Bundestrainerin Marion Peters im WM-Jahr: Fokus auf den Nachwuchs

Die WM in Indien im Kopf, eine lange Freiluft-Saison vor der Brust: Vor dieser Ausgangsposition steht Bundestrainerin Marion Peters mit ihrer Para Leichtathletik-Nationalmannschaft. Spannend dürfte es auch für den Nachwuchs werden, der mit den European Para Youth Games in Istanbul ein weiteres Highlight anstreben kann.
Nach dem schwierigen Terminkalender im vergangenen Jahr mit einer Weltmeisterschaft in Japan knapp drei Monate vor den Paralympics in Paris ist Para Leichtathletik Bundestrainerin in dieser Saison schon zufrieden, dass mit der WM im indischen Neu-Delhi vom 26. September bis 5. Oktober eine „normale Periodisierung“ möglich ist: „Das ist nicht mehr so spät, wie es anfangs geplant war. Wir sind froh, dass die WM vorverlegt wurde, so dass wir nicht ganz in diese schlimme Smog-Phase in Neu-Delhi hineingeraten.“
Nach einer Gold-, drei Silber- und vier Bronzemedaillen bei den Paralympics ist Peters wieder voller Tatendrang, dass sich ihre Athletinnen und Athleten in Indien von ihrer besten Seite präsentieren können und hofft, dass dafür auch die besten Bedingungen vorherrschen. „Neu-Delhi hat dort die Universiade ausgerichtet, das Stadion an sich hat Potenzial“, sagt die Bundestrainerin nach einem Besuch beim Grand Prix im März: „Die Veranstalter sind unglaublich willig und bereiten sich auf eine Paralympics-Bewerbung 2036 vor, deshalb müssen sie Großevents ausrichten und sich Mühe geben. Für uns wird die Schwierigkeit sicher im Klima und der Luftqualität bestehen, zudem müssen wir aufs Essen achten und haben einen Impfplan erarbeitet.“
Sportlich sind die Erkenntnisse in der noch frühen Saison noch rar, lediglich Katrin-Müller Rottgardt konnte sich beim Grand Prix in Dubai gut präsentieren, Nicole Nicoleitzik ist nach ihrer nach den Paralympics durchgeführten OP wieder auf dem Weg der Besserung. Ansonsten ist das, was Peters aus den Trainingslagern mitbekommt – aus dem türkischen Belek, dem südafrikanischen Stellenbosch oder Lanzarote auf den spanischen Kanaren – durchaus positiv. „Ich hoffe nur, dass alle gesund durch die Saison kommen. Und dass Léon Schäfer die beiden vierten Plätze von Paris überwunden hat und wieder an sein eigentliches Leistungsniveau herankommt.“
Deutsche Meisterschaften finden am 14. Juni in Leichlingen statt
Nach der Saisoneröffnung in Leverkusen am 10. Mai bietet der Grand Prix in Nottwil (Schweiz) vom 23. bis 25. Mai die Chance auf schnelle Zeiten und große Weiten, während sich die Kugelstoß- und Speerwurf-Gruppe bei den Halleschen Werfertagen in Szene setzen möchte. Vom 2. bis 6. Juni steht noch der Grand Prix in Paris auf dem Plan, bevor dann die deutsche Para Leichtathletik-Meisterschaft am 14. Juni in Leichlingen (NRW) anvisiert wird. Die letzte Chance zur Normerfüllung gibt es dann traditionell am 5. Juli beim Para Leichtathletik Heimspiel in Leverkusen, die Athletinnen in den sitzenden Wurf-Disziplinen werden beim ersten Frauen-Grand-Prix vom 3. bis 5. Juli im tschechischen Olomouc dabei sein.
Wichtig für Marion Peters ist es, „dass möglichst viele Juniorinnen und Junioren bei der WM in Indien dabei sein können, deshalb haben wir extra eine U25-Norm geschaffen, dass sie in diesen Zirkel hineinkommen und sich bewähren können.“ Und mit den European Para Youth Games vom 21. bis 27. Juli im türkischen Istanbul findet für die U20 in diesem Jahr statt auch ein besonderes Event statt. „Bei der deutschen Hallen-Meisterschaft in Erfurt haben sich viele junge Leute präsentiert“, schwärmt Peters noch heute: „Für sie wird es jetzt darum gehen, den Ehrgeiz zu entwickeln, den es braucht, um im Hochleistungssport zu bestehen. Ich wünsche mir, dass jetzt ein Run auf unsere – inklusive Funktionsteam – 20 Plätze für Istanbul stattfindet und unsere Jüngsten die Normen bis Ende April erfüllen.“
Text: Nico Feißt / DBS