Müller-Rottgardt und Guide Fiener sprinten zu Silber

Guide Noel-Philippe Fiener und Katrin Müller-Rottgardt
Guide Noel-Philippe Fiener und Katrin Müller-Rottgardt © Oliver Kremer, sports.pixolli.com

Katrin Müller-Rottgardt hat mit ihrem Guide Noel-Philippe Fiener Silber über 100 Meter der Klasse T12 gewonnen. Nachdem sie im Vorlauf ihre persönliche Bestzeit von 11,99 Sekunden eingestellt hatte, sprintete sie im Finale 12,04 Sekunden und musste sich nur der kubanischen Weltrekordhalterin Omara Durand geschlagen geben.

„Der Vorlauf war noch einen Ticken besser, aber für ein Finale ist es vollkommen in Ordnung“, sagte die 35-Jährige und wandte sich an ihren neuen Guide: „Dafür, dass wir erst so kurz zusammenlaufen, hat das echt gut geklappt.“ WM-Debütant Fiener hatte vor dem Start das Publikum animiert und schwärmte von der Stimmung: „Es war einfach genial.“

Für die Athletin des TV Wattenscheid 01, die von Simone Lüth trainiert wird, war es die erste WM-Medaille seit 2003. In Rio de Janeiro bei den Paralympics hatte sie Bronze geholt. Nun steht am Freitag noch der Weitsprung an, „da würde ich am liebsten in die Nähe meiner Bestweite springen, das wäre schön. Und dann müssen wir gucken, was für eine Platzierung rauskommen kann.“

Speerwerfer Thomas Ulbricht auf Rang sechs, Marc Schuh zieht erneut ins Finale ein

Thomas Ulbricht beim Speerwurf
Speerwerfer Thomas Ulbricht © Oliver Kremer, sports.pixolli.com

Einen guten Wettkampf zeigte auch Thomas Ulbricht im Speerwerfen der Klasse F13. Mit einer Saisonbestweite von 47,66 Metern angetreten, warf er gleich in fünf von sechs Versuchen über diese Marke und landete am Ende mit 50,59 Metern auf Rang sechs. Der ehemalige Mehrkämpfer des PSC Berlin sagte danach: „Ich habe mich nur so oft geärgert, dass ich nicht gut geworfen habe und der Speer trotzdem so weit geflogen ist. Was wäre hier wohl drin gewesen, wenn ich alles mal auf den Punkt gebracht hätte. Persönlich bin ich trotzdem zufrieden, auch wenn wir wissen, dass ich weiter werfen kann.“

Der 32-Jährige hatte bereits im Vorfeld mit Schulterproblemen zu kämpfen und unterzieht sich im Oktober auch einer Operation, danach freut er sich auf die Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr in Berlin: „Und dann sind 57-60 Meter in Planung.“

Rennrollstuhlfahrer Marc Schuh zog erneut ins Finale ein. Nach Rang fünf über 200 Meter am Vortag und Platz sechs in Saisonbestleistung über 100 Meter zum WM-Auftakt fuhr der 27-Jährige über 400 Meter mit der fünftschnellsten Vorlaufzeit von 47,49 Sekunden in den Endlauf. Das Finale am Donnerstagabend wird gleichzeitig das wohl letzte WM-Rennen für den Doktorand der Kernphysik sein, der sich danach seinem Beruf widmen möchte.