Erfolgreicher Saisonauftakt in Dubai und Sharja

Drei Europarekorde durch Dietz, Wichmann und Schmitz

Das deutsche Leichtathletik-Team UAE 2018
Das deutsche Leichtathletik-Team UAE 2018 © Marion Peters

Für die Leichtathletik-Nationalmannschaft hat sich die Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate zum Saisonauftakt gelohnt: Drei Europarekorde und einige persönliche Bestleistungen standen am Ende auf der Habenseite des deutschen Teams. Zusätzlich wurden im Rahmen des Grand Prix in Dubai zahlreiche Klassifizierungen für Athleten mit Cerebralparese und mentaler Behinderung durchgeführt.

Viele der teilnehmenden Athleten kamen direkt aus dem Hallen- und Winter-Training und präsentierten sich unter günstigen Klimabedingungen in sehr guter Form. So stellten Sebastian Dietz (Diskus/F36/42,80 Meter), Hanna Wichmann (Diskus/F32/9,44 Meter) und Dennis Schmitz (1500 Meter/T33/4:55,37 Minuten) drei neue Europarekorde auf. Gute Leistungen zeigten darüber hinaus Martina Willing und Frances Herrmann mit stabilen Wettkampfserien auf dem Weg zum Bestleistungsbereich. Im Speerwerfen schaffte Willing bei jedem Versuch in ihrer Klasse mehr als 20 Meter und beendete die Wettbewerbe mit 20,88 Metern. Herrmann dominierte das Speerwerfen der Klasse F34 mit stabilen Leistungen über 16 Meter und konnte als Bestleistung mit 17,60 Metern aufwarten. Mit 4,60 Metern im Weitsprung und 13,85 Sekunden über 100 Meter gelangen Lindy Ave zwei Überraschungen, nachdem sie lange nur eingeschränkt trainieren konnte.

Nächste Station ist das Trainingslager auf Lanzarote im April, bevor es nach Normerfüllung in die direkte Wettkampfvorbereitung für die Europameisterschaften in Berlin geht. Dieses Event scheint auch den Nachwuchs zu beflügeln, die einen Platz im Junior-Team für die EM erobern wollen. Sie erreichten durchweg Bestleistungen in Dubai: Charleen Kosche überzeugte im Kugelstoßen mit 6,48 Metern (F34), Franz Koalick mit 12,44 Sekunden im 100-Meter-Sprint (T37) und Nico Gläsing im Weitsprung mit 5,30 Metern (T37).

Bereits jetzt haben die arabischen Organisatoren das nächste große Highlight im Blick: Sie wollen 2021 die nächsten IPC-Weltmeisterschaften ausrichten und bauen bereits an einem neuen Einlaufplatz, nachdem im Vorjahr das Stadion mit einer Mondobahn in Betrieb genommen wurde. Überstrahlt wurde die UAE-Wettkampfserien durch den fantastischen 400-Meter-Weltrekord des tunesischen Rollstuhl-Schnellfahrers Yassin Gharbi in 43,46 Sekunden. Damit unterbot er den Rekord von Weltrekordhalter Lixian Zhang (45,07 Sekunden) aus dem Jahr 2008 um rund 1,5 Sekunden. Für den schnellsten nichtbehinderten 400-Meter-Sprinter der Welt, den Südafrikaner Wayde van Niekirk, wird es langsam ernst. Mit 43,03 Sekunden hält er den „Fußgänger-Weltrekord“, doch die Rollstuhlschnellfahrer könnten diesen bald brechen. Vielleicht schon beim Grand Prix in Nottwil. Auch über die 1500 Meter siegte der Tunesier Gharbi in 1:31,24 Minuten, nur 12 hundertstel Sekunden über dem bestehenden Weltrekord.

Für einen reibungslosen Ablauf der Erfassung der Wettkampfleistungen, Zeitnahme und Protokollierung im Rahmen der Wettkämpfe in Dubai und Sharjah sorgte dieses Jahr bei den Internationalen Leichtathletikmeetings zum 10. Mal das Wettkampfteam um Thomas Nuss. Die Arbeit wird auch von den internationalen Athleten sehr geschätzt, denn fast in Echtzeit können sie ihre Wettkampfergebnisse einsehen oder frühzeitig unter www.team-thomas.org ihre Startlisten abrufen. Die Deutschen Leichtathleten sind darüber hinaus froh, dass sie vom Team Thomas ganzjährig im "Competition Management" betreut werden.