Birgit Kober siegt mit neuem Weltrekord

Leichtathletik-EM: Deutsches Team triumphiert weiterhin – neun Medaillen am vorletzten Wettkampftag. Gold für Kober und Müller-Rottgardt.

Birgit Kober vor der Anzeigentafel mit ihrem Weltrekord
Birgit Kober mit neuem Weltrekord

Die deutschen Paralympischen Leichtathleten zeigen bei der Leichtathletik-EM im italienischen Grosseto weiter ihre Klasse. Zweimal Gold, viermal Silber und dreimal Bronze kamen heute zur Gesamtmedaillenbilanz hinzu. Für die erste Goldmedaille des Tages sorgte die Münchnerin Birgit Kober. Die 44-jährige siegte mit einer neuen Weltrekordweite von 11,20 m im Kugelstoßen vor der Russin Galina Lipatnikova (9,34 m) und knackte damit den bisherigen Weltrekord von 10,63m der Chinesin Qing Wu. „Zunächst bin ich schlecht in den Wettkampf gestartet und war unzufrieden. Aber dann habe ich mich im letzten Versuch nochmal aufs Wesentliche konzentriert und bin nun total glücklich, dass ich Gold gewonnen habe – und dann noch mit dieser Weite. Sensationell“, so die für Bayer 04 Leverkusen startende Athletin. Die Bronzemedaille im gleichen Wettbewerb ging ebenfalls an das deutsche Team. Juliane Mogge vom TV Wattenscheid sicherte sich mit 9,19 m die Bronzemedaille und blieb dabei nur knapp unter ihrer Saisonbestleistung.

Zuvor hatte bereits Frances Herrmann (BPRSV Cottbus) im Speerwurf ihre Stärke bewiesen und sich die Silbermedaille in der Startklasse F34 mit 17,39 m gesichert. Sie erfüllte damit die Erwartungen ihres Trainers Ralf Paulo, der eine Weite um 17,50 erhofft hatte.

Am Nachmittag des 5. Wettkampftages herrschte im Carlo Zecchini Olympia Stadion zwar ein starker Gegenwind, wovon sich die Sprinter der deutschen Mannschaft allerdings wenig beeindruckt zeigten. Eine Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen lautete die stattliche Ausbeute vom Nachmittag. So sicherte sich Katrin Müller-Rottgardt nach ihrem Gold im 200 Meter Rennen ihre zweite Goldmedaille, diesmal auf der Kurzdistanz. Die Athletin des TV Wattenscheid dominierte mit ihrem Guide Sebastian Fricke das 100 Meter Rennen (T 12) und gewann in starken 12,21 sec. Trotz des heftigen Gegenwindes verfehlte sie nur knapp ihre Saisonbestleistung und zeigte sich am Ende völlig zufrieden: „Wir konnten gut beschleunigen. Für diese Bedingungen ist das eine Topzeit, mit der ich total zufrieden bin.“ Für die zwei weiteren Medaillen im 100 Meter Rennen sorgten die Teamkolleginnen Vanessa Low (Bayer 04 Leverkusen/T42) mit Silber in einer Zeit von 16,29 sec hinter der favorisierten Italienerin Martina Caironi (15,08 sec) und Janne Engeleiter (T 13/BPRSV Cottbus) mit Bronze. Mit 13,27 sec zeigte sie bei 2,7 m Gegenwind eine gute Leistung.

Ebenfalls im 100 Meter Finale (T44) sicherten sich die Leverkusener Sprinter Felix Streng (11,20 sec) und Johannes Floors (11,60 sec) Silber. Felix Streng fehlten am Ende ganze zwei Hundertstel Sekunden, um das Duell mit dem britischen Paralympicssieger Jonnie Peacock (11,18 sec) für sich zu entscheiden.

Eine Überraschung gab es bei den Sperrwerfern der Klasse F 40/41. Der Europameister von 2012 und 2014 Mathias Mester (1. FC Kaiserslautern) musste sich dem Russen Yan Shkulka geschlagen geben. Mester erzielte 37,84 m und blieb damit hinter seiner Saisonbestleistung zurück. Nico Kappel belegte mit einer Saisonbestleistung von 33,75 m Platz 5.

Damit hat das 30-köpfige deutsche Team am vorletzten Wettkampftag neunmal Gold, 19 Mal Silber und achtmal Bronze auf dem Medaillenkonto. Die EM dauert noch bis Donnerstag. Die Wettkämpfe werden per Livestream auf www.deutsche-paralympische-mannschaft.de und www.sportdeutschland.tv übertragen. Hier gibt es alle Ergebnisse und Starts der deutschen Mannschaft.