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Para Tischtennis: Zwei Top-Platzierungen für Baus in Slowenien
Bei den Slovenian Open in Lasko hat das deutsche Team fünf Podiumsplätze erzielt. Valentin Baus und Stephanie Grebe waren in ihren Klassen nicht zu schlagen. Baus gewann mit Thomas Schmidberger zudem die Doppel-Konkurrenz. Insgesamt landeten die deutschen Athlet*innen fünfmal auf dem Podium.
Mit zehn Spielerinnen und Spielern war Deutschland bei den Slovenian Open in Lasko vertreten. Tag eins begann überraschend mit dem Ende einer beeindruckenden Siegesserie: Der Düsseldorfer Valentin Baus (WK 5) verlor sein Auftaktmatch gegen den Koreaner Jae Hyeon Park mit 0:3. Baus hatte zuvor rund drei Jahre lang international kein Einzel verloren. „Jede Serie geht irgendwann zu Ende. Wie Valentin das Spiel weggesteckt hat, zeigt deutlich, dass er ein Siegertyp ist“, sagte Bundestrainer Volker Ziegler. Denn Baus gewann das Turnier dennoch: Der 27-Jährige setzte sich in der Gruppe ohne weiteren Satzverlust durch. Er gewann das Achtelfinale gegen den Belgier Bart Brands (3:1) und besiegte auf dem Weg ins Finale sowohl den Weltranglistenzweiten als auch den Paralympics-Zweiten von Tokio, Ningning Cao aus China, jeweils mit 3:1. Im Finale traf er auf den Bronzemedaillengewinner der Paralympics, Jack Hunter Spivey. Auch hier behielt Baus die Oberhand und siegte 3:1 (11:6, 9:11, 11:8, 11:5).
Für seinen Teamkollegen Thomas Schmidberger (WK 3) war das Einzel nach dem Viertelfinale beendet. Nach souveränen Auftritten in der Gruppe traf Schmidberger auf Yuttajak Glinbanchuen (Thailand). Hier unterlag er aber mit 1:3 (11:6, 8:11, 6:11, 8:11). Versöhnlich wurde es am letzten Tag: Im Doppel mit Baus (MD8) holten beide in einer stark besetzten Klasse den ersten Platz. Nach dem Sieg über die chinesische Paarung Guo/Shi im Viertelfinale, revanchierten sie sich für die WM-Halbfinalniederlage gegen die Thailänder – und setzten mit dem 3:0-Sieg im Finale gegen Kim/Kim (Korea) ein weiteres Ausrufezeichen.
Den Sieg in ihrer Klasse durfte auch Stephanie Grebe (WK 6) bejubeln. Sie belohnte sich für ein starkes Turnier. Nach drei Siegen in der Gruppe, ging es gleich im Halbfinale gegen die WM-Dritte KunWoo Lee in die Box. Grebe setzte sich mit 3:1 gegen die Koreanerin durch. Einen Krimi boten Grebe und Gegnerin Maryna Lytovchenko aus der Ukraine im Finale der WK 6. Grebe drehte einen 3:9-Rückstand im ersten Satz noch zu ihren Gunsten. Von Bundestrainer Ziegler betreut, galt es für sie vor allem, mentale Stärke zu beweisen. Das tat die 35-Jährige: Mit 3:2 (12:10, 4:11, 6:11, 11:6, 11:8) setzte Grebe sich gegen die Paralympicssiegerin von Tokio durch und holte Gold. Das Frauen-Doppel Juliane Wolf/Grebe (WD14) harmonierte ebenfalls. Erst im Halbfinale unterlag das Duo 0:3 gegen die Chinesinnen Jin/Mao, durfte sich aber über Rang drei freuen.
Jana Spegel (WK1) sorgte für das dritte Einzel-Podium. Sie gewann in der Gruppe souverän zwei Spiele. Im Halbfinale reichte es beim 0:3 gegen Dorota Buclaw aus Polen aber nicht zum Sieg, so kehrt Spegel als Dritte aus Slowenien zurück.
Björn Schnake (WK 7) durfte mit seiner Leistung beim Turnier zufrieden sein. Zwei Siege und eine Fünfsatz-Niederlage gegen den Polen Michal Deigsler waren die Bilanz der Gruppenphase. Im Achtelfinale setzte Schnake sich 3:0 gegen den Weltranglistenvierten, Jordi Morales (Spanien), durch. Endstation war im Viertelfinale. In John William Bayley forderte ihn der Weltmeister und Weltranglistenerste. Beim 3:0 ließ der Brite keinen Zweifel an seiner Klasse aufkommen.
In der Wettkampfklasse 8 kämpfte Juliane Wolf sich mit ihrem starken Offensivspiel bis ins Viertelfinale. Hier traf Wolf auf die Paralympicssiegerin 2021, Yingdian Mao, und musste sich 0:3 geschlagen geben. Die weiteren deutschen Starter*innen Janina Sommer (WK 1), Lena Kramm (WK 9) und Marlene Reeg (WK 10) und Florian Hartig (WK 11) kamen im Einzel über die Vorrunde nicht hinaus.
„Die Turniere in Montenegro und Slowenien waren wichtig, um zu sehen, wo die internationale Konkurrenz steht, insbesondere die asiatischen Teams“, sagte ein sehr zufriedener Bundestrainer Ziegler. „Slowenien war besetzt wie eine Weltmeisterschaft.“ An Turnieren in Asien wird sein Team im Sommer nicht teilnehmen. Die Reisestrapazen wolle man den Spieler*innen ersparen. Der Fokus liegt auf dem Höhepunkt der Saison: Vom 4. bis 9. September steigen die Europameisterschaften im Para Tischtennis im englischen Sheffield. „Es wird schwer, da machen wir uns keine Illusionen. Wir wollen schauen, dass wir in noch mehr Endspielen vertreten sind. Es ist ganz klar unser Anspruch, auf diesem Niveau in der Weltspitze mitzuhalten“, so Ziegler
Deutsche Medaillen in Lasko:
GOLD: Stephanie Grebe (Einzel), Valentin Baus (Einzel), Valentin Baus und Thomas Schmidberger (Doppel)
BRONZE: Jana Spegel (Einzel), Stephanie Grebe und Juliane Wolf (Doppel)