Aktuelles vom Para Kanu

Kanu: Qualifikationsrennen ohne große Überaschungen

Ivo Kilian
Ivo Kilian © Christel Schlisio

Keine Überraschungen gab es bei den zweiten nationalen Qualifikationsrennen der Parakanuten in Brandenburg. Die beiden Silbermedaillengewinner der Paralympics in Rio Edina Müller, Hamburger KC, und Tom Kierey, KABC Berlin, konnten souverän die geforderten  Zeiten erreichen. Das gleiche gelang dem Paralympics Starter Ivo Kilian vom Halleschen KC 54 nicht nur im Kajak, sondern auch im Va´a. Ivo Kilian sagte dazu: „Solange mein Lieblingsboot, der Va´a, nicht paralympisch ist, werde ich weiterhin im Training auf den Kajak setzen.“

In der Startklasse Kl 2 werden dem Deutschen Behindertensportverband gleich zwei Athletinnen zur Nominierung vorgeschlagen werden. Sowohl Anke Molkenthin vom KRV München, als auch die 30 Jahre jüngere Anja Adler vom Halleschen KC 54 erreichten die Nominierungskriterien. Anke Molkenthin berichtete nach ihren erfolgreichen Rennen: „Das systematische Training mit Horst Schlisio, dem neuen Verantwortlichen für Parakanu in Bayern, beginnt sich bereits jetzt auszuzahlen.“

Im Parakanu-Rennsport schlägt der DKV dem DBS die Athleten für die Nationalmannschaft vor, die die gemeinsam ausgearbeiteten Kriterien erreicht haben. Durch einen Trainerratsbeschluss wird auch noch Maik Polte vom Halleschen KC 54 im Va´a der Startklasse Vl 3 zur Nationalmannschaft vorgeschlagen. Nico Malcher, neuer Landestrainer Parakanu in Sachsen-Anhalt sagte dazu: „ Wir haben gezielt an seinem Start gearbeitet – das trägt nun schon Früchte. Den Trainingsrückstand durch die berufliche Neuorientierung werden wir noch bis zu den Europameisterschaften aufholen können.“

Die weitere berufliche Zukunft stand in den letzten Wochen auch bei Tom Kierey im Vordergrund. Nach Abschluss seiner Ausbildung zum Groß- und Einzelhandelskaufmann in Berlin geht der 22-jährige nun nach Greifswald. Dort kann er seinen großen Wunsch verwirklichen. Nach einem Praktikum, das genau in die Vorbereitungszeit auf die Qualifikationsrennen fiel, kann er in Greifswald bei einer renommierten Werft eine Ausbildung zum Bootsbauer beginnen. Trotzdem lies er im Training nicht nach, und konnte sich so wieder für die Nationalmannschaft empfehlen.

Edina Müller blickt schon voraus. Denn mit dem Welt Cup in Szeged bekommt der ungarische Teil ihrer Familie erstmals die Gelegenheit, die Ausnahmefahrerin im Wettkampf zu erleben. Auch ihre 80-jährige Großmutter wird kommen, um sie anzufeuern. Die 33-jährige Rollstuhlfahrerin freut sich auf die besondere Stimmung an der Regattastrecke in Szeged.

Der neue Bundestrainer Arne Bandholz aus Hamburg sieht eine schlagkräftige Mannschaft. Junge Nachwuchsfahrer zu integrieren, das war das erklärte Ziel vor der Saison. Und das ist mit Anja Adler ja schon gelungen.

 

Quelle: Christel Schlisio