Aktuelles von Mailand & Cortina 2026
FAQ Mailand & Cortina 2026: Die wichtigsten Fragen auf dem Weg zu den Paralympics

Nicht einmal ein halbes Jahr ist vergangen, seit das Paralympische Feuer der Spiele in Paris erloschen ist, da werfen bereits die Winterspiele in Mailand & Cortina d’Ampezzo ihre Schatten voraus. Heute in einem Jahr, am 6. März 2026, werden im Amphitheater Arena di Verona die 14. Paralympischen Winterspiele eröffnet. Diese feiern nicht nur ihr 50-jähriges Bestehen, sondern kehren 20 Jahre nach Turin 2006 wieder nach Italien zurück. Hier gibt es Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Paralympischen Spiele Mailand und Cortina.
Wer ist dabei?
Insgesamt werden rund 665 Athlet*innen aus aller Welt an den Spielen teilnehmen. Aus deutscher Sicht ist derzeit mit einer Kadergröße von etwa 20 Athlet*innen zu rechnen. Die Anzahl könnte allerdings noch deutlich steigen, sollte sich die Para Eishockey-Nationalmannschaft für die Spiele qualifizieren. Bei den Spielen in Peking 2022 gehörten dem Team Deutschland Paralympics 18 Sportler*innen an. Die gesamte Delegation, inklusive Trainer*innen und Betreuer*innen, wird deutlich größer sein.
Welche Sportarten sind vertreten?
An neun Tagen werden bis zum 15. März 2026 in insgesamt sechs Sportarten 79 Medaillenentscheidungen ausgetragen. Während die Sportarten mit Blick auf die Spiele 2022 identisch sein werden, ist ein Wettbewerb im Rollstuhlcurling hinzugekommen: das Mixed-Doppel. Deutschland wird im Rollstuhlcurling keine Mannschaft entsenden, hofft aber, in allen weiteren Sportarten vertreten zu sein: Para Ski alpin, Para Biathlon, Para Langlauf, Para Snowboard und Para Eishockey.
Wie verläuft die Qualifikation für die Spiele?
In den Schneesportarten sind die Position in den Weltranglisten der entscheidende Richtwert für die Qualifikation zu den Spielen. Nach Ablauf der diesjährigen Saison werden auf dieser Grundlage am 1. Juni die Startplätze durch die Fédération Internationale de Ski (FIS) und der International Biathlon Union (IBU) zugeteilt.
Wichtig zu wissen: Dies bedeutet nicht, dass die Sportler*innen, die einen Qualifikations-Slot durch ihre Weltranglistenplatzierung für ihr Land gesichert haben, automatisch an den Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo teilnehmen werden. Vielmehr bedarf es noch einer internen Qualifikation, bevor die Nominierungskommission des Deutschen Behindertensportverbands voraussichtlich Anfang Februar 2026 über die Teilnahme entscheidet. Etwas anders verläuft die Qualifikation im Para Eishockey. Hier kann sich die deutsche Mannschaft bei der WM in Buffalo (USA, 24. bis 31. Mai) direkt für die Spiele qualifizieren. Dafür müsste sich das Team des neuen norwegischen Cheftrainers Ole Sundstǿl unter den besten fünf Nationen des Turniers platzieren. Die Konkurrenz ist allerdings stark: Neben dem amtierenden Weltmeister Kanada trifft die deutsche Auswahl in der Vorrunde auf die Weltranglistenvierten und -fünften aus China und Südkorea. Doch das ist nicht die einzige Chance auf eine Teilnahme.
„Es wäre ein Riesenerfolg, wenn sich das Para Eishockey-Nationalteam bereits bei der WM qualifizieren könnte. Das würde die Mannschaftsgröße des gesamten Team D Paralympics auf einen Schlag verdoppeln. Sollte es im Mai nicht klappen, bleibt noch das Qualifikationsturnier Ende des Jahres, bei dem noch zwei weitere Startplätze vergeben werden. Leicht wird es nicht – die letzte Teilnahme an den Paralympics war 2006 in Turin“, so der Vizepräsident Leistungssport, Dr. Karl Quade.

Was ist vom Team D Paralympics in Mailand & Cortina zu erwarten?
Die Leistungen im aktuellen Winter geben durchaus Grund zur Zuversicht. Bei den diesjährigen Weltmeisterschaften im Para Ski alpin, Para Biathlon und Para Langlauf gewannen die deutschen Athlet*innen 21 Medaillen – fünf in Gold, neun in Silber und sieben in Bronze. Diese Zahlen stimmen Karl Quade im Hinblick auf die Spiele in Norditalien zuversichtlich: „Die bisherigen Erfolge machen uns optimistisch. Neben Anna-Lena Forster und Anna-Maria Rieder im alpinen Skisport sowie Leonie Walter, Anja Wicker oder Marco Maier im Para Ski nordisch haben wir viele Spitzensportlerinnen und Spitzensportler, die bei den diesjährigen Weltmeisterschaften und Weltcups erfolgreich waren. Wir sind auf einem guten Weg in Richtung der Winterspiele 2026.“
So hofft das Team D Paralympics auf eine gute Ausbeute. Im ewigen Medaillenspiegel liegt Deutschland mit nur drei Goldmedaillen Rückstand knapp hinter Norwegen. Insgesamt hat Deutschland mit 364 Medaillen bei den Winterspielen die meisten aller Nationen gewonnen. Bei den letzten Spielen in Peking jubelte das deutsche Team über 19 Edelmetalle – und belegte damit den vierten Platz bei den Gesamtmedaillen.
Wo werden die Wettbewerbe ausgetragen?
Im Mountain-Cluster von Cortina d’Ampezzo im Herzen der Dolomiten werden bei den Paralympics die Sportarten Para Ski alpin, Para Snowboard und Rollstuhlcurling sowie die Abschlussfeier ausgetragen. Die Para Biathlon- sowie Para Langlauf-Wettkämpfe finden im 85 Kilometer von Cortina entfernten Tesero (Val di Fiemme) statt. Stolze 410 Kilometer liegen zwischen Cortina und der italienischen Metropole Mailand, wo bei den Paralympics ausschließlich die Para Eishockey-Wettbewerbe auf dem Programm stehen.
Gibt es wieder ein Deutsches Haus?
Dieses Mal heißt es: italienisches Flair direkt in den Bergen. Der „Golfclub Cortina“ oberhalb des renommierten Wintersportzentrums von Cortina d’Ampezzo bietet mit seiner exponierten Lage und der traditionellen Holzbauweise das ideale Ambiente für ein stimmungsvolles Sport- und Naturerlebnis. Bei den Paralympischen Winterspielen 2026 wird dieser Ort als „Home of Team Deutschland“ dienen – wie gewohnt ganz nah am sportlichen Geschehen.
„Das Deutsche Haus in Cortina wird erneut ein Ort der Begegnung für Athletinnen und Athleten, Trainer und Fans sein. Es ist nicht nur ein Rückzugsort, sondern auch ein Symbol für Teamgeist und nationale Identität. Hier werden Erfolge gefeiert – das Deutsche Haus ist ein wichtiger Bestandteil der Paralympischen Spiele, der nicht nur den sportlichen Wettkampf unterstützt, sondern auch die Werte von Inklusion, Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt verkörpert“, betont DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer.

Wo finden die Eröffnungs- und die Abschlussfeier statt?
Los geht’s mit einem Paukenschlag: Denn eröffnet werden die Paralympics am 6. März 2026 im Amphitheater Arena di Verona – und damit vor der unglaublichen Kulisse des weltberühmten antiken römischen Theaters. Die Schlussfeier der Paralympischen Winterspiele findet am 15. März 2026 im Stadio Olimpico in Cortina d'Ampezzo statt. Das Curling-Stadion war bereits 1956 eine der Austragungsstätten der Olympischen Winterspiele.
Wie groß ist die Vorfreude ein Jahr vor dem Beginn der Spiele in Europa?
Karl Quade: „Nach zuletzt zwei Winterspielen in Asien freuen wir uns, dass die Winterspiele nach 20 Jahren wieder ohne Zeitverschiebung nach Europa zurückkehren und dem paralympischen Wintersport einen Schub geben. Ich hoffe, dass die Rahmenbedingungen stimmen und alles im Sinne der Sportlerinnen und Sportler funktioniert, so dass wir möglichst rundum gelungene Paralympics in traumhafter Kulisse erleben dürfen. Sportlich ist es unser Wunsch, im Winter wieder zu den Top-Nationen zu gehören.“
Stefan Kiefer: „Meine Vorfreude auf die kommenden Paralympics ist riesig. Die Spiele sind eine wunderbare Gelegenheit, die beeindruckenden Leistungen und den unermüdlichen Einsatz von Athletinnen und Athleten mit Behinderungen zu feiern. Die Athletinnen und Athleten werden alles geben, um ihre persönlichen Bestleistungen zu erreichen. Es wäre großartig, wenn sie nicht nur Medaillen gewinnen, sondern auch inspirierende Geschichten erzählen, die die Zuschauer berühren und motivieren.“
Text: Moritz Jonas / DBS