Talentsichtung beim TSV Bayer Leverkusen

Talentsichtung beim TSV Bayer Leverkusen Gruppenbild
Top-Athleten und Talente gemeinsam bei der Sichtung © tsv bayer 04 Mika Volkmann

21 Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung aus ganz Deutschland testeten sich in Leverkusen in den Sportarten Leichtathletik und Sitzvolleyball – einige davon wollen künftig beim TSV Bayer 04 trainieren und ihre sportliche Laufbahn voranbringen. Neben dem eigenen Training konnten sie in Leichtathletik-Halle das Training der Top-Athleten wie Felix Streng, Irmgard Bensusan, Johannes Floors oder David Behre live vor Ort erleben.

Jörg Frischmann, der Geschäftsführer der Behindertensportabteilung, zeigte sich begeistert: „So viele Teilnehmer gab es meines Wissens bei einem solchen Sichtungswochenende hierzulande noch nie." Besonders freut er sich darüber, dass die Sportler über viele verschiedene Wege und Kontakte nach Leverkusen gekommen sind, ohne dass das Event überhaupt beworben wurde.

„Ich wusste gar nicht, dass ich mit meiner Hand so etwas überhaupt kann“, zeigte sich einer der Sportler mit Behinderung an der Hand begeistert, während er Diskus, Kugel und Speer testete, „so etwas mag vielleicht lange dauern – aber wenn mir hier gesagt wird, dass ich etwas erreichen kann, werde ich alles dafür geben.“

Mittendrin war auch Heinrich Popow. Der Paralympics-Sieger schraubte an den Prothesen eines 18-Jährigen und ließ ihn ein neues Knie ausprobieren. Dieser hatte sich schon lange auf das Sichtungswochenende vorbereitet und zeigte sich dann so begeistert, dass er die Sportprothese gar nicht mehr ausziehen wollte und nun erwägt, von Bayern nach Leverkusen zu ziehen, um in dem professionellen Umfeld Sport zu treiben. „Er hat sich auch wirklich gut bewegt und für mich ist es einfach eine Freude, wenn ich sehe, was das in dem Jungen auslöst“, sagte Frischmann.

Nachdem am Samstag ein abwechslungsreiches Leichtathletik-Training auf dem Programm stand, gab es am Sonntag auch die Gelegenheit sich im Sitzvolleyball auszuprobieren. Einigen der Sportlern waren nur die Pausen zu lange – sie konnten es kaum erwarten, weiterzumachen.

Frischmann konnte von dem Wochenende jedenfalls nur positiv berichten – um den Teilnehmern aber noch gerechter zu werden, erwägt er, künftig lieber weniger Athleten einzuladen. „Dieses Mal war es schon viel, aber natürlich wollen wir auf der anderen Seite jedem die Chance bieten, sich auszuprobieren und verschiedene Möglichkeiten kennenzulernen.“ Er steht nun vor einem neuen Problem, allerdings der positiven Art: „Jetzt müssen wir schauen, in welchen Trainingsgruppen wir die Interessenten unterbringen – denn aktuell gibt es weder eine Mittelstreckengruppe noch eine Nachwuchsgruppe im Bereich Wurf.“

Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.tsvbayer04.de/sport-bei-uns/behindertensport.html

Quelle: TSV Bayer 04 Leverkusen