Aktuelles vom Rollstuhlfechten
Rollstuhlfechten: Viermal aufs Weltcup-Podest
Beim Weltcup im Rollstuhlfechten in Pisa hat es das deutsche Team insgesamt viermal aufs Podest geschafft. Einen besonders starken Auftritt zeigte Maurice Schmidt, der sich über den zweiten Platz im Degen und den dritten Platz im Säbel (Kategorie A) freute. Dazu landete Sylvi Tauber im Degenwettbewerb der Kategorie B auf Rang drei und Julius Haupt gewann im Herrenflorett der Kategorie A mit Bronze erstmals eine Weltcup-Medaille.
Bundestrainer Alexander Bondar freute sich über die Erfolge seiner Athlet*innen: „Ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen des gesamten Teams. Wir haben viele spannende Gefechte gesehen, umso stolzer bin ich, dass wir vier Medaillen mit nach Hause nehmen können. Vor allem Maurice hat eine grandiose Leistung gezeigt und auch Julius gratuliere ich zu seiner ersten Weltcup-Bronzemedaille.“
In Bestform präsentierte sich vor allem Maurice Schmidt, der am ersten Wettkampftag mit dem Degen stark in das Turnier startete. Nach souveränen Siegen in allen Vorrundengefechten wurde der 23-Jährige auf Platz zwei gesetzt und kämpfte sich bis ins Halbfinale. Aufgrund eines Rahmenbruchs am eigenen Rollstuhl musste er gegen den Franzosen Turkawka mit fremdem Sportgerät bestehen und zog mit einem 15:10-Sieg ins Finale ein, in dem er sich jedoch dem Briten Gilliver trotz Aufholjagd geschlagen geben musste. Über seine Silbermedaille freute sich der Böblinger dennoch: „Jetzt fehlt nicht mehr viel zum nächsten Schritt.“ Am zweiten Wettkampftag sicherte sich Schmidt im Herrensäbel die Bronzemedaille. Nach souveräner Vorrunde besiegte er den Polen Ziomek im Viertelfinale mit 15:13. Im Halbfinale traf er erneut auf Gilliver (GBR), seinen Finalgegner vom Vortag, und ließ sich mit fünf Gegentreffern in Folge die vorherige 12:10-Führung aus der Hand nehmen.
Sylvi Tauber erkämpfte sich im Säbel den fünften Platz. Nach einer guten Vorrunde lag die Rollstuhlfechterin auf Platz drei, schied jedoch im Viertelfinale gegen die Britin Doloh aus. Im Damendegen der Kategorie B zog sie nach einem fulminanten Auftakt und Platz eins in die K.o.-Gefechte ein. Im Viertelfinale lieferte sich Tauber gegen die Koreanerin Cho ein spannendes Duell und setzte sich letztendlich mit einen knappen 15:14-Sieg durch. Zwar wurde die Siegesserie im Halbfinale gegen die Amerikanerin Geddes gestoppt, dennoch durfte sich die Rostockerin über den dritten Platz freuen.
Julius Haupt landete im Herrenflorett der Kategorie A nach der Vorrunde auf Setzplatz sieben. In der Folge kämpfte er sich nach einem souveränen 15:6-Sieg sowie mit zwei spannenden Gefechten jeweils mit 15:13 in die Runde der besten Vier. Im Halbfinale gegen den italienischen Lokalmatador Lambertini war Haupt jedoch unterlegen. Trotz neun Treffern musste er sich dem Italiener nach spannungsreichem Duell geschlagen geben. Mit seiner ersten Weltcup-Bronzemedaille hat der 22-Jährige ein Ausrufezeichen gesetzt und einen guten Grundstein für zukünftige Erfolge gelegt.
Rollstuhlfechter Balwinder Cheema, der nach längerer Verletzungspause sein Comeback feierte, legte einen guten Auftakt in den Weltcup hin. Nach überzeugender Vorrunde schied er im Sechzehntelfinale jedoch gegen den Japaner Fujita mit 10:15 aus und erreichte den elften Platz im Degen der Kategorie B.
Insgesamt zeigte das deutsche Team beim Weltcup in Pisa überzeugende Leistungen, an die es anzuknüpfen gilt. Bundestrainer Bondar freut sich über die positiven Entwicklungen und sieht noch viel Potential: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“