Aktuelles vom Para Snowboard
Schmiedt stürzt im Cross-Viertelfinale, Glötzner mit Aufholjagd
Tag der WM-Debütanten bei der Para Schneesport-WM in Lillehammer: Während Christian Schmiedt im Para Snowboard Cross im Viertelfinale nach einem Sturz nicht weiterkommt, ist im Para Ski alpin zumindest Christoph Glötzner mit seiner Leistung „ganz happy“. Leander Kress fährt in die Top 20, sieht aber noch Luft nach oben.
Christian Schmiedt hatte sich viel vorgenommen für den Finaltag im Para Snowboard Cross – in den Endlauf der besten Vier wollte der 32-Jährige kommen. Wie im Dual Banked Slalom eine Woche zuvor hatte er sich in der Qualifikation direkt einen Platz im Viertelfinale der Klasse LL1 gesichert, doch wie bei seinem siebten Platz in der zweiten Disziplin im Para Snowboard-Sport war auch dieses Mal im ersten Rennen der Finals Schluss.
Im Duell mit dem späteren Weltmeister Tyler Turner aus Kanada und dem Qualifikations-Neunten René Eckhart aus Österreich war Schmiedt mit der achtschnellsten Qualifikationszeit leicht favorisiert, zumindest Platz zwei fürs Halbfinale hinter Turner zu belegen. Doch als der Österreicher und der Deutsche gleichauf waren, passierte es – Schmiedt stürzte. „Er kam unerwartet zu mir rüber und das hat mich irgendwie verunsichert. Ich bin weiter nach rechts und war auf den Step-Up-Sprung nicht vorbereitet beziehungsweise nicht stabil genug“, haderte der Deutsche, der am Ende Platz zwölf belegte: „Das ist blöd gelaufen.“
Eine weitere Möglichkeit, Erfahrungen auf dem Weg zu ihren ersten Paralympics in Peking zu sammeln, gibt es für die deutschen Para Snowboarder aber bereits am Samstag, wenn Schmiedt zusammen mit Matthias Keller und Manuel Ness im Team-Event antreten wird. Keller und Ness waren als 20. und 22. in den Cross-Pre-Heats der LL2 am Donnerstag ausgeschieden.
Para Ski alpin: Glötzner und Kress fahren in Top 20 vor
Christoph Glötzner, der am Mittwoch im Riesenslalom erstmals bei einer Weltmeisterschaft gestartet war, fuhr im Slalom der stehenden Klasse dank der zwölftschnellsten Zeit im zweiten Lauf noch von Rang 21 auf Rang 16 vor. „Der erste Lauf war ein bisschen verhalten, der zweite ist mir besser gelungen“, sagte der 18-Jährige, der im Ziel von seinen Teamkolleginnen um Dreifach-Weltmeisterin Anna-Lena Forster bejubelt wurde: „Es gibt zwar einiges zu verbessern, sonst wären wir nicht hier, wo wir stehen. Aber Platz 16 ist cool, ich habe zwei Läufe durchgebracht und fürs erste Slalom-WM-Rennen bin ich echt ganz happy.“
Leander Kress, dessen bestes WM-Ergebnis bisher ein 20. Platz in der Abfahrt war, toppte das bei seinem fünften WM-Start in Lillehammer mit Rang 19. „Ich habe jetzt ein Top-20-Ergebnis auf dem Papier, aber selbst bin ich damit nicht zufrieden, weil ich weiß, dass ich viel mehr kann“, sagte der 20-Jährige, der nach dem ersten Lauf noch 26. war, und ging direkt zur Analyse über: „Ich lasse den Ski im Rennen einfach nicht so laufen, wie ich sollte und wie ich es kann. Aber hier dabei zu sein, ist auf jeden Fall eine wichtige Erfahrung für die nächsten Rennen.“
Am morgigen Samstag finden dann in allen drei Sportarten Wettbewerbe mit deutscher Beteiligung statt: im Para Ski alpin der Slalom der Damen, im Para Ski nordisch die Sprintrennen und im Para Snowboard das Team-Event.
Nach neun Wettkampf-Tagen bei der Para Schneesport-WM hat das deutsche Team vier Gold- und zwei Bronzemedaillen. Bereits am Donnerstag vergangener Woche hatte Anja Wicker auf der Langlauf-Mitteldistanz überraschend Rang drei belegt. Am Freitag gewann Anna-Lena Forster Gold in der Abfahrt. Am Samstag wurden Wicker im Biathlon-Sprint und Forster im Super-G Weltmeisterinnen. Am Montag holte Forster in der Super-Kombination ihr drittes Gold, Teamkollegin Anna-Maria Rieder Bronze. Die Para Schneesport-WM in Lillehammer ist die erste zusammengelegte Weltmeisterschaft mit den Sportarten Para Ski alpin, Para Ski nordisch und Para Snowboard. 30 Athletinnen und Athleten aus Deutschland kämpfen vom 13. bis 23. Januar 2022 um die Medaillen.
Quelle: Nico Feißt