Aktuelles vom Para Kanu
Para Kanu: Drei Mal Edelmetall bei WM in Kopenhagen
Zahlreiche Platzierungen unter den ersten zehn bestätigen gute Leistungen der Paralympics
„Besser Gold bei den Paralympics und Silber hier bei der WM als andersherum“, so kommentierte Edina Müller ihren Gewinn der Silbermedaille in der Startklasse KL1 bei den Weltmeisterschaften in Dänemark. In einer Neuauflage des paralympischen Endlaufs bezwang Maryna Mazhula aus der Ukraine die 38-jährige Hamburgerin. Katherine Wollerman aus Chile wurde wie auch in Tokio Dritte. „Die Spritzigkeit war nicht mehr so da,“ schätzte Edina Müller das Rennen ein, freute sich aber dennoch über die starke Platzierung. Als Sensation bezeichnete Cheftrainer André Brendel den sechsten Platz der erst 16-jährigen Johanna Pflügner im gleichen Rennen. Die Athletin vom Halleschen KC 54 zeigte mit einem sehr guten Start und einer stabilen Leistung über die Strecke bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft eine herausragende Leistung.
Bereits am Donnerstag feierte Lillemor Köper ihren ersten Weltmeistertitel im Va´a der Startklasse VL1. Nach ihrem Sieg bei den Europameisterschaften in Polen im Juni gelang ihr somit gleich ein weiterer großer Erfolg in dieser Saison. Zweite wurde ihre Hamburger Vereinskameradin Esther Bode, die schon bei der EM den zweiten Platz erreichte. Nach ihrer gemeinsamen Zeit beim Rollstuhlbasketball war es Edina Müller, die auch Lillemor Köper und Esther Bode zum Para Kanu gebracht hatte.
Nur zwei Wochen nach den Rennen in Tokio versuchten auch die anderen deutschen Paralympics-Starter*innen erneut ihr Bestes zu geben. „Alle Sportler*innen haben ihre Leistungen aus Tokio bestätigt“, freute sich Cheftrainer Brendel über das Auftreten bei der WM.
Katharina Bauernschmidt (WSV Niederrhein Duisburg) erreichte den vierten Platz im Rennen der Startklasse VL2, nachdem sie knapp vor dem Ziel von der Brasilianerin Deborah Benevides abgefangen wurde. „Da fehlte am Ende leider das Stehvermögen,“ so Brendel in der Analyse zu diesem Rennen. Auch Tom Kierey vom KC Borussia Berlin fuhr in seiner Startklasse KL3 auf den vierten Rang und zeigte sich zufrieden: „Ich bin sehr glücklich mit meinem Rennen, das war von A bis Z eine runde Sache“. Auch dank einer starken zweiten Rennhälfte verbesserte Kierey seine Leistung somit nach Platz sechs in Tokio. Ebenfalls mit einer Leistungssteigerung erreichte Anas Al Khalifa (SV Halle) das Ziel: In Tokio noch als Erstplatzierter im B-Finale, fuhr er bei der WM auf einen starken fünften Platz im A-Finale. „Die positive Entwicklung innerhalb des vergangenen Jahres und auch seine aktuellen Leistungen geben Hoffnung für die nächsten Jahre“, sagte Cheftrainer Brendel nach dem Rennen. Al Khalifas Vereinskameradin Anja Adler belegte wie schon in Tokio den vierten Platz im Kajak. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem Saisonabschluss und meinen zwei Rennen mit Platz sechs und Platz vier im Kajak. Ich konnte die Spannung gut halten, obwohl der Körper nach Tokio schon etwas gestreikt hat. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an den Mannschaftsarzt Dr. Thomas Müller und die Physiotherapeuten“, sagte Adler nach den anstrengenden Wochen. Ebenfalls auf Rang vier kam Felicia Laberer in der Startklasse Kl 3 ins Ziel. Beim Start fuhr sie unglücklicherweise in den Startschuh, sodass sie nicht gut ins Rennen kam und sich im Endspurt der Französin Barbosa geschlagen geben musste.
Insgesamt zeigte Cheftrainer André Brendel sich sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. Auch die Newcomer*innen haben ihre Möglichkeiten genutzt und sich auf internationaler Bühne bewiesen. „Unser Nachwuchs hat gezeigt, dass sie Anschluss an die Weltklasse haben. Wir wissen, wo wir ansetzen müssen, um in der Vorbereitung auf die nächsten Paralympics in drei Jahren in Paris voranzukommen“, blickte Brendel dem nächsten paralympischen Zyklus zuversichtlich entgegen. Auch der Ressortleiter Para Kanu im Deutschen Kanuverband Volker Reichel war von den Rennen in Kopenhagen beeindruckt: „Die Leistung hier kann sich absolut sehen lassen und ist eine gute Basis für die nächsten Jahre. Ich möchte auch den Super Team-Spirit der gesamten Mannschaft hervorheben – davon war ich sehr beeindruckt.“
Quelle: Christel Schlisio / DKV