Aktuelles vom Para Triathlon
Drei Medaillen für deutsche Para Triathlet*innen bei EM in Vichy
Nur knapp zweieinhalb Wochen nach den Paralympics in Paris ging es für die deutschen Para Triathlet*innen erneut nach Frankreich zur Europameisterschaft in Vichy. In Abwesenheit des deutschen Fahnenträgers und Bronzemedaillengewinners Martin Schulz haben die übrigen Paralympics-Teilnehmer*innen ihre Leistungen der Spiele bestätigen können. Max Gelhaar gewann in seiner Startklasse PTS3 erneut Silber, Anja Renner (PTVI) sicherte sich zum wiederholten Mal die Bronzemedaille und Neele Ludwig (PTS2) durfte sich ebenfalls über Silber freuen.
Neben dem zweifachen Paralympics-Sieger Martin Schulz fehlte auch Cheftrainer Tom Kosmehl. Er wurde durch Nils Arnecke, dem Referenten für Para Leistungssport bei der Deutschen Triathlon Union vertreten. Dieser konnte zum Abschluss ein durchaus positives Fazit ziehen: „Das war eine runde Sache, bei der der Fokus, anders als in Paris, mal wieder vollkommen auf dem Sport lag. Noch dazu konnten alle Paralympics-Teilnehmer ihre Leistungen aus Paris bestätigen oder sich sogar verbessern.“
Ein Abziehbild seines Wettkampfes bei den Paralympics erlebte Max Gelhaar. Er musste sich dem frischgebackenen Paralympics-Sieger, Daniel Molina aus Spanien, erneut knapp geschlagen geben – am Ende fehlten dem Leipziger zwölf Hundertstel zum EM-Titel. Auch Anja Renner ist es mit Guide Maria Paulig gelungen, ihren Bronze-Coupe aus Paris trotz erschwerter Vorbereitung zu wiederholen. „Anja war kurz vor dem Wettkampf noch gesundheitlich angeschlagen. Von daher können wir mit diesem Ergebnis sehr zufrieden sein“, meint Arnecke. Wie bei den Paralympics musste sie auch dieses Mal wieder der Französin Annouck Cruzillat und der Saniererin Susana Rodriguez den Vortritt lassen. Über eine deutliche Leistungssteigerung durfte sich unterdessen Neele Ludwig freuen. Vor knapp zwei Wochen kam sie noch mit über sieben Minuten Rückstand auf die Französin Cécile Saboureau ins Ziel. Nun hatte die 33-Jährige unter einer Sekunde Rückstand und wurde dafür mit der Silbermedaille belohnt. Das Quartett der Paris-Fahrer*innen wurde durch Elke Van Engelen komplimentiert. Als Vierte in ihrer Startklasse PTS4 verpasste sie eine Medaille denkbar knapp.
Darüber hinaus bot sich bei der EM einigen neuen Athlet*innen die Chance, sich auf internationaler Bühne zu zeigen. Sarah Steinke wurde bei ihrer EM-Premiere in der Startklasse PTS5 Sechste. Auch Julian Winter feierte gemeinsam mit seinem Guide Tim Wolf sein EM-Debüt, welches sie auf Rang neun beendeten. Auf den Plätzen neun beziehungsweise zehn kamen Adam Karas und Wolfgang Probst in der Klasse PTS5 ins Ziel.
Für die vier Paralympics-Teilnehmer*innen wartet in einem knappen Monat mit den Weltmeisterschaften schon das nächste Highlight. Auch hier wird der elffache Weltmeister Martin Schulz erneut nicht mit dabei sein: „Martin hat beschlossen, die Saison nach den Spielen in Paris für sich zu beenden, um neue Kraft zu tanken“, erklärt Arnecke die Beweggründe. Trotzdem sieht er erneut gute Chancen auf Edelmetall: „Max und Anja fahren sicherlich mit Medaillen-Ambitionen zur WM, alles andere wäre nach den jüngsten Ergebnissen auch vermessen und auch Neeles Auftritt macht definitiv auch Lust auf mehr.“ Die Wettkämpfe finden vom 17. bis 20. Oktober in Torremolinos in Spanien statt.
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Text: Moritz Jonas / DBS