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Rollstuhltennis: Herren-Team schafft den direkten Wiederaufstieg in die Weltgruppe

Beim Qualifikationsturnier für den World Team Cup im Mai traten für Deutschland sowohl die Quads- als auch die Herrenauswahl an. Beide Teams spielten sich jeweils bis ins Finale. Das Herren-Team, bestehend aus Toni Dittmar, Christoph Wilke und Steffen Sommerfeld, bezwang die polnische Auswahl in der Gesamtabrechnung mit 2:0. Bei den Quads musste sich das Brüderpaar Marcus und Max Laudan den Favoriten aus den Niederlanden geschlagen geben.
Bei der deutschen Herren-Nationalmannschaft herrschte am Ende einer intensiven Woche große Freude. Nachdem Toni Dittmar und Christoph Wilke bereits im vergangenen Jahr erstmals seit neun Jahren wieder den Aufstieg unter die besten acht Teams der Welt geschafft hatten, mussten sie beim darauffolgenden World Team Cup den erneuten Abstieg verkraften. Für Trainer Philipp Born war der direkte Wiederaufstieg jedoch eine reine Formsache: „Im vergangenen Jahr war der Sprung in die Weltgruppe schon ein echter Erfolg. Dieses Mal war er hingegen durchaus erwartbar. Deshalb ist es nun auch unser Ziel, im Mai unseren Platz in der Weltgruppe direkt zu sichern.“
Durch die Gruppenphase ging die deutsche Herrenauswahl scheinbar mühelos. Die beiden Vorrundenspiele gegen Kroatien und Griechenland gingen ohne Satzverlust an die Deutschen. Im Halbfinale wartete Österreich. Wilke bezwang die aktuelle Nummer eins der Junioren-Weltrangliste, Maximilian Taucher, mit 7:6 und 6:3. Auch Dittmar besiegte die ehemalige Nummer drei der Welt, Martin Legner, glatt in zwei Sätzen mit 6:0 und 6:1.
Im Finale gegen Polen stand die deutsche Mannschaft dann vor der ersten echten Bewährungsprobe, da beide polnischen Spieler in der Weltrangliste vor ihren deutschen Gegnern rangierten. Doch Wilke besiegte den 15 Plätze über ihm stehenden Jakub Bukala in drei Sätzen (4:6, 6:1, 6:4). Dittmar, die aktuelle Nummer 44 der Weltrangliste, traf auf die Nummer 43, Kamil Fabisiak, was ein Duell auf Augenhöhe versprach. Schlussendlich gestaltete Dittmar die Partie aber recht deutlich zu seinen Gunsten, gewann beide Sätze mit 6:3 und machte somit den Wiederaufstieg perfekt.
Bei den Quads sahen sich Maximilian und Marcus Laudan bereits in der Gruppenphase einer großen Herausforderung gegenüber: Die beiden Niederländer Niels Vink und Sam Schröder, derzeit die Nummer eins und zwei der Weltrangliste, entschieden alle drei Spiele deutlich für sich. Sie mussten den Umweg über die Qualifikation nur nehmen, weil sie im vergangenen Jahr nicht am World Team Cup teilgenommen hatten. Durch einen klaren 3:0‑Erfolg über die Schweiz sicherten sich die Laudan‑Brüder dennoch einen Platz unter den besten vier Nationen.
Gegen Italien entschied Maximilian Laudan sein Duell mit Hegor Di Gioia mit 6:2 und 6:1 für sich. Umkämpfter war das Match zwischen Marcus Laudan und Alberto Saja, doch hier bewies Laudan Nervenstärke und gewann mit 7:6 und 7:5. Im Finale waren die Niederländer jedoch erneut eine Nummer zu groß. Cheftrainer Niklas Höfken zog dennoch ein positives Gesamtfazit: „Insgesamt war es eine sehr starke Woche für beide Teams. Wir haben in jeder Partie absolut fokussiertes und hochklassiges Tennis gespielt. Wir sind stolz, dass wir es in beiden Konkurrenzen ins Finale geschafft haben“, resümierte Höfken nach dem Turnier.
Zum ersten Mal in der Geschichte des Rollstuhltennis wird auch eine Junior*innen-Nationalmannschaft antreten. Für die U18 werden Ela Porges, John Brendahl und Timo Schmiesing durch eine Wildcard der International Tennis Federation beim Finalturnier in Antalya (Türkei) vom 6. bis zum 11. Mai dabei sein – genauso wie die deutschen Damen, die bereits im Vorfeld unter den Top Acht gesetzt sind.
Text: Moritz Jonas / DBS, Ergänzungen: Deutscher Tennis Bund