Aktuelles vom Para Kanu
Para Kanu: Finals in Duisburg und EM in Polen
Bei den Para Kanut*innen geht es Schlag auf Schlag. Einige bestreiten innerhalb weniger Tage sogar zwei Wettkämpfe in zwei verschiedenen Ländern. Zuerst geht es ab Donnerstag zu den Finals nach Duisburg. Dann folgt die EM im polnischen Poznan, wo ebenfalls ab Donnerstag die Europameisterschaften im olympischen und paralympischen Kanusport stattfinden. Edina Müller, Anja Adler, Katharina Bauernschmidt und Annette Kummer werden an beiden Veranstaltungen teilnehmen.
„Diese Europameisterschaft ist ein weiterer Höhepunkt in dieser Saison, wo wir uns der Konkurrenz stellen können,“ sagt Katharina Bauernschmidt, WSV Niederrhein Duisburg, zum Stellenwert dieses Wettkampfs. Die Va´a Paddlerin in der Startklasse Vl 2 hatte 2019 bei den letzten Europameisterschaften an gleicher Stelle Platz 4 belegt, und erhofft sich nach ihren starken Leistungen beim Weltcup vor drei Wochen in Ungarn einen Podestplatz. Genauso sieht es Anja Adler, SV Halle: "Ich will auf jeden Fall versuchen an meine Leistungen vom Weltcup anzuknüpfen. Ich will weiter Wettkampfroutine im Hinblick auf die Paralympics sammeln, und auch einfach ein cooles Rennen zeigen.“ Anja Adler hatte in Ungarn ihren ersten Weltcup Sieg in der Startklasse Kl 2 eingefahren. Zum Doppelstart in Duisburg und Poznan sagt die 32-jährige Rollstuhlfahrerin: „Ich freue mich auf jeden Fall riesig, dass wir diese Woche mit den Finals die Möglichkeit haben, gleich zwei größere Wettkämpfe zu fahren.“
Als weitere Medaillengewinnerin des Weltcups wird Annette Kummer vom ESV RAW Cottbus in der Startklasse Vl 3 beide Wettkämpfe bestreiten. Sie fährt im ersten Jahr für die Nationalmannschaft und sagt: „Ich freue mich sehr auf meine erste Europameisterschaft, und hoffe, an meine Leistung vom Weltcup anknüpfen zu können.“ Die 37-jährige Edina Müller vom Hamburger KC sieht ihre Wettkämpfe als weiteren Schritt zum Formaufbau für die Paralympics: „Ich hoffe bei der EM den nächsten Leistungsschritt machen zu können. Wenn alles gut läuft, wäre ein Platz auf dem Treppchen absolut drin. Sehr wichtig für mich ist auch, wieder ein Rennen unter Wettkampfbedingungen, um für Tokio gut vorbereitet zu sein.“ Die Silbermedaillengewinnerin der Paralympics in Rio startet in der Kl 1.
Für die Startklasse Vl 1, den Sportlern mit den größten Einschränkungen, die nur ihre Schultern und Arme zum Paddeln nutzen können, hat Deutschland gleich zwei Frauen gemeldet. Die beiden Rollstuhlfahrerinnen sind vom Hamburger KC. Esther Bode ist die Europameisterin von 2019, und hat nun mit Lillemor Köper die Konkurrenz aus dem eigenen Verein dabei.
Felicia Laberer vom SC Berlin-Grünau hatte beim Weltcup in Ungarn die letzte Chance ergriffen, und einen Quotenplatz für die Paralympics in Tokio geholt. Die 20-jährige Sportlerin startet in der schnellsten Startklasse der Frauen, der Kl 3. In dieser Startklasse gehen bei den Männern gleich zwei Para Kanuten ins Rennen. Tom Kierey, KC Borussia Berlin, Silbermedaillengewinner von Rio, und der erst 16-jährige Felix Höfner vom SC DHfK Leipzig werden in der starken Männerkonkurrenz um den Einzug ins Finale und möglichst einen Platz auf dem Podest kämpfen. Ivo Kilian, Hallescher KC 54, wird in Poznan sowohl im Kajak, Startklasse Kl2, als auch im Va´a, Startklasse Vl 3, seine Wettkämpfe bestreiten. Nachdem er sich seit 2019 überwiegend aufs Kajak konzentriert hatte, hat der 44-jährige sich kurzfristig entschieden, bei der Europameisterschaft wieder in den Va´a zu steigen.
Für sein großes Team mit 10 Sportlern sieht der Bundestrainer Andre Brendel in Poznan durchaus Chancen. "Unser Einstieg in die paralympische Saison war nach der Wettkampfpause im letzten Jahr großartig. Ich erwarte mir durchaus einige Medaillen bei den Wettkämpfen hier.“
Quelle: Christel Schlisio