Aktuelles von den Ehrungen
Glückliche Gewinner*innen, Emotionen und Betroffenheit
Bereits zum 21. Mal ist der German Paralympic Media Award (GPMA) in Berlin vergeben worden. Die Preisverleihung fand nach einer einjährigen Pause wieder in Präsenz statt. Mit dem Award zeichnet die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) herausragende Berichterstattung über den Breiten-, Rehabilitations- und Leistungssport von Menschen mit Behinderung aus. Der Sonderpreis ging an das Nationale Paralympische Komitee (NPC) der Ukraine und sorgte für große Emotionen und Betroffenheit. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung war der blinde kenianische Marathonläufer Henry Wanyoike.
Die Worte von Valerii Sushkevych gingen unter die Haut. "Bei den Paralympics in Peking haben wir nicht nur um Medaillen gekämpft, sondern vor allem um Frieden. Unsere Medaillen waren Medaillen für die Ukraine und Medaillen für den Frieden", sagte der ukrainische NPC-Präsident. Ein ukrainischer Para Schwimmer, Bronze-Medaillengewinner in Tokio, berichtete von den wohl schwierigsten drei Wochen seines Lebens, die er in einem Bunker in Mariupol verbrachte. "21 Tage fast ohne Nahrung und Wasser, dazu immer wieder Raketen und Einschläge. Wir haben geglaubt, dass unser Leben zu Ende gehen würde." Doch gemeinsam mit seiner Frau gelang die Flucht - nun waren beide in Berlin.
Bei den Winterspielen in Peking landeten die ukrainischen Sportlerinnen und Sportler trotz einer enormen Belastung mit großartigen Leistungen auf dem zweiten Platz im Medaillenspiegel, während in ihrer Heimat der Krieg tobte. Das Auftreten und das Engagement waren vorbildhaft. Um ein Zeichen der Solidarität zu setzen, ging der Sonderpreis des German Paralympic Media Award daher an die paralympische Mannschaft der Ukraine. Kerstin Griese MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, betonte: "Die Athletinnen und Athleten aus der Ukraine haben sich in Peking nicht nur sportlich unglaublich stark präsentiert. Das verdient unsere Bewunderung und unseren größten Respekt."
Neben dem Sonderpreis standen die Journalist*innen im Mittelpunkt, die in herausragender Art und Weise über den Sport von Menschen mit Behinderung berichtet haben. Die 133 Einreichungen in fünf verschiedenen Kategorien zeigen, dass der Para Sport sowie Themen wie Inklusion und Rehabilitation keine Randthemen mehr sind und die Berichterstattung immer zahlreicher sowie hochwertiger wird. Verdeutlicht wurde aber auch, dass es noch mehr von dieser Berichterstattung braucht, um den Sport von und für Menschen mit Behinderung sichtbar zu machen. Dementsprechend wichtig ist die Rolle der Medien und der Journalist*innen - auch daran erinnert der Award.
Die Preisträger*innen des Jahres 2022 im Überblick:
- Kategorie Foto: Marcus Brandt, Deutsche Presse-Agentur
- Kategorie Online-Plattform / Social-Media-Kanal: Dorian Aust und Philip Wegmann, Alles Para
- Kategorie Audio: Heike Mund, WDR Hörfunk / WDR 5
- Kategorie Film / Video: Henrik Diekert, ZDF
- Kategorie Artikel: Thorsten Schmitz, Süddeutsche Zeitung
Alle ausgezeichneten und nominierten Beiträge sowie weitere Informationen gibt es auf der Website des German Paralympic Media Awards.