Aktuelles vom Para Triathlon
Para Triathlon-WM: Viele bekannte Gesichter und ein Newcomer
Im australischen Wollongong wollen sich sechs deutsche Para Triathlet*innen in diesem Jahr noch einmal von ihrer besten Seite zeigen. Bei den Weltmeisterschaften am 18. Oktober – die zusammen mit den olympischen Wettbewerben stattfinden – schielt der ein oder andere sogar auf eine Medaille. Das Team besteht größtenteils aus den Starter*innen von Paris 2024 – mit Valentin Hanzer gibt es dazu noch einen Newcomer, der sein WM-Debüt feiert.
Nachdem das Jetlag überwunden wurde, fühlen sich die deutschen Para Triathlet*innen sehr wohl in Wollongong, einem australischen Küstenort circa 85 Kilometer südlich von Sydney. „Australien zeigt sich uns hier von seiner besten Seite. Alle sind sehr freundlich und entspannt“, berichtet Bundestrainer Tom Kosmehl. Dazu kommt bislang freundliches, warmes Wetter. Die klimatischen Bedingungen machen es den Sportler*innen also leicht, doch bei der Wettkampfstrecke wird das anders aussehen. „Gerade das Radfahren wird heftig, dort geht es viel hoch und runter“, sagt Tom Kosmehl.
Doch sein Team ist erfahren genug, um damit umgehen zu können. Allen voran Martin Schulz (PTS5), der in Australien seine bereits zehnten Weltmeisterschaften im Para Triathlon bestreiten wird. Jedes Mal schaffte er es bisher aufs Podium, bei der vergangenen Teilnahme 2023 gewann er Gold. Ein Jahr später holte Schulz bei den Paralympics in Paris Bronze. Auch dieses Mal will er wieder ganz vorne mitkämpfen. „Es wird natürlich immer schwieriger für Martin, denn die Konkurrenz schläft nicht. Aber er ist in guter Form und wird den anderen zeigen wollen, wo der Hammer hängt“, betont Tom Kosmehl.
Ebenfalls ein Kandidat für eine Medaille ist Max Gelhaar (PTS3). Der 28-Jährige reist wie Martin Schulz mit einiger WM-Erfahrung nach Australien und holte bei den Paralympics in Paris die Silbermedaille. „Max hat sicherlich Ambitionen, geht seine Rennen aber immer sehr bedacht an und fokussiert sich ganz auf sich selbst“, sagt Tom Kosmehl. Konkurrenz hat er diesmal auch aus den eigenen Reihen. Mit Valentin Hanzer (PTS3) startet ein Newcomer in seiner Klasse. Nach einer starken Saison – in der er etwa vor Max Gelhaar in Schweinfurt deutscher Meister wurde – greift Hanzer jetzt bei seiner ersten WM an.
Eine WM-Premiere feierte in diesem Jahr ebenfalls Anja Renner (PTVI B3), allerdings im Para Radsport. Nach einem siebten Platz im Zeitfahren steigt sie jetzt wieder mit Guide Maria Paulig in den Para Triathlon ein (ein Interview mit Maria Paulig gibt es hier). Gemeinsam holte das Duo vor gut einem Jahr in Paris die Bronzemedaille. „Anja hat den Spagat zwischen Triathlon und Radsport in diesem Jahr bisher gut geschafft. Jetzt möchte sie den Deckel auf die Saison draufmachen“, sagt Tom Kosmehl. Der Traum von einer erneuten Medaille ist durchaus da. In einem stark umkämpften Teilnehmerinnenfeld wäre jedoch auch ein Platz knapp hinter dem Podium kein Misserfolg für das Duo. Für Neele Ludwig (PTS2) geht es vorrangig darum, ihre bestmögliche Leistung abzurufen und an zuletzt starke Saisonergebnisse anzuknüpfen.
Neben den ambitionierten Zielen wollen die Athlet*innen die besondere Veranstaltung und das Erlebnis in Wollongong auch genießen. Denn vom 16. bis zum 19. Oktober kommen hier mehrere hundert Sportler*innen mit und ohne Behinderung bei den olympischen und paralympischen Wettbewerben zusammen. „Das wird eine kompakte Woche mit vier Tagen Triathlon pur. Da können gerade die noch nicht so erfahrenen Sportler*innen noch viel lernen“, betont Tom Kosmehl.
Mehr Informationen sowie den genauen Zeitplan gibt es auf der Veranstaltungswebsite
Einen Livestream zu den Wettbewerben gibt es auf dem YouTube-Kanal World Triathlon
Text: Paul Foreman / DBS
Der deutsche Kader für die Para Triathlon WM:
Max Gelhaar (28 / Schkeuditz / Leipziger Behinderten- und Rehasportverein e.V.), Valentin Hanzer (28 / München / 1. FC Nürnberg Schwimmen), Neele Ludwig (34 / Hamburg / Tri-Bandits TSG Bergedorf), Anja Renner (39 / Neuburg/Donau / 1. FCN Schwimmen) mit Guide Maria Paulig (31 / Ingolstadt / Team Icehouse), Martin Schulz (35 / Oschatz / SC DHfK Leipzig)
