in Norwegen.
Norwegen und Italien sind auch zwei der drei deutschen Gruppengegner bei der WM in Kanada, die am 28. Mai startet. „Das erste Spiel gegen Norwegen ist fast schon wie ein Finale um den Klassenerhalt für uns“, betont Ingo Kuhli-Lauenstein. Da die Weltmeisterschaft in diesem Jahr erst so spät stattfindet und das Eis in der Halle in Wiehl nun abgetaut ist, stehen ihm herausfordernde Wochen bevor. Der 30-Jährige trainiert daher dienstags und mittwochs in Hannover auf dem Eis, ebenso wie Bernhard Hering, der aus Dresden anreist. Beide übernachten dann in der temporären Nationalmannschafts-WG bei Torhüter Simon Kunst. Kuhli-Lauenstein: „Die Rahmenbedingungen sind sicher nicht die besten, doch wir machen das mit großem Engagement wett und wollen bei der WM unbedingt den Klassenerhalt schaffen.“ Die Spiele in Wiehl sollen dafür Aufschwung geben – vor allem der Sieg zum Abschluss.