Para Leichtathletik-WM: Startplätze, Normen und Titelverteidigung
Eine Weltmeisterschaft im Paralympics-Jahr mit Auswirkungen auf die Spiele – das hat es in der Para Leichtathletik noch nie gegeben. In diesem Jahr trifft diese Konstellation allerdings zu, da die WM im japanischen Kobe infolge der Corona-Pandemie mehrfach verschoben werden musste. So findet sie nun vom 17. bis 25. Mai als Generalprobe für die Spiele in Paris statt. 18 deutsche Athlet*innen wollen in erster Linie versuchen, noch Nationen-Startplätze für die Paralympics zu sichern und Normen zu erzielen – oder ihre WM-Titel zu verteidigen.
Zum Aufgebot gehören mit Yannis Fischer, Johannes Floors, Markus Rehm und Léon Schäfer vier Weltmeister aus dem Vorjahr. Zurückgekehrt sind Lindy Ave nach Babypause, die erfahrene Martina Willing sowie Charleen Kosche, die zuletzt 2019 bei einer internationalen Veranstaltung dabei war, als sie in Dubai ihre WM-Premiere feierte. Einige derjenigen, die 2023 ihr Debüt bei einer WM gaben, sind auch diesmal wieder dabei – etwa Noah Bodelier, Lisa Martin Wagner, Max Marzillier, Jule Roß und Andreas Walser.
Aktuell hat die deutsche Para Leichtathletik-Nationalmannschaft 13 Startplätze für die Paralympics erkämpft. Weitere sollen in Kobe folgen, allerdings wird das kein leichtes Unterfangen – schließlich muss mindestens der zweite Platz her. Zudem gilt dies nur für Athlet*innen, die 2023 bei der WM noch keinen sogenannten Slot für Deutschland geholt haben. Daher fehlen beispielsweise auch Weltmeisterin Irmgard Bensusan, Paralympics-Sieger Felix Streng oder WM-Bronzemedaillengewinnerin Nele Moos im Aufgebot, um sich vollständig auf die Spiele ab dem 28. August zu fokussieren. Wie die Konkurrenzsituation in Japan aussehen wird und welche Nationen mit wie vielen Athlet*innen dort antreten werden, ist angesichts des Jahreshöhepunkts bei den Paralympics in Paris noch etwas ungewiss.
„Das Wichtigste sind für uns mehr Slots für die Spiele und die Erfüllung von Normen. Bei günstiger Konstellation hoffen wir, dass wir zwei weitere Startplätze bekommen. Hier und da gibt es auch noch Außenseiterchancen und vielleicht schöne Überraschungen“, sagt Bundestrainerin Marion Peters. Zusätzliche Chancen auf Startplätze gibt es über eine „High-Performance-Liste“ am Ende des Qualifikationszeitraums. „Wir wollen zeigen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Es ist eine Zwischenstation Richtung Paris, auch wenn eine WM immer etwas Besonderes ist“ erklärt Peters.
Der deutsche Kader für die Para Leichtathletik-WM (Alter, Geburtsort, Verein, Startklasse):
Lindy Ave (25 / Neubrandenburg / Leichtathletik inklusiv Greifswald / T38), Noah Bodelier (20 / Erkelenz / TSV Bayer 04 Leverkusen / T/F64), Yannis Fischer (22 / Singen (Hohentwiel) / VfB Stuttgart / F40), Johannes Floors (29 / Bissendorf / TSV Bayer 04 Leverkusen / T62), Isabelle Foerder (44 / Zwickau / HSC Erfurt / T35), Niko Kappel (29 / Schwäbisch-Gmünd / VfB Stuttgart / F41), Charleen Kosche (23 / Rheinfelden (Baden) / BPRSV Cottbus / F34), Ali Lacin (36 / Berlin / PSC Berlin / T61), Lisa Martin Wagner (31 / Bielefeld / MuWiS – Sportvielfalt Bad Oeynhausen / F44), Max Marzillier (22 / Rüdersdorf / SSV Blindenschule Königs Wusterhausen / T13), Merle Menje (19 / Mainz / StTV Singen / T54/LW11), Lise Petersen (18 / Heide / TSV Bayer 04 Leverkusen / T/F46), Markus Rehm (35 / Göppingen / TSV Bayer 04 Leverkusen / T64), Jule Roß (17 / Bergisch Gladbach / TSV Bayer 04 Leverkusen), Léon Schäfer (26 / Burgwedel / TSV Bayer 04 Leverkusen / T63), Mathias Schulze (38 / Magdeburg / BPRSV Cottbus / F46), Andreas Walser (28 / Augsburg / TSV Schwaben Augsburg /LG Augsburg / T12), Martina Willing (64 / Pasewalk / BPRSV Cottbus / F56)