Aktuelles vom Para Tischtennis
Sechs Medaillen sicher, auch Sommer auf Medaillenkurs
Sieben deutsche Athletinnen und Athleten sind am Finaltag der Einzel-Wettkämpfe der Para Tischtennis-EM noch im Kampf um die Medaillen vertreten. Mit Sandra Mikolaschek, Thomas Brüchle, Thomas Schmidberger, Valentin Baus, Stephanie Grebe und Thomas Rau gelang zwei Spielerinnen und vier Spielern am Dienstag der Sprung ins Halbfinale von Helsingborg – und auch Janina Sommer befindet sich in ihrer Fünfergruppe nach starken Auftritten auf Medaillenkurs.
Sommer ist die einzige Spielerin im deutschen Aufgebot, die in einer Fünfergruppe im „Jeder gegen jeden“- Modus um den Europameistertitel spielt. Bei der EM in Helsingborg wird die Wettkampfklasse 1 der Damen das erste Mal separat ausgetragen und Sommer ist auf einem guten Weg, sich in die Siegerlisten einzutragen. Nach der Niederlage gegen die Weltranglisten-Erste Dorota Buclaw (POL) am Montag gewann die Spielerin des TuS Winterscheid am Dienstag zunächst gegen die vor ihr notierte Israelin Chagit Brill und untermauerte ihre Medaillen-Ambitionen am Nachmittag mit einem weiteren Erfolg gegen die Finnin Aino Tapola. Am Mittwoch steht nun noch das Match gegen die zweite Finnin, Anna Pasanen, an.
Einen arbeitsreichen Tag in der WK 3 hatte Thomas Brüchle – zunächst sicherte er sich mit einem Erfolg gegen Ioan Dirlea am Morgen den Gruppensieg, bevor er mittags gegen seinen Trainingspartner in der EM-Vorbereitung, den Iren Colin Judge, sein Achtelfinal-Spiel bestreiten musste. Auch hier setzte sich der Spieler vom SV Salamander Kornwestheim in vier Sätzen durch, doch auch die Viertelfinal-Partie stand am Abend noch auf dem Programm. Und der Italiener Matteo Orsi hatte keinesfalls vor, es Brüchle leicht zu machen. Nach fünf umkämpften Sätzen stand der an Position drei gesetzte Deutsche dennoch im Halbfinale, wo ihn morgen mit Florian Merrien (FRA) die Nummer drei der Welt erwartet.
Nicht so viel arbeiten musste Thomas Schmidberger: Der für Borussia Düsseldorf spielende Bayer hatte seine Gruppe bereits am Montag erfolgreich beendet und stand mit seinem Gruppensieg als Topgesetzter direkt im Viertelfinale. Dort traf er auf Vasyl Petruniv (UKR), den er in drei Sätzen bezwang. Im Halbfinale steht Schmidberger am Mittwochmorgen nun dem Weltranglisten-Fünften Carl Ohgren aus Schweden gegenüber. Der dritte Deutsche in der WK3, Jan Gürtler, gewann sein letztes Gruppenspiel am Morgen zwar auch, da er jedoch am Montag zwei knappe Niederlagen einstecken musste, reichte es nicht für den Sprung ins Hauptfeld.
Sandra Mikolaschek hatte sich wie Schmidberger bereits für das Viertelfinale der WK 4-5 qualifiziert und zeigte dort am Dienstagabend eine konsequente Leistung gegen die Britin Meghan Shackleton, die zu keinem Zeitpunkt ins Spiel kam. Im Halbfinale kommt es nun zu einer Neuauflage des Semifinals bei den Europameisterschaften 2017 zwischen Mikolaschek und Nada Matic aus Serbien. 2017 behielt die Düsseldorfer Jura-Studentin mit 3:1 die Nase vorn.
Keine große Mühe mit seinem Viertelfinal-Gegner hatte auch Valentin Baus in der WK 5. Der 23-Jährige bezwang den Belgier Bart Brands mit 3:0 und trifft im Halbfinale nun auf den Titelverteidiger Ali Ozturk aus der Türkei. Auch Jörg Didion gelang am Dienstagmorgen mit einem Sieg gegen den Serben Milan Zelen noch der Sprung ins Viertelfinale. Dort musste er allerdings die starke Leistung eines weiteren Serben anerkennen und verlor nach drei Sätzen gegen den Weltranglisten-Sechsten Mitar Palikuca.
In der WK 6 lief es sowohl bei Stephanie Grebe als auch bei Tim Laue und Thomas Rau wie am Schnürchen. Bei den Damen belohnte sich Grebe zunächst mit einem Sieg gegen Caisa Stadler (SWE) für ihre hart erkämpften Erfolge am Montag und zog als Gruppenerste ins Viertelfinale ein. Dort bezwang sie die Britin Felicity Pickard mit 3:1 und spielt nun am Mittwoch gegen die Nummer zwei der Welt, Raisa Chebanika aus Russland, um den Einzug ins Finale.
Tim Laue sorgte mit seinem 3:1-Sieg gegen den etablierten Schweizer Valentin Kneuss für ein Ausrufezeichen und zog nach 2013 zum zweiten Mal bei einer Europameisterschaft ins Hauptfeld des Einzel-Wettbewerbs ein. Dort erwartete ihn im Achtelfinale der Grieche Marios Chatzikyriakos, den er ebenfalls in vier Sätzen besiegte. Erst Bobi Simion, die Nummer fünf der Welt aus Rumänien, stoppte den Spieler des SV Hoffelds im Viertelfinale.
Für Thomas Rau stand zunächst sein letztes Gruppenspiel gegen den Slowaken Gabriel Csemy an, welches er souverän gewann und so als Gruppenerster ins Achtelfinale einzog. Dort wartete mit Matteo Parenzan ein Gruppenzweiter auf ihn, doch der Italiener machte es Rau keinesfalls leicht und holte sich gleich den ersten Satz. Doch der Spieler des RBS Solingen fand besser ins Match und entschied die nächsten drei Durchgänge für sich. Im Viertelfinale stand Rau nun dem Weltranglistensechsten Paul Karabardak gegenüber – von den drei bisherigen Vergleichen mit dem Briten konnte der Deutsche noch keinen gewinnen. Allerdings ist Rau in Helsingborg in Topform und sorgte so am zweiten Tag erneut für eine positive Überraschung: Er schlug Karabardak mit 3:1. Im Halbfinale trifft er morgen auf die Nummer zwei der Welt, Peter Rosenmeier aus Dänemark.
Aufhorchen ließ Bente Harenberg in der WK 7 der Damen: Mit ihrem Sieg gegen die Ungarin Dora Molnar zog die 27-Jährige bei ihrer ersten EM-Teilnahme gleich ins Viertelfinale ein. Dort zeigte sie einen couragierten Auftritt gegen Victoriya Safonova, musste der erfahrenen Russin aber schließlich dennoch gratulieren.
Überraschend bereits ausgeschieden sind Jochen Wollmert in der WK 7 und Juliane Wolf in der WK 8. Wollmert gewann zwar sein letztes Gruppenspiel gegen Rasmus Hansen aus Dänemark souverän, musste sich im Achtelfinale aber in fünf umkämpften Sätzen dem jungen Schweden Nicklas Westerberg geschlagen geben. Wolf verlor am Morgen zunächst gegen die in der Weltrangliste eine Position vor ihr auf Platz drei notierte Norwegerin Aida Dahlen, die überraschende 0:3 Niederlage gegen Dajana Jastrzebska (POL) am Nachmittag beendete die Medaillenträume der Offenburgerin dann aber schon in der Gruppenphase.
In der WK 11 gelang Florian Hartig mit einem hart erkämpften Sieg gegen Antoine Zhao der Sprung ins Viertelfinale. Hartig rang den Franzosen, der in der Weltrangliste neun Plätze vor ihm notiert ist, in fünf Sätzen nieder. Im Viertelfinale traf der Spieler des RSC Berlin dann auf die Nummer eins der Welt, Florian van Acker aus Belgien, dem er immerhin einen Durchgang abnehmen konnte.
In der Gruppenphase ausgeschieden sind auch Lisa Hentig (WK 4-5), Benedikt Müller (WK 6), Corinna Hochdörfer (WK 7), Joshua Wagner (WK 8), Lena Kramm und Yannik Rüddenklau (WK 9), Marlene Reeg (WK 10) sowie Maximilian Kröber und Dirk Hartmann (WK 11).
Alle Informationen zu den Europameisterschaften gibt es auf der Turnierseite der ITTF.
Dort finden Sie auch Links zu Livestreams und die Auslosungen der Team-Wettbewerbe, die am Donnerstag starten.
Quelle: Sonja Scholten