Aktuelles vom Para Ski nordisch

Die Schützenkönigin ist "happy"

Anja Wicker trumphiert im Biathlon über die Langdistanz dank fehlerloser Schießleistung. Auch Clara Klug und Martin Fleig holen ihre zweiten Medaillen.

Anja Wicker beim Ski nordisch
Anja Wicker © Ralf Kuckuck

20 Schuss, 20 Treffer – diese einwandfreie Bilanz hat Anja Wicker den Sieg beim Biathlon über 12,5 Kilometer in Vuokatti beschert. Wicker blieb trotz ungünstigen Schneeverhältnissen in 58:21.2 Minuten unter einer Stunde und verwies Oksana Masters, USA (1:00:01.4 Stunden), und Lidziya Hrafeyeva, Weißrussland (1:01:20.0 Stunden), auf die weiteren Plätze.

„Ich bin happy, das Schießen war richtig gut“, sagte die 24-jährige Stuttgarterin und lobte ihre diesmal unterlegene Konkurrentin Masters. Die Amerikanerin leistete sich zwar fünf Fehlschüsse, in der Loipe bewies sie aber erneut ihre bestehende Form. „Oksana läuft in einer eigenen Welt.“

Auch der Sieger bei den Männern im Schlitten blieb am Schießstand (den Temperaturen entsprechend) eiskalt. Taras Rad, Ukraine (52:58.1 Minuten) war über die 15 Kilometer nicht zu schlagen, auch nicht von Martin Fleig, der in 54:33.8 Minuten auf den Silberrang lief und dem zwei Schießfehler zum Verhängnis wurden. „Ich wollte eigentlich null schießen, bin aber trotzdem zufrieden“, sagte der Freiburger nach dem „verdammt harten“ Rennen.

Wie Wicker und Fleig holte auch Clara Klug (mit Guide Florian Grimm) im dritten Weltcup-Rennen der Saison ihre zweite Medaille. Nach tadelloser Schießleistung wurde sie in 47:10.1 Minuten Dritte hinter den Ukrainerinnen Oksana Shyshkova und Olga Prylutska. „Es war wirklich hart, aber es hat Spaß gemacht – als ich dann im Ziel war“, berichtete die 22-Jährige schmunzelnd.

Lange ordentlich dabei war auch Vivian Hösch (mit Begleitläufer Florian Schillinger), die zweite deutsche Starterin bei den Sehbehinderten, doch ein Fehler beim letzten Schießen brachte sie völlig aus dem Konzept. „Der war richtig ärgerlich, weil er mir die Platzierung zunichte gemacht hat. Danach war die Luft raus“, sagte die Freiburgerin.

Ein Fehler unterlief auch Nico Messinger (mit Guide Lutz Klausmann) bei den Männern mit Sehbehinderung. Einen Tag nach seinem 22. Geburtstag brachte ihn das in Kombination mit einer erneut ordentlichen Laufleistung auf Rang acht. Erfreulich vor allem: der Abstand auf den Sieger Iurii Utkin (Ukraine) war prozentual gesehen so gering wie noch nie in einem Biathlon-Rennen. „Das war eher unerwartet.“

Ebenfalls zufrieden durfte Steffen Lehmker sein. Der Uelzener lief in der stehenden Konkurrenz nach vier Schießfehlern in 54:17.2 Minuten auf den neunten Rang und zeigte sich im Vergleich zum ersten Auftritt des Winters verbessert. „Dabei lag mein Augenmerk eigentlich gar nicht auf dem langen Biathlon“, verriet der 27-Jährige. Den Sieg schnappte sich der Norweger Nils-Erik Ulset.