Aktuelles vom Rollstuhlfechten
Rollstuhlfechten-WM: Ein deutsches Quartett will angreifen
Der Countdown für den Startschuss läuft: Vom 17. bis 23. September findet die Weltmeisterschaft im Rollstuhlfechten in Cheonglu (Südkorea) statt. Um sich optimal auf den bevorstehenden Wettkampf vorzubereiten, ist das deutsche Team von Bundestrainer Alexander Bondar bereits vergangene Woche nach Japan geflogen. Mit dem Ziel, möglichst viele Punkte für Tokio 2020 zu sammeln, absolvierten Sylvi Tauber (Makkabi Rostock), Maurice Schmidt (SV Böblingen), Julius Haupt (PSV Weimar) und Balwinder Cheema (Makkabi Rostock) das einwöchige Trainingslager. Neben den Einzelstarts werden die deutschen Athleten im Säbel, Florett und Degen auch als Mannschaft antreten.
Bereits seit einer Woche schnuppert das vierköpfige Team aus Deutschland asiatische Luft. Nur noch wenige Flugstunden vom Trainingslager in Fukuoka entfernt befindet sich die südkoreanische Stadt Cheonglu, in der ab morgen die sechste Weltmeisterschaft im Rollstuhlfechten ausgetragen wird. Insbesondere für die beiden Jüngsten des Teams wird es eine spannende Herausforderung, sich gegen die internationale Konkurrenz zu behaupten. Dass sie dieser gewachsen sind, haben beide bereits unter Beweis gestellt. Der Baden-Württemberger Maurice Schmidt (Kat. A) zählt zu den weltweit besten Rollstuhlfechtern seines Jahrgangs und freut sich darauf, mit den Großen zu konkurrieren. Der talentierte 20-Jährige hat in diesem Jahr bereits mit Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht, darunter zwei dritte Bronzemedaillen im Degen und Säbel bei der U23-Weltmeisterschaft in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) und sogar ein zweiter Platz im Degen beim Weltcup in Sao Paulo im Mai dieses Jahres. Doch sein Vorhaben ist ehrgeizig: „Mein Ziel ist eine Medaille bei den Paralympischen Sommerspielen 2020“, betont Schmidt. Entsprechend motiviert ist er, bei der WM wichtige Qualifikationspunkte für die Paralympischen Spiele in Tokio zu sichern.
Auch der mehrfache Junioren-Medaillengewinner Julius Haupt (Kat. A) hat bereits erste internationale Erfolge gesammelt. Bei der U17-WM in Warschau nahm er 2018 die Goldmedaille mit nach Hause, und auch bei der diesjährigen U23-WM in Buchholz hat sich der 19-Jährige im Florett den Titel gesichert. Nachdem ihm gerade noch rechtzeitig vor Abflug ins Trainingslager ein neuer Wettkampfrollstuhl überreicht wurde, sind nun alle Fechtbewegungen wieder bestens ausführbar. „Das ist international entscheidend, um mit der Konkurrenz mithalten zu können“, so Trainer A. Panneck.
Komplettiert wird das deutsche Quartett durch die Rostocker Rollstuhlfechterin Sylvi Tauber (Kat. B) und Balwinder Cheema (Kat. B), der ebenfalls für den TuS Makkabi Rostock auf die Planche geht. Zuletzt konnte sich Tauber mit Säbel und Florett unter den Top 20 beim Weltcup der Rollstuhlfechter in Warschau platzieren, wo sie als einzige Dame im deutschen Team an den Start ging. Auch Cheema qualifizierte sich in Polen für die Runde der besten 32 und erreichte schließlich Platz 21. Der 30-Jährige nahm bereits 2016 an den Paralympischen Spiel in Rio de Janeiro teil und sicherte sich erfolgreich den neunten Platz im Säbel.
Für alle Teilnehmer ist die Weltmeisterschaft in Südkorea ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg nach Tokio 2020. Dank des einwöchigen Lehrgangs in Japan hat sich das deutsche Team bereits bestens akklimatisiert und ist hoch motiviert, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Quelle: DBS