Aktuelles vom Para Kanu
Deutsche Meisterschaften im Para Kanu erfolgreich ausgetragen
Vor der beeindruckenden Kulisse des Beetzsees in Brandenburg an der Havel haben die deutschen Meisterschaften im Para Kanu stattgefunden. Unter den Teilnehmenden waren die drei Paralympics-Teilnehmerinnen Felicia Laberer, Edina Müller und Anja Adler, die sich einem letzten Härtetest unterzogen. Zudem gab es auch Mixed-Rennen gemeinsam mit Athlet*innen ohne Behinderung. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
14 Vereine aus ganz Deutschland nahmen an den Wettkämpfen teil, bei denen in insgesamt acht Rennen die neuen deutschen Meister*innen ermittelt wurden. Besonders im Fokus stand das Mixed-Zweier-Rennen, bei dem die Para Kanutinnen zusammen mit Sprintkanuten (Männer und Frauen) im Team antraten. Felicia Laberer (SC Berlin Grünau) paddelte gemeinsam mit Moritz Florstedt (SC Magdeburg), Anja Adler (SV Halle Parakanu) war als Duo mit Anton Winkelmann (KC Potsdam) unterwegs und Edina Müller (Hamburger KC) ging mit Jakob Thorsden (Hannoverscher KC) ins Rennen. Ebenfalls am Start war Stephanie Gebhardt (FC Hof), die zusammen mit Saeid Fazloula (Rheinbrüder Karlsruhe) paddelte. Fazloula hatte erst kürzlich als Athlet des Refugee-Teams bei den Olympischen Spielen teilgenommen und zeigte sich nach dem Rennen begeistert: „Ich habe mich auf dieses Rennen sehr gefreut.“
Ein weiteres Highlight war das Verfolgungsrennen der Para Kanut*innen. Dieses Rennformat, das im Kanurennsport eher unüblich ist, sieht vor, dass die Boote in Zeitabständen starten, die anhand der internationalen Zeiten der jeweiligen Startklassen berechnet werden. Athlet*innen mit größeren Einschränkungen starten zuerst - und wer nach 200 Metern als Erstes die Ziellinie überquert, gewinnt. Bei den Herren sicherte sich Moritz Berthold (ESV RAW Cottbus) aus der Startklasse VL1 den Sieg nach einem Startvorsprung und starkem Kampfgeist. Bei den Frauen triumphierte Edina Müller vom Hamburger KC.
Darüber hinaus standen weitere Rennen im Kajak-Einer und im Va’a auf dem Programm. Besonders erfolgreich war dabei der SV Halle Parakanu, dessen Athlet*innen insgesamt fünf Siege feierten. In den offenen Startklassen, in denen Paddler*innen mit intellektueller Einschränkung antraten, siegte bei den Frauen Joice Kreft vom HKC Berlin. Bei den Herren gewann Sebastian Girke vom PCK Wassersport Schwedt. Zum Abschluss der deutschen Meisterschaften wurde auch der Sieger des Deutschland-Cups gekürt. Hier setzte sich Edina Müller (Hamburger KC) vor Ivo Kilian (Hallescher KC 54) und Lillemor Köper (Hamburger KC) durch.
Die deutschen Meisterschaften im Para Kanu waren in diesem Jahr beispielhaft für den inklusiven Sport in Deutschland und boten spannende Wettkämpfe auf höchstem Niveau. Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.
Text: Christel Schlisio / Anpassungen DBS