Para-Leichtathleten im Weltrekord-Marathon von Berlin
Der 45. BMW Berlin Marathon bot alles was das Läuferherz begehrt – auch für die deutschen Para-Leichtathleten, die den Marathon bestritten. Bei idealem Laufwetter nahmen 40.775 Läufer aus 130 Nationen den schnellen Berliner Marathonkurs auf dich und überquerten erfolgreich die Ziellinie. Zeitgleich war der Marathon die Deutsche Meisterschaft für die Startklassen T11 bis T13 und T44.
Das Tageshighlight bot ohne Frage der Kenianer Eliud Kipchoge, der einen neuen Fabelweltrekord von 2:01:39 Stunden aufstellte.
Für die Läufer der Startklassen T11, T13 und T44 war der Berliner Marathon in diesem Jah gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft.
So auch für den blinden Läufer Hans-Reinhard Hupe vom LAC Eichsfeld. Der in der Klasse T11 startende Thüringer musste lange um seinen Start beim größten deutschen Marathon bangen, denn er fand keinen Guide. Erst eine Suche via Facebook über die Netzwerke vom Berliner Verein „Karower Dachse“ brachte den erwünschten Erfolg. Zwar hatte sein Guide das Vermögen Hans-Reinhard in dem gewünschten Tempo zu begleiten, doch hatte er dies vorher noch nie getan. Eine „Übungsstunde“ einen Tag vorher reichte, um Hupe sicher und glücklich nach 3:19:12 Stunden ins Ziel zu führen. „Der Guide hat wirklich gute Arbeit geleistet. Ich habe mich jederzeit sicher gefühlt. Es scheint als hätte er nie etwas anderes getan“, resümierte der Läufer nach der Siegerehrung. Lohn für die Mühe war der deutsche Meistertitel.
Steffen Klitschka (SV Germania Judenbach / T12) durfte sich ebenfalls die begehrte Finishermedaille mit dem Gesicht des neuen Weltrekordhalters nach dem Überqueren der Ziellinie umhängen lassen. Mit einer Zeit von 3:04:21 war er von allen deutschen Para Athleten der Schnellste. „Wir sind zufrieden. Beim Marathon ist immer das Wichtigste ins Ziel zu kommen. Das haben wir geschafft, bei der Kulisse wird man ja auch förmlich ins Ziel getragen“, berichtet der sehbehinderte Läufer glücklich. Zusammen mit seinem Guide steht der London Marathon 2019 ganz oben im Rennkalender.
Ein weiterer thüringischer Läufer war Gunther Riedinger vom HSC Erfurt. Der Athlet der Klasse T13 lief sehr konstante Zwischenzeiten während seines Rennens. Nach 3:28:39 Stunden war sein Berlin Marathon beendet und der Titel „Deutscher Meister“ in der Klasse T13 perfekt.
Gerald Gerken (BV Hodenhagen), Starter in der Klasse T44 überquerte ebenfalls erschöpft, aber glücklich die Ziellinie am Brandenburger Tor und darf sich nun ebenfalls Deutscher Meister nennen. Die Siegerehrung der jeweiligen Startklassen übernahm der Präsident des Berliner Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes e.V., Herr Özcan Mutlu.