Aktuelles aus den Mitgliedsverbänden des DBS
Rollikids erobern den ›Stuttpark‹
Wheelchair Skills Day 2022 in Stuttgart
Die zweite Auflage des „Wheelchair Skills Day“, die der Deutsche Rollstuhl-Sportverband e. V. (DRS) am vergangenen Wochenende in Stuttgart durchführte, ließ nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Nach der Premiere in Köln waren die teilnehmenden Rollikids, ihre Eltern und Geschwister ebenso wie zahlreiche Besucher auch in Stuttgart begeistert von dem Konzept ›Mobilitätstraining meets Actionsport‹.
„Sport verbindet und schafft Zugänge. Mit dem Rollstuhl mobil und unterwegs zu sein, bedeutet Freiheit und schafft Teilhabe“, schreibt Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderung auf ihrer Facebook-Seite. Wie man diese Mobilität erlernen und verbessern kann, erlebte sie als Besucherin des 2. Wheelchair Skills Day, der in diesem Jahr am 1. Oktober in der Skatehalle ›Stuttpark‹ in Stuttgart stattfand. Mandy Pierer, Inklusionsmanagerin des MTV Stuttgart von 1848 e.V., hatte zusammen ihrem Team, Stephan Schukat, Inklusions-Eventmanager des DRS und dem DRS-Fachbereich Kinder- und Jugendsport (Rollikids) sowie Helfer*innen des Württembergischen Behinderten und -Rehabilitationssportverband (WBRS) eine eindrucksvolle Veranstaltung auf die Beine gestellt. „Beim Wheelchair Skills Day (WCSD) habe ich heute viel Geschick, jede Menge Mut und Begeisterung erlebt,“ beschreibt Simone Fischer ihre Eindrücke.
Es hatte schon etwas von dem großen Gewusel eines Ameisenhaufens, als sich noch vor der offiziellen Begrüßung die vielen Rollikids mit großem Bewegungsdrang auf die Hindernisse des Parcours begaben. Unterstützt von den Übungsleiter*innen und den WCMX-Profis wie David Lebuser von Sit´n Skate sowie den beiden aus den Niederlanden angereisten Entwicklern des WCSD-Konzeptes, KJ und Mustafa vom Wheelchair Skills Team, lernten die Kinder und Jugendlichen das Überwinden von kleinen Schwellen ebenso wie das sichere Herunterfahren von Treppen und Rampen, das Durchfahren eines Kiesbeetes oder das Überwinden einer Wippe. Harmonisch in die vorhandene ›Hindernislandschaft‹ der Skatehalle eingebettet, forderten und förderten die Hindernisse die individuellen Rollstuhl-Skills der Teilnehmenden. 200 Leute jeden Alters konnten ihre sportlichen Fähigkeiten im und mit dem Rollstuhl zeigen und Neues lernen. Auch Eltern und Geschwisterkinder wagten sich in den Parcours und nutzten die zur Verfügung gestellten Rollstühle, um sich und ihre Fähigkeiten zu testen.
Im anschließenden Kidsrun stellten sich die Mutigsten unter den Kindern dem Vergleich, wer von ihnen den Parcours als Schnellster oder Schnellste durchfahren kann, wobei sie an einigen Hindernissen die Wahl hatten zwischen dem ›leichten‹ Weg oder der Herausforderung des schwierigeren Hindernisses. Von den 17 Starter*innen fuhr Johannes am Ende als Schnellster über die Ziellinie.
Die erwachsenen Rollifahrer*innen standen den Rollikids in nichts nach. Nach einem freien Training im umgebauten Parcours mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad zeigten sie alle maximalen Einsatz im Experts-Run. Mit am Start waren auch die fünf Schnellsten aus dem Kidsrun, die unter Beweis stellten, dass sie auch mit den veränderten Rahmenbedingungen gut zurecht kamen. Schnellster im Parcours war David Lebuser, der sich knapp vor Johannes behaupten konnte.
Insgesamt waren rund 200 Teilnehmende und Besucher an dem Tag in Stuttgart und über 30 Helfende sorgten für einen reibungslosen Verlauf. Neben einem Kuchenbufett sorgte ein Foodtruck für das leibliche Wohl. Moderiert wurde die Veranstaltung von KJ van der Klooster.
Manne Lucha (MdL), baden-württembergischer Minister für Soziales, Gesundheit und Integration hatte die Schirmherrschaft übernommen.
Unterstützt wurde das Event vom Land Baden-Württemberg, der Katarina-Witt-Stiftung, der RTL-Stiftung "wir helfen Kindern", dem WBRS sowie den Partnern der Rollikids alber, Pro Activ, Schwalbe und Teleflex.
Quelle: Deutscher Rollstuhl-Sportverband e.V.