Franziska Liebhardt übertrifft Weltrekordmarke
Deutschlands Leichtathleten in guter Frühform: Jahresweltbestleistungen, persönliche Bestleistungen und Rio-Normen
Kugelstoßerin Franziska Liebhardt hat bei den niederländischen Meisterschaften in Breda gleich dreimal die alte Weltrekordmarke in der Startlasse F37 übertroffen und mit 13,82 Meter eine neue persönliche Bestweite aufgestellt. „Die Richtung stimmt“, jubelte die 34-Jährige vom TSV Bayer Leverkusen. Doch Liebhardt ist nicht die einzige Sportlerin, die sich bereits in guter Frühform präsentiert. Deutschlands Leichtathletinnen und Leichtathleten überzeugen mit deutschen Rekorden sowie starken Resultaten und zahlreiche Rio-Normen wurden schon geknackt. Marianne Buggenhagen gelangen sogar zwei Jahresweltbestleistungen.
Bei den Halleschen Werfertagen setzte die „Grand Dame“ zwei Ausrufezeichen. Mit der Kugel gelangen der Athletin vom PSC Berlin sehr gute 7,49 Meter, mit denen sie in der Startklasse F55 ihre eigene Jahresbestleistung aus Dubai noch einmal um fünf Zentimeter übertraf. In ihrer Paradedisziplin Diskuswurf stellte sie anschließend ihre eigene Jahresweltbestleistung aus 2016 mit 24,37 Meter ein. Ebenso überzeugten in Halle Martina Willing und Frances Herrmann (beide BPRSV Cottbus) mit dem Speer mit guten 20,44 Meter bzw. 17,53 Meter.
An Platz eins der Weltrangliste in der Startklasse T36 hat sich Claudia Nicoleitzik über 100 Meter gesetzt. Im Rahmen der Süddeutschen Meisterschaften, die vom TV Püttlingen und der DJK Köllerbach ausgerichtet wurden, stellte Nicoleitzik mit 14,72 Sekunden eine neue Bestzeit auf, mit der sie gleichzeitig die Norm für die Paralympics in Rio knackte. Die Norm für Rio bestätigt hat dabei Niko Kappel (VfL Sindelfingen) mit seiner Kugelstoß-Siegerweite von 12,66 Meter in der Startklasse F41.
Damen-Staffel unterbietet deutschen Rekord von 2012 um mehr als eine Sekunde
Mit starken Leistungen geglänzt haben auch Heinrich Popow, Felix Streng und Markus Rehm (TSV Bayer Leverkusen). Popow egalisierte im Weitsprung seine persönliche Bestleistung von 2011 mit 6,32 Meter und erfüllte damit die Rio-Norm. Gleiches gelang Felix Streng. Der 20-Jährige übertraf mit 7,01 Meter erstmals die Sieben-Meter-Marke – doch hatte er dabei zu viel Rückenwind. 6,90 Meter in einem weiteren Versuch bedeuteten die Norm für die Paralympics. Streng war allerdings nicht nur im Weitsprung stark, sondern auch über die 100 Meter. In Köln gelang ihm mit 11,00 Sekunden bereits ein Top-Resultat, in Manchester war er noch einmal drei Hundertstel schneller und überquerte die Ziellinie nach 10,97 Sekunden. Auch Markus Rehm überzeugte bei seinem Start im tschechischen Ostrava und sprang mit 8,13 Meter die größte Weite. Rehm hat die Norm für Rio ebenso geschafft wie seine Bayer-Teamkollegen Johannes Floors (400 Meter / 49,47 Sekunden), David Behre (400 Meter / 50,31 Sekunden), Vanessa Low (Weitsprung und 100 Meter) und Irmgard Bensusan (200 Meter / 27,59 Sekunden) sowie die Wattenscheiderinnen Juliane Mogge im Kugelstoßen und Katrin Müller-Rottgardt mit ihrem Guide Sebastian Fricke über 200 Meter.
Zwei deutsche Rekorde gab es in Pliezhausen zu feiern. Lindy Ave gelang über 100 Meter mit 13,75 Sekunden in der Startklasse T38 eine neue nationale Bestzeit. Darüber hinaus unterbot die deutsche Staffel der Frauen (T35-38) den Rekord über die 4x100 Meter aus dem Jahr 2012 um mehr als eine Sekunde auf 57,51 Sekunden. An den Start gingen Lindy Ave, Maria Seifert, Isabelle Foerder und Claudia Nicoleitzik.
Ein Ereignis der besonderen Art erlebten Ralf Arnold und Stefan Strobel, die beim IPC Athletics Marathon World Cup in der britischen Hauptstadt teilgenommen haben. Dieser wurde wieder im Rahmen des großen Virgin London Marathons ausgetragen und war damit ein inklusives Event.