Aktuelles vom Rollstuhltennis
Rollstuhltennis: Deutsche starten bei World Team Cup
Sieben deutsche Damen und Herren treten vom 10. bis zum 13. Mai in Portugal in der Qualifikation für den World Team Cup im Rollstuhltennis an. Der Wettbewerb ist der wichtigste Nationen-Wettkampf in der Sportart und das Pendant zum Davis Cup und Billie Jean King Cup. Insgesamt treten die deutschen Spieler*innen in Vilamoura in drei Konkurrenzen an – Damen, Herren, Quad – und überall mit dem Ziel, sich einen Platz in der Weltgruppe der besten Nationen zu sichern.
„Unser Ziel ist das Comeback in der Weltgruppe“, sagt Spieler Steffen Sommerfeld. Der Berliner ist das erfahrenste Mitglied der deutschen Nationalmannschaft und auch in diesem Jahr wieder die Nummer eins des Teams der Herren. „Vor sechs Jahren sind wir unglücklich abgestiegen und kämpfen seither um die Rückkehr ins Oberhaus. Dieses Mal wird es uns hoffentlich gelingen, wir werden alles dafür geben.“ Es wird allerdings schwer, denn nur das erstplatzierte Team erhält einen Platz in der Weltgruppe. An Sommerfelds Seite spielen der Deutsche Meister Anthony Dittmar (Köln), sowie Sven Hiller, ebenso wie Sommerfeld aus Berlin. Gecoacht werden sie von Philipp Born.
Auch die Damen haben das Ziel des Aufstiegs in die Weltgruppe fest im Visier. Nach dem Karriereende der ehemaligen Nummer eins der Welt, Sabine Ellerbrock, wird die beste deutsche Spielerin, Katharina Krüger aus Berlin, gemeinsam mit Debütantin Britta Wend (Köln) für Deutschland aufschlagen. Betreut werden die beiden vor Ort von der früheren Weltklassespielerin Claudia Kohde-Kilsch. „Nach den langen Monaten der Turnierabstinenz freuen wir uns alle sehr auf dieses Event, alle sind fit und motiviert, um für Deutschland ihr Bestes zu geben“, so die Fed Cup-Gewinnerin von 1987, die seit einigen Jahren auch als Trainerin im Rollstuhltennis aktiv ist.
Eine Premiere feiert das deutsche Team der Quads, also der Spieler*innen mit einer zusätzlichen Einschränkung der oberen Extremitäten. Mit dem Berliner Marcus Laudan und Nick Nobbe aus Münster gehen zwar zwei Spieler an den Start, die seit mehreren Jahren internationale ITF-Events spielen, doch bisher existierte die Qualifikationsmöglichkeit in der Startklasse der Quads gar nicht. „Wir haben die letzten sechs Jahre immer wieder die Wild Card für die Weltgruppe beantragt, sie aber nie bekommen. Jetzt sind wir froh und auch ein bisschen aufgeregt, uns beim Qualifikationswettbewerb beweisen zu können“, blickt Nobbe vorfreudig auf die Reise nach Portugal. Auf der Trainerbank der Quads sitzt Niklas Höfken, der neben seiner Aufgabe als Rollstuhltennis-Cheftrainer auch Referent für Inklusion und Parasport im Deutschen Tennis Bund ist.
Zu den Gesamtaussichten sagt Höfken: „Die Konkurrenz beim europäischen Qualifikations-Event ist stark und dass nur der erste Platz für einen Aufstieg in die Weltgruppe reicht, ist eine große Herausforderung. Wir Coaches sind aber überzeugt von der Qualität unserer drei Mannschaften. Nach der schier endlosen Corona-Pause im internationalen Rollstuhltennis ist das gemeinsame Turnier so oder so ein echter Segen für das gesamte Team“.
Entsendet werden die deutschen Nationalmannschaften im Rollstuhltennis offiziell vom Deutschen Behindertensportverband (DBS), der gleichzeitig als Nationales paralympisches Komitee fungiert. Ergebnisse vom World Cup Team aus Portugal und tägliche Updates finden Sie auf der Seites des Internationalen Tennisverbandes.
Quelle: Deutscher Tennis Bund