Aktuelles vom Rollstuhlfechten
Rollstuhlfechten: Doppeltes Premieren-Podium für Clemens Cursiefen

In Abwesenheit von Paralympics-Sieger Maurice Schmidt stand für die deutsche Rollstuhlfecht-Nationalmannschaft der erste Weltcup des neuen Jahres im brasilianischen São Paulo auf dem Programm. Allen voran der 21-jährige Clemens Cursiefen hat dabei auf sich aufmerksam gemacht. Sowohl mit dem Florett als auch mit dem Degen belegte er den dritten Platz und durfte sich über seine ersten Podiumsplatzierungen bei einem Weltcup im Herrenbereich freuen.
Der amtierende U23-Weltmeister mit dem Säbel gab sich mit dem Florett keine Blöße, marschierte souverän mit fünf Siegen durch die Vorrunde und schaffte den Sprung unter die letzten 16. Der zweite Deutsche im Starterfeld, Julius Haupt, war an Position zwei gesetzt und somit von der Vorrunde befreit. Im Achtelfinale bezwangen beide ihre Kontrahenten jeweils deutlich mit 15:3 – Cursiefen besiegte William Schoonover aus den USA, Haupt behielt gegen den Inder Shenty Rakhal Kumar die Oberhand. Das anschließende Viertelfinale war für beide deutlich umkämpfter. Cursiefen schlug den Vize-Amerikameister mit dem Florett, Carlos Freitas aus Argentinien, in einem engen Gefecht mit 15:13. Haupt musste sich hingegen dem Thailänder Boonsiri Sanitmuanwai mit 11:15 geschlagen geben und beendete den Wettkampf auf dem fünften Platz – damit wurde ein rein deutsches Halbfinale nur knapp verpasst. Doch auch Cursiefen schaffte es nicht, sich gegen Sanitmuanwai durchzusetzen, und unterlag denkbar knapp mit 13:15. Trotz des verpassten Finaleinzugs war der dritte Platz der bisher größte Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Nur zwei Tage später gelang es dem Kölner, diesen für ihn historischen Erfolg mit dem Degen zu wiederholen. Die Vorrunde meisterte der Rollstuhlfechter des Kölner FK erneut nahezu mühelos mit fünf Siegen. Im darauffolgenden Achtelfinale schlug er den Lokalmatadoren Alex Sandro Souza deutlich mit 15:6. Unter den letzten Acht wartete erneut der Amerikaner Schoonover. Der amtierende Vize-Amerikameister mit dem Degen stellte allerdings erneut kein Hindernis für den Deutschen dar, der eindrucksvoll mit 15:7 gewann, bevor er im Halbfinale erneut auf den Thailänder Sanitmuanwai traf. Auch dieses Mal musste sich Cursiefen knapp mit 13:15 geschlagen geben und schloss den Wettkampf erneut als Dritter ab.
Außerdem belegte der dritte deutsche Teilnehmer, Tim Widmaier, in der Kategorie B – der Fechter mit Einschränkungen im Rücken- und Bauchbereich – mit dem Florett Platz zwölf und mit dem Degen Platz 16.
Text: Moritz Jonas / DBS