Aktuelles vom Rollstuhltennis
Rollstuhltennis-Meisterschaft: Dittmar und Laudan siegen

25 Teilnehmende aus dem ganzen Bundesgebiet haben bei den 36. deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis in Köln um die Titel gekämpft. Toni Dittmar (Herren) und Marcus Laudan (Quad) gewannen in den Leistungssport-Konkurrenzen, John Brendahl verteidigte den Jugend-Titel, Peter Seidl (Herren) und Jana Lindenthal (Damen) siegten im Breitensport. Der Deutsche Behindertensportverband präsentiert die Ergebnisse gemeinsam mit der Heinz-Kettler-Stiftung.
Bei 35 Grad rasten die Reifen der Sportrollstühle über den roten Sand der Tennisplätze im Kölner TC Weiden – drei Tage lang gaben die besten deutschen Rollstuhltennisspieler*innen alles, um am Ende die deutschen Meisterschaften 2025 für sich zu entscheiden.
Für einen der begehrten Startplätze in den Herren- und Damen-Breitensport-Konkurrenzen musste sich über die nationale Ranglistenposition qualifiziert werden. Diese speist sich aus den zwölf Turnieren des „DTB Rollstuhltennis-Race“, einer Turnierserie mit insgesamt zwölf Terminen, die vom Deutschen Tennis Bund (DTB) und der Gold-Kraemer-Stiftung organisiert wird.
Bei den Breitensport-Herren verteidigte der sehr erfahrene Peter Seidl (TC Büchlberg) mit 6:2, 6:4 gegen Elvis Fakic (TC Dinklage) seinen Titel aus dem vergangenen Jahr.
Das Jugendfinale gewann John Brendahl gegen seinen Teamkameraden Timo Schmiesing (beide TC Weiden) mit 6:2 / 6:3. Im Doppel spielten sich die beiden Mitglieder der Rollstuhltennis-Junioren-Nationalmannschaft bei den Herren bis ins Halbfinale und setzen somit schonmal eine Duftmarke für die kommenden Jahre.
Jana Lindenthal (BASF Ludwigshafen) beschenkte sich selbst an ihrem 32. Geburtstag mit dem Titel Deutsche Meisterin im Breitensport. Den zweiten Platz erspielte sich mit starken Vorrunden-Matches Nachwuchs-Talent Ela Porges (TC Seeheim), die mit ihrer Position in den Top 10 der U18-Mädchen weltweit auf sich aufmerksam macht.
In den Leistungssport-Startklassen traten Spieler*innen an, die nicht nur national agieren, sondern vor allem mit entsprechenden Ranglistenpositionen in der Weltrangliste vertreten sind. Bei den „Quads“, der Disziplin für Spieler mit einer zusätzlichen Einschränkung der oberen Extremitäten, trafen wie im vergangenen Jahr Marcus Laudan (Zehlendorfer Wespen) und Konstantin Voglis (TC Kaiserswerth) aufeinander. Mit einem klaren 6:1, 6:0 bestätigte Laudan seine aktuelle Topform und verteidigte seinen Titel.
Ebenfalls Teamkollegen und gute Freunde trafen im Leistungssport-Finale der Herren aufeinander und lieferten dem gespannten Publikum ein mitreißendes Match. Toni Dittmar (TC Weiden) konnte letztlich die sehr ausgeglichene Partie mit 6:4, 6:4 gegen Christoph Wilke (TC Meerbeck) für sich entscheiden. Dittmar: "Der Titel bedeutet mir viel. Ich war mehrfach verletzt in den letzten Monaten und arbeite mich gerade zurück in meine Wettkampfform. Dieses Finale zu gewinnen, zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin“.
Turnierdirektor Niklas Höfken, der gleichzeitig auch als Rollstuhltennis-Bundestrainer einen ganz genauen Blick aufs Teilnehmendenfeld warf, resümierte: „Das Niveau in allen Konkurrenzen war stark. Der Sport entwickelt sich sehr positiv; quantitativ und qualitativ. Neben den sportlichen Höhepunkten ist das Event aber auch ein wichtiger Treffpunkt für die deutsche Rollstuhltennis-Community, die gemeinsam mit Nachwuchs-, Breiten- und Leistungssport sonst zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr in dieser Form zusammenkommt“.
Die Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis wurden bereits zum achten Mal in Folge in enger Kooperation zwischen dem „Tennis für Alle“-Projekt der Gold-Kraemer-Stiftung und dem Tennisverband Mittelrhein (TVM) ausgerichtet. Parallel fanden im gleichen Zeitraum auf der barrierefreien Anlage des TC Weiden auch die mittelrheinischen Verbandsmeisterschaften aller Herren- und Damenkonkurrenzen statt.
Veronika Rücker, DTB-Vorständin, gratuliert den Teilnehmenden zu ihren Leistungen: „Das deutsche Rollstuhltennis ist ein wichtiger Bestandteil im DTB. Uns alle verbindet unsere Leidenschaft, Tennis zu spielen. Ihr beweist immer wieder, wie Barrieren überwunden werden und was alles möglich ist“.
Dr. Yorick Ruland aus dem Vorstand der Gold-Kraemer-Stiftung: „Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam schon viel erreicht. Wir wollen weiter mit dem DTB und allen Partnern daran arbeiten, die Tennislandschaft inklusiv zu machen. Wie gut das gelingen kann, beweist dieses Turnier“.
Die Ergebnisse der deutschen Meisterschaften in den Para Sportarten werden in diesem Jahr von der Heinz-Kettler-Stiftung (HKS) präsentiert, um die Aufmerksamkeit für die deutschen Meisterschaften zu erhöhen und die außergewöhnlichen Leistungen der Athlet*innen sichtbarer zu machen. Die HKS wurde von Heinz Kettler und seiner Tochter Dr. Karin Kettler bereits im Dezember 1999 gegründet, um Sportler*innen mit Behinderung in ihrer Sportausübung zu unterstützen und den Inklusionsgedanken in die Praxis umzusetzen.