Aktuelles vom Rollstuhltennis
Rollstuhltennis DM: Dittmer, Laudan und Brendahl verteidigen ihre Titel

Die alten sind auch die neuen Titelträger: Bei den 34. Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis in Köln sind die Vorjahressieger ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und setzten sich einmal mehr erfolgreich gegen ihre Konkurrenten durch. Allen voran Toni Dittmar (TC Weiden), der seinen Titel in der Klasse Leistungssport Herren Einzel gegen Christoph Wilke (TC Meerbeck) zum fünften Mal in Folge verteidigte. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse und besonderen Leistungen gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Bereits zum fünften Mal wurden die Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis gemeinsam mit den Verbandsmeisterschaften des Tennisverband Mittelrhein (TVM) ausgetragen. Mit über 30 Teilnehmenden spielten dabei die bundesweit besten Spieler*innen erstmals auf der barrierefreien Anlage des TC Weiden. Dabei gelang es neben Seriensieger Toni Dittmar auch Marcus Laudan (SV Zehlendorf Wespen), seinen Vorjahressieg im Leistungssport Quad Einzel zu wiederholen. Er bezwang Konstantin Voglis (Club am Rhein/Düsseldorf) mit 6:1, 6:3 und unterstrich damit seine internationalen Ambitionen: „Ich fühle mich aktuell gut und will in der Weltrangliste weiter nach oben klettern. Der Quad-Titel gibt mir zusätzlichen Auftrieb für mein Ziel, es in einem Jahr zu den Paralympics zu schaffen", sagte Laudan.
In der Offenen Klasse Jugend setzte sich das 14-jährige Talent John Brendahl (TC Weiden) gegen die 16-jährige Ela Porges (TC Seeheim) durch und erfüllte einmal mehr die sportliche Erwartungshaltung, die in ihn als einem der besten deutschen Jugendspieler gesteckt wird: „Ich bin hoch motiviert und trainiere viel, um mein Tennis zu verbessern. Diesen Sommer will ich erste internationale Turniererfahrungen sammeln. Der deutsche Meistertitel gibt mir dafür nochmal Selbstvertrauen.
Rollstuhltennis-Cheftrainer Niklas Höfken freute sich über die sportliche Qualität der von der Gold-Kraemer-Stiftung und dem Deutschen Tennis Bund ausgerichteten Veranstaltung: „Das Niveau im deutschen Rollstuhltennis steigt stetig an. Die Deutschen Meisterschaften 2023 zeigen, dass wir uns strategisch auf dem richtigen Weg befinden - sowohl in der Förderung des Breitensports als auch unserer Jugend und der Spitze", resümierte Höfken, der als Leiter des Projekts „Tennis für Alle“ der Gold-Kraemer-Stiftung auch verantwortlich ist für die Weiterentwicklung inklusiver Angebote.
Die inklusive Ausrichtung des Turniers haben der Deutsche Tennis Bund (DTB) und die Gold-Kraemer-Stiftung (GKS) als Veranstalter zusammen mit dem TVM als Ausrichter bewusst ins Leben gerufen und gehen damit auch im internationalen Vergleich neue Wege. Diese helfe, Rollstuhltennis aus der Ecke des Behindertensports herauszuholen. „Es gelingt uns hiermit, vor allem auch den Breitensport für Inklusion zu öffnen“, betonte Höfken.
In der Offenen Klasse Breitensport traten die besten 16 der Deutschen Breitensportrangliste an. Punkte für eine Platzierung auf dieser Rangliste erkämpfen sich die Sportler*innen bei den zehn bundesweiten Breitensportturnieren im Rahmen der DTB-Rollstuhltennis-Race. In der Einzelkonkurrenz gewann Markus Wasmund (THC Lüneburg) gegen Christian Burg. Und auch im Doppel war Wasmund an der Seite von Elvis Fakic (TC Dinklage) gegen das Duo Brendahl/Laudan erfolgreich. Über seinen Einzel-Titel freute sich Wasmund allerdings besonders: „Ich war zuletzt viel verletzt und musste viele Schmerzmittel nehmen. Dass ich jetzt wieder auf dem Platz sein kann und Deutscher Meister in der Breitensportkonkurrenz werde, bedeutet mir daher viel."
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember.
Die Ergebnisse der Finals im Überblick:
Leistungssport Herren Einzel:
1. Toni Dittmar (TC Weiden)
2. Christoph Wilke (TC Meerbeck)
Finalergebnis: 6:4 / 6:3
Leistungssport Quad Einzel:
1. Marcus Laudan (SV Zehlendorfer Wespen)
2. Konstantin Voglis (Club am Rhein)
Finalergebnis: 6:1 / 6:3
Offene Klasse Jugend Einzel:
1. John Brendahl (TC Weiden)
2. Ela Porges (TC Seeheim)
Finalergebnis: 6:4 / 6:3
Offene Klasse Breitensport Einzel:
1. Markus Wasmund (THC Lüneburg)
2. Christian Burg (Rollitennis Windhagen)
Finalergebnis: 6:2 / 6:4
Offene Klasse Doppel:
1. Elvis Fakic (TC Dinklage) & Markus Wasmund (THC Lüneburg)
2. John Brendahl (TC Weiden) & (Marcus Laudan (SV Zehlendorfer Wespen)
Finalergebnis: 6:4 / 6:3
Text: Stefanie Bücheler-Sandmeier / DBS