Aktuelles aus den Mitgliedsverbänden des DBS
„MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ bei „Po am Boden – Hände in die Höhe“
Beim Aufeinandertreffen der beiden Volleyballmannschaften des SCC Berlin und des SV Lindow-Gransee in Weissensee kam es zu einer anderen Art des Volleyballsports, die der SV Lindow-Gransee sonst in der 2. Bundesliga spielt. Der SCC Berlin lud im Rahmen des Projekts „MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ ein zum Sitzvolleyball. Und diese dynamische paralympische Sportart war nicht jedem der Teilnehmenden bekannt - und genau das hatte seinen Reiz.
Michael Merten, Bundestrainer Sitzvolleyball, ist gleichzeitig auch Trainer der Sitzvolleyballer*innen des SCC Berlin und der Landesauswahl des BSB. Und gut vernetzt im Volleyballsport, neugierig gemacht hatte der Bundestrainer die Volleyballer des SV Lindow-Gransee. Das Team ist nicht unbekannt im Volleyballsport, sondern mehrfacher Meister in der 2. Bundesliga Nord. Gemeinsam mit Coach Peter Schwarz und Teammanager Dirk Schmidt waren die Spieler nach Berlin angereist. Und diese staunten nicht schlecht, als sie die Netzhöhe von 1,15m und die Spielfeldgröße von 6 x 10m „live“ in der Halle sahen. Die großgewachsenen Sportler des SV Lindow-Gransee mussten ihre langen Beine auf dem eigenen 6 x 5m großen Spielfeld erst einmal sortieren. Die Spieler*innen des SCC Berlin genossen diese Momente mit einem kollegialen Schmunzeln.
Der Präsident des BSB Özcan Mutlu und der Staatssekretär für Sport Aleksander Dzembritzki hatten die Anwesenden zuvor begrüßt und Michael Merten und seiner Nationalmannschaft Sitzvolleyball der Männer viel Erfolg bei den im August beginnenden Paralympics gewünscht. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung des BSB, so ließ es sich auch Kaweh Nieroomand, Geschäftsführer der Berlin Recycling Volleys nicht nehmen, sich einen persönlichen Eindruck von der Veranstaltung zu machen.
Die zahlreichen Gäste, in der Vielzahl auch Kenner*innen des Sitzvolleyballsports, sorgten von Anfang an für eine gute Stimmung in der Halle. Begonnen hat es, wie in den heutigen Zeiten üblich mit dem Nachweis, dass man geimpft oder genesen ist. Oder einen aktuellen, negativen Test belegen kann, bzw. einen Test vor Ort macht. Nur so sind Treffen von Menschen aktuell verantwortbar.
Nach einem Aufwärmprogramm und dem Einspielen der beiden Mannschaften ging es dann los. Das SCC Berlin zählt seit vielen Jahren zu den Teams des Spielbetriebs in Deutschland. Mit drei ehemaligen Nationalspielern in seinen Reihen und durchaus talentierten Nachwuchsspielern zeigten die Berliner Para Sportler*innen von Anfang an, dass es neben Spaß und Gemeinschaft, auch um Volleyball ging. Dynamische Schmetterschläge wechselten sich mit Finten und schönen Legern ab. Beide Teams zeigten sehr deutlich, dass man ein sehr gutes Spielverständnis und ein besonderes Ballgefühl hat. Die Fußgänger des SV Lindow-Gransee kamen nach dem Satzgewinn des SCC Berlin mit der ungewohnten Position besser klar und gewannen nach einem sehr abwechslungsreichen Satzverlauf mit langen und schönen Ballwechseln den zweiten Satz.
Beide Teams waren sich sofort einig, der kommende dritte Satz wird in gemischten Teams gespielt. Die Umsetzung der Idee des Projektes „MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ war in der Halle deutlich sichtbar. Menschen, die sich zuvor nicht kannten, die Sportart nicht kannten, spielten nun zusammen. Der Sport macht es möglich. Michael Merten fungierte gern als Schiedsrichter und hatte eher viel zu schmunzeln als zu tun. Volleyball musste er den Fußgängern des SV Lindow-Gransee schließlich nicht mehr erklären. Das ein oder andere Mal musste er aber klarmachen, dass der Po aber auf den Boden gehört, wenn die Hände in Höhe und an den Ball gehen. Und genau das sorgte für viel Unterhaltung in der Halle und bei den Spieler*innen.
Mit 25:23 ging der dritte und letzte Satz des Abends dann zu Ende. Gewinner gab es auf dem Feld nicht. Gewonnen hatte aber die Idee, zusammen zu kommen und spielerisch eine unbekannte Sportart ausprobieren zu können. Die Spieler*innen des SCC Berlin und die Truppe des SV Lindow-Gransee blieben nach Ende der Begegnung noch in einem regen Austausch, das gemeinsame Gruppenbild war selbstverständlich. Aber auch die ein oder andere praktische Finesse wurde den Fußgängern nochmals von den Sitzvolleyballer*innen des SCC gezeigt. Ein toller Abend, ein toller Austausch und Motivation für den BSB, genau so weiter zu machen.
Der Berliner Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband (BSB) führt in seinem Projekt „MIFfi – Mit Inklusion Freunde finden“ Menschen mit und ohne Behinderung in sportlichen Begegnungen zusammen. Ziel ist des Verbandes ist es, einen Einblick in die Vielfalt des Sports der Menschen mit einer Behinderung zu ermöglichen. Und das kann man am besten, wenn man sich in der Sportart praktisch ausprobiert. Auch im Para Boccia wurde eine solche Veranstaltung bereits erfolgreich durchgeführt und mit Petanque-Spieler*innen aus Berlin wurden neue Freundschaften geschlossen.
Quelle: BSB