Aktuelles vom Rollstuhltennis
Rollstuhltennis: Prestigeträchtiges Masters mit drei deutschen Teilnehmer*innen
Die Einzel- und Doppel-Masters im Rollstuhltennis finden vom 11. bis zum 17. November im niederländischen Arnhem statt. Diese beiden Events bilden jährlich den glorreichen Abschluss des Rollstuhltennis-Jahres. Es ist das Kräftemessen der absoluten Weltelite. In diesem Jahr haben mit Britta Wend sowie den beiden Herren Toni Dittmar und Christoph Wilke gleich drei Deutsche die Chance erhalten, in der Doppelkonkurrenz an den Start zu gehen.
Wie besonders diese Teilnahmen aus deutscher Sicht sind, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Britta Wend wird die erste deutsche Frau seit fünf Jahren sein, die am UNIQLO Wheelchair Masters teilnehmen wird. Zuletzt war Katharina Krüger 2019 dabei – damals schaffte sie gemeinsam mit der Südafrikanerin Kgorthatso Montjane den Sprung ins Halbfinale – die an Position zwei gesetzte Spielerin wird auch in diesem Jahr wieder dabei sein. Anders als die Paralympics-Teilnehmerin Krüger. Aus diesem Grund muss Britta Wend auch auf ihre gewohnte Doppelpartnerin verzichten, mit der sie 2023 bei den European Para Championships Bronze gewann. Stattdessen wird sie ein Doppel mit der Lokalmatadorin Wendi Schutte bilden. Vor dem Turnier ist das Duo an Position sechs von sechs gesetzt.
Fast noch außergewöhnlicher ist die Teilnahme des deutschen Männerdoppels aus Christoph Wilke und Toni Dittmar. Sie sind nicht nur das erste reine deutsche Männerdoppel in der Geschichte des Masters, sondern gleichzeitig auch die ersten deutschen Teilnehmer seit 22 Jahren. Zuletzt war Kai Schrameyer 2002 dabei – damals konnte er das Masters sogar gemeinsam mit dem Amerikaner Stephen Welch gewinnen. Dass Dittmar und Wilke ein ähnlicher Erfolg gelingt, ist allerdings eher unwahrscheinlich – die beiden sind an Position sieben von insgesamt acht Doppeln gesetzt.
Das Duo reist dennoch zuversichtlich zum prestigeträchtigen Masters an: „Natürlich ist es allein schon eine Riesenehre, dabei zu sein, aber ich glaube auch, dass, wenn wir gut drauf sind und etwas Losglück haben, das Halbfinale schon drin ist“, sagt Dittmar. Dieser Optimismus ist auch keineswegs unbegründet. Wilke und Dittmar haben in den letzten Monaten bereits bewiesen, dass sie auf internationaler Bühne durchaus mithalten können. Im März qualifizierten sie sich gemeinsam für den World Team Cup, das Rollstuhltennis äquivalent zum Davis Cup, auch wenn der Klassenerhalt dort im Mai verpasst wurde. „Das waren sicher nicht unsere besten Leistungen, die wir dort abgerufen haben, aber wir sind ganz sicher ein Doppel mit Zukunft, und da sind solche Events wie jetzt ganz wichtig für unsere Entwicklung“, erklärt Dittmar.
Text: Moritz Jonas / DBS